Da in diesen Kernen so viel Gutes steckt,
sollte man Avocado-Kerne gelegentlich aufheben und be- bzw. verarbeiten. Avocados sind gesund und schmecken. Das macht die Butterfrucht, botanisch eine Beere , so beliebt. Doch wer hätte gedacht, dass sich die meisten Inhaltsstoffe im Kern verstecken? Was der Avocadokern alles draufhat und welche Kraft in diesem Kern steckt, das will ich hier zeigen.
Das Verarbeiten und richtige Schneiden von Avocados ist nicht so schwer. Ist das Fruchtfleisch der Butterfrucht ausgelöffelt, ist da noch dieser mächtige Kern, mit dem man nichts anzufangen weiß. Also landet er kurzerhand im Müll und das obwohl er massenweise Vitamine und Nährstoffe enthält. Doch in Zukunft kommt auch der Kern ins Essen.
Der Avocadokern ist reich an Antioxidantien, Fettsäuren, Vitamin E, Kalium und Ballaststoffen. Noch dazu befinden sich in ihm 65 Prozent aller Aminosäuren der Frucht. Kein Wunder also, dass er in der Schönheitsindustrie als Wundermittel gilt. Seine Inhaltsstoffe regulieren den Wasserhaushalt im Körper, verbessern die Elastizität von Gewebe, Haaren und wirken so der Hautalterung entgegen.
Auch im Inneren des Körpers sorgt der Avocadostein für Wohlbefinden. Er wirkt entzündungshemmend und wirkt somit unterstützend bei der Bekämpfung von Krankheiten. Beispielsweise zeigt er bei Arthritis Wirkung. Auf den Verdauungstrakt wirkt er sich ebenfalls positiv aus und hilft Magen-Darmerkrankungen vorzubeugen. Die vielen Antioxidantien helfen Magengeschwüre und Bakterienerkrankungen zu vermeiden und lindern Beschwerden wie Durchfall und Erbrechen. Die Inhaltsstoffe dieser „Alligatorbirne“ haben eine
krebshemmende, cholesterinsenkende und fettverbrennende Wirkung.
Das Immunsystem profitiert ebenfalls von den zahlreichen Wirkstoffen. Antioxidantien schützen die Zellen vor freien Radikalen, während Flavonole dem Kern krebshemmende Eigenschaften zukommen lassen. Die unzähligen Amino- und Fettsäuren helfen den Cholesterinspiegel zu senken und Inhaltsstoffe wie Vitamin E und Kalium unterstützen das Herz-Kreislauf-System. Aber das ist noch nicht alles. Zu guter Letzt sättigt der Kern und spendet dem Körper eine Menge Energie, hat dabei aber gleichzeitig eine fettverbrennende Wirkung. Er ist also nicht nur gesund, er hilft zudem beim Abnehmen. Wenn der Kern in einer Küchenmaschine, in einer Kaffeemühle mit Handkurbel oder einem Mixer zerschreddert wird, fällt auf, dass der Kern, je mehr er zerhackt wird, im roter wird.
Wie gehe man (frau) vor? Zuerst