Immer wieder liest man in REZEPTEN Angaben von Flüssigkeiten oder festen Stoffen in Milliliter oder Gramm oder in „Löffeleinheiten“ oder in „Messerspitze“. Ein System ist dabei nicht erkennbar. Die einen bevorzugen die Angabe: 1 Esslöffel Senf, die anderen sagen 15 Gramm Senf, dann liest man 2 EL Zucker oder eine Messerspitze Salz. Wiederum andere bevorzugen die Angaben nur in Gramm oder in Einheiten wie ein großes Ei oder eine kleine Zwiebel. Man kann dabei noch so clever sein, so richtig schlau kann kein Hobby-Koch dabei werden. Nicht immer befindet sich eine genaue digitale Waage in der Küche.
Aber auch damit zu arbeiten ist oft eher hinderlich als nützlich. Muss man doch zuerst das Gewicht des leeren Gefäßes, zum Beispiel einer Tasse oder eines Löffels bestimmen, dann dieses Gewicht vom Gesamtgewicht wieder abziehen. Da es beim Kochen nie auf Milligramm-genaue Angaben ankommt, und es meist egal ist, ob ein Ei der Größe L oder XL vorliegt, habe ich eine nützliche übersichtliche Tabelle mit Bildbeispielen zusammengestellt. Bei den Eiern ist es doch so: Alle Eier, die etwas über 70 g wiegen sind XL-Eier, alle unter etwa 55 g sind kleine „S“ Eier. Daraus folgt doch für den cleveren Leser bzw. cleveren Koch: die sogenannten Norm-Eier wiegen zwischen 55 und 70 Gramm. Warum muss man sich denn so etwas merken? Weil es „Blödsinn“ ist! Wer zeigt mir ein Rezept, in welchem das Ei genau 66,5 Gramm wiegen muss. Ein Blick genügt und bei etwas Übung kann man sich dies dann auch leicht merken. An Bilder erinnert man sich meist besser als an einfache Zahlentabellen. Wie gesagt, ob nun 14 Gramm Salz oder 16 Gramm Salz oder 130 Gramm Reis oder 140 Gramm Reis, ob das Ei 65 Gramm wiegt oder 60 Gramm – ist das so entscheidend? Und noch etwas zum Verständnis: Was ist eine Prise von XY, sagen wir Salz oder Pfeffer: man nehme mit dem Daumen und Zeigefinger Salz aus einem Gefäß: das ist dann in etwa die sogenannte Prise Salz oder was auch immer.
Das Wörterbuch von Johann Christoph Adelung von 1811 fasst die Bedeutung noch weiter: Eine Prise sei „so viel als man zu einem gewissen Gebrauche von einem Dinge auf ein Mahl nimmt“, also die Menge einer Zutat zu einem Gericht. Und warum heißt 1 Prise Salz einfach „Prise“? Das deutsche Wort „Einnahme“ oder „Nehmen“ heißt im französichen „prise“.
Also: nimmt man (frau) Speisesalz, Zucker, Pfeffer, aber auch Kräuter oder Schnupftabak, also körniges Material, zwischen Daumen und Zeigefinger, dann hat man eine Prise genommen.
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