21. November 2024

Entstehung

Wie entsteht Osteoporose?

Der Knochen ist ein lebendes, stoffwechselaktives Organ. Durch ständige Umbauprozesse im Knochen wird alte Knochensubstanz abgebaut und neue Knochensubstanz wieder aufgebaut. Reguliert wird der Umbauprozess durch die Belastung des Knochens. Er dient der Anpassung des Skeletts an wechselnde mechanische Beanspruchungen. Bei gesunden Menschen besteht ein an die Belastungen angepasstes Gleichgewicht zwischen Knochenabbau und Knochenaufbau. Ist das Gleichgewicht zu Lasten des Knochenaufbaus gestört, entwickelt sich eine Osteoporose.

 

Bemerkungen über den Knochen

„Knochen“ ist nicht das einzige Wort, das die deutsche Sprache für Knochen kennt. Ein älteres Wort ist Bein. Es findet sich noch heute in Begriffen wie Gebeine, Brustbein oder Steißbein. In der Medizin ist der lateinische Namen Os für Knochen geläufig. Das Wort „Os“ finden Sie auch in zusammengesetzten Wörtern wie Osteoporose oder Adjektiven wie ossär (knöchern). Immer wenn Sie also die Silbe „Os“ in einem Wort finden, ist das Wort wahrscheinlich im Zusammenhang mit Knochen zu interpretieren.

In einem Knochen selbst unterscheidet man zwei Typen von Knochengewebe. Einmal die Kompakta, auch Kortikalis oder Knochenrinde genannt und zum andern die Spongiosa. Bei der Kompakta handelt es sich um dicht gepackte Knochensubstanz. Die Spongiosa oder der „Knochenschwamm“ besteht aus lockeren Bälkchen, deren Anordnung je nach Beanspruchung und Alter variiert. Allerdings ist der Anteil dieser beiden Strukturen auch von Knochen zu Knochen unterschiedlich: Wirbelkörper werden zur Hauptsache aus der Spongiosa gebildet. Die Knochen der Arme und der Beine, die sogenannten Röhrenknochen, bestehen im Wesentlichen aus Kortikalis.

Hauptbestandteil des Knochens sind Kalzium- und Phosphatkristalle. Sie sind in gebrochene Speiche linker Unterarmein Geflecht aus miteinander verbundenen Eiweißfäden, dem Kollagen, eingebettet und verleihen dem Knochen Festigkeit und Elastizität.

Jeder Mensch wächst nach der Geburt und jeder, der einmal eine Fraktur (Knochenbruch) hatte, weiß, dass der Knochen wieder verheilt. Etwas das wächst, heilt oder schmerzt, kann nicht statisch sein. Ganz im Gegenteil: Trotz seiner außerordentlichen Festigkeit, ist Ihr Knochen ein sehr lebendiges Gebilde. Er ist ständig im Umbau begriffen.

Für den Umbau stehen zwei Zellarten zur Verfügung: Die Osteoklasten, verantwortlich für den Knochenabbau und die Osteoblasten, verantwortlich für den Knochenaufbau. Die Aktivität dieser Zellen ist ein der Situation angepasstes Gleichgewicht. In Ruhe überwiegt der Knochenabbau durch die Osteoklasten, bei Belastung überwiegt der Knochenaufbau durch die Osteoblasten.. Daraus folgt: Ruhender Knochen schwindet, belasteter Knochen bleibt stabil.


Gesundheit ist nicht alles,

aber ohne Gesundheit ist alles nichts


Ist der Abbau von Knochenmasse krankhaft erhöht oder deren Aufbau krankhaft vermindert, kommt es durch den „Schwund“ von Knochenmasse oder Knochensubstanz zu einer zunehmenden Zerstörung der Feinstruktur des Knochens. Es entwickelt sich eine Osteoporose.

 

Für eine Osteoporose als Folge eines Ungleichgewichtes zwischen Knochenabbau und Knochenaufbau zu Lasten des Knochenaufbaus gibt es verschiedene Gründe. Zum Teil sind sie vermeidbar, zum Teil müssen sie aber – wie das Alter – hingenommen werden.

Die Ursachen der Osteoporose können vielfältig sein. Als häufigste Ursache kommt sicher der Östrogenmangel in Frage. Aber auch familiäre Erbanlagen, bestimmte Erkrankungen (z. B. Schilddrüsenüberfunktion ), Bewegungsmangel und Fehlernährung werden als Ursachen für die Osteoporose genannt.

