1. Erythrina crista galli
Diese Schmetterlingsblütler haben ihren Namen wegen der korallenroten Farbe. Die botanische Bezeichnung ERYTHRINA bezieht sich auf das griechische Wort „erythros“. Wir kennen das Wort von den roten Blutkörperchen: Erythrocyten. Und der Zusatz „crista galli“ nimmt Bezug auf die Form der Blüte, welche einem Hahnenkamm ähnelt. Die Korallenbäume stammen ursprünglich aus Brasilien, finden sich aber seit längerer Zeit auch im Mittelmeerraum oder als Kübelpflanzen (sie sind nicht winterhart) in Mitteleuropa. Der kleine Baum – manchmal auch nur Strauch – wird bis zu 4,5 Meter hoch und dient in Brasilien oft bei den Kaffeeplantagen als Schattenspender.
Erythrina crista galli
Samenschoten vom Erythrina crista galli
Die ganze Pflanze, vor allem die Samen, sind stark giftig. Die Hauptwirkstoffe sind Erythrina-Alkaloide, wie Erythratin, Erythralin und Erythramin. Als Vergiftungssymptome – vergleichbar mit dem Pfeilgift Curare – sind zu nennen Hautrötungen, starkes Fieber, Blutdruckanstieg, Bewustseinsstörung und möglicher Tod nach 3-4 Tagen.
Wie oben schon gesagt handelt es sich um Schmetterlingsblütler mit den typischen Blüten. Diese sind allerdings quasi auf dem Kopf gestellt. Die typische Fahne liegt bei den Korallenbaumblüten unten und das sogenannte Schiffchen liegt in diesem Falle oben. Vorne am Schiffchen befinden sich der Stempel mit Narbe, das Staubgefäß, welches den Pollen produziert, und auch die Staubblätter. Die beiden seitlichen Kronblätter oder auch Petalen oder Flügel genannt sind sehr klein und fast unsichtbar, da sie im roten Kelch wie versteckt sind.
2. Erythrina caffra
Der in Südafrika genannte „Kafferboom“, der Erythrina caffra, ist wie der eben beschriebene Vertreter der Korallenbäume, der Erythrina crista galli, ein weiterer Baum des mit korallenfarbigen Blüten bestückten Schmetterlingsblütlers. Dieser Baum, auch lucky bean tree genannt, ist ein halbimmergrüner bis laubabwerfender bedornter Baum mit wechselständig angeordneten Blättern, die sich aus drei einzelnen, breit-ovalen bis elliptischen Blättchen zusammensetzen. Die Blütenstände ordnen sich noch vor oder während des neuen Laubaustriebs im Frühling/Frühsommer (in Andalusien schon beginnend im Januar) in attraktiven wie auffälligen Quirlen an den Triebenden an. Die einzelnen Blüten sind orangerot und erscheinen in dichten Büscheln am Ende der Triebe am meist unbelaubten Holz. Der aus Süd-Afrika stammende Kafferboom ist übrigens „the official tree of Los Angeles“!
An diesem Baum habe ich die Australische Wollschildlaus, Icerya purchasi, gefunden. Diese Schildläuse saugen Pflanzensaft, bevorzugt von Pflanzen der Gattungen der Zitruspflanzen (Citrus) und der Klebsamen (Pittosporum). In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet findet man sie auf Akazien (Acacia), mit denen sie auch um 1868 oder 1869 in Kalifornien eingeschleppt wurden. Man findet sie aber auch auf anderen derb-laubigen, immergrünen oder holzigen Pflanzen. Sie Verursachen Verfärbungen, Missbildungen bis hin zur Vertrocknung an den Pflanzen. Die Sekundärschädigung liegt in der Absonderung des Honigtaus, da sich dadurch leicht Schimmelpilze ansiedeln können. Die Tiere sind verheerende Schädlinge und überall häufig, vor allem dort, wo Zitruspflanzen kultiviert werden, da ihre natürlichen Feinde fehlten.
Zu den natürlichen Feinden zählt insbesondere der Marienkäfer Rodolia cardinalis, der ebenfalls aus Australien stammt sowie die Fliege Cryptochaetum iceryae. Im Winter 1888 wurde der Marienkäfer zur biologischen Schädlingsbekämpfung von Charles Valentine Riley nach Kalifornien gebracht, um der Schildlausplage Herr zu werden. Der Erfolg stellte sich schon im folgenden Herbst ein. Dies war der erste Erfolg für die biologische Schädlingsbekämpfung. Bis heute wurden etwa 500 Millionen Marienkäfer dieser Art in Kalifornien gezüchtet und freigelassen.
3. Erythrina sandvicensis
Der Wiliwili (Erythrina sandwicensis) ist eine auf Hawaii endemische Baumart aus der Gattung der Korallenbäume (Erythrina) innerhalb der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler. Die Art zeichnet sich durch eine einzigartige, knorrige Gestalt aus und kann auf den beinahe unbewachsenen und sehr trockenen Lavafeldern überleben. Der Wiliwili droht zu verschwinden, da er durch den Mesquite-Baum Prosopis pallida verdrängt werden könnte. Der Wiliwili erreicht eine Höhe von 6 bis 10 Meter und einen Stammdurchmesser von 50 bis 60 Zentimeter. Als maximale Werte werden eine Höhe von 16,8 Meter und ein Stammdurchmesser (BHD) von 1,2 Meter angegeben.
Auf Hawai beheimateter Korallenbaum Erythrina sandwicensis, auch Wiliwili genannt
Der Stamm ist meist kurz und dick und oft krumm, die Krone ist ausladend mit starken und knorrigen Ästen. Die Zweige stehen beinahe waagrecht und haben gelb behaarte Spitzen. Sie zeigen große Blattnarben. Die Borke ist von gelbbrauner bis rotbrauner Farbe und vereinzelt mit schwarzen oder grauen bis zu einem Zentimeter langen Stacheln besetzt. Die innere Borkenschicht ist hellgelb. Die meist gelb oder orangefarbigen Blüten wachsen dicht gedrängt in etwa 15 Zentimeter langen Blütenständen. Die Blütenfarbe kann sich von Baum zu Baum unterscheiden. Die Einzelblüten haben kurze Stiele, der Kelch ist dicht gelb behaart, krugförmig, an einer Seite offen und etwa 15 Millimeter lang. Die Blütenkrone ist gelb, lachs- oder orangefarben und besteht aus einer 4 Zentimeter langen Fahne und vier weiteren, wesentlich kleineren Kronblättern (Flügel oder Schiffchen). Es werden zehn etwa 3 Zentimeter lange, gekrümmte, gelbe oder orangefarbene Staubblätter gebildet, wovon neun an den Staubfäden zusammengewachsen sind. Der Stempel hat einen schlanken Griffel und einen gestielten, schmalen und dicht behaarten Fruchtknoten. Der Wiliwili unterliegt keiner wirtschaftlichen Nutzung. Das Holz ist sehr weich und lässt sich nur schwer bearbeiten. Es hat die geringste Dichte aller Baumarten Hawaiis und wurde früher von der Bevölkerung für Ausleger an Kanus und als Schwimmer an Fischnetzen verwendet. Die orangeroten Samen werden in den traditionellen hawaiischen Kränzen (Lei) verwendet. Auch der Kranz, mit dem James Cook begrüßt wurde, enthielt solche Samen.
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