 

Faktoren die Osteoporose begünstigen

Ursache: Alter

Bei jungen Menschen bis zum 35. Lebensjahr wird mehr Knochengewebe aufgebaut als abgebaut. Zu diesem Zeitpunkt hat die Knochenmasse ihren Spitzenwert erreicht. Um eine möglichst große Knochenmasse zu erwerben, sollte der Knochenaufbau bereits in dieser Lebensphase durch eine Kalzium reiche Ernährung, Sport und Bewegung gefördert werden. In späteren Lebensjahren überwiegt die Aktivität der Osteoklasten. Es kommt verstärkt zu Knochenabbau. Über die Jahre hinweg wird die innere Struktur der Knochen geschwächt. Ihre Knochen werden anfällig für Brüche. Ihre Osteoporose entsteht.

Ursache: Östrogenmangel

Die wichtigste Ursache der Osteoporose ist der Östrogenmangel nach den Wechseljahren. Er ist auch der Grund dafür, dass Frauen häufiger von diesem Leiden betroffen sind als Männer. Statistisch kommt es etwa zehn Jahre nach Einstellung der Hormonproduktion, den Wechseljahren, zum ersten Knochenbruch. Meisten brechen die Deckplatten der Wirbelkörper.

Die Fehlernährung im Sinne eines nicht ausreichenden Kalziumangebotes kann ebenfalls UrsachÜbergewichtigkeit fördert die Osteoporosee für die Osteoporose sein. Durchschnittlich werden in der BRD ca. 635 mg Kalzium mit der Ernährung dem Körper zugeführt. Der tatsächliche Bedarf liegt aber mit mindestens 1000 mg Kalzium deutlich höher. Bei Menschen mit erniedrigter Knochendichte steigt der Bedarf zusätzlich an. Neben dem Mangel an Kalzium wird der Mangel an Vitamin D und ein Zuviel an phosphathaltigen Nahrungsmitteln wie Wurst oder Limonaden für die Entstehung einer Osteoporose verantwortlich gemacht.

Gründe für die Fehl- oder Mangelernährung sind neben den etablierten Essgewohnheiten mit ihrem Verzicht auf viel Milch, Käse oder kalkhaltige Wasser, übermäßige Diäten, überhöhter Kaffee-, Nikotin- und Alkoholgenuss oder der Missbrauch von Abführmitteln.

Ursache: Bewegungsmangel

sitzende Tätigkeit Fehlende körperliche Bewegung ist eine wesentliche Ursache für die Entwicklung der Osteoporose! Bewegungsmangel ist ein Phänomen, das viele Menschen in unserer Zeit betrifft. Der Wegfall harter körperlicher Arbeit und der Verzicht auf einen sportlichen Ausgleich nach sitzender Tätigkeit sind neben der zunehmenden Motorisierung die Hauptgründe für den Bewegungsmangel. Ohne Bewegung wird Kalzium nicht ausreichend in den Knochen aufgenommen, die Aktivität der Osteoblasten wird reduziert. Die Folge ist ein reduzierter Aufbau von Knochensubstanz, die zusätzlich von minderer Qualität ist.

Manche Erkrankungen fördern die Osteoporose, da sie mit einem erhöhten Kalziumabbau aus dem Knochen einhergehen. Hierzu zählen insbesondere Erkrankungen der Nieren, der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse, die wesentlichen Anteil an der Regulierung des Kalziumstoffwechsels hat. Auch Erkrankungen, die längere Zeit mit Kortisonpräparaten behandelt werden, können zu einem Knochenabbau führen. Mit Kortison behandelte Erkrankungen sind beispielsweise rheumatische Erkrankungen, das Asthma bronchiale oder chronisch entzündliche Erkrankungen.

Ursache: Familiäre Disposition

Zu den unvermeidlichen Risikofaktoren für die Entstehung der Osteoporose gehört neben dem Alter die Erbanlage, in der Medizin als familiäre Disposition bezeichnet. Sind in Ihrer Familie Fälle von Osteoporose bekannt, so haben Sie ein höheres Risiko selbst an Osteoporose zu erkranken. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass bestimmte körperliche Merkmale ebenfalls auf ein erhöhtes Risiko hinweisen. Zartgliedrige, hellhäutige, blonde oder rothaarige Menschen sind statistisch gesehen häufiger an Osteoporose erkrankt.

 
 
© Text-Quelle www.ihrarzt.de, das Patientenportal des DOUV e.V.  (Deutscher Orthopäden- und Unfallchirurgen Verband e.V.)

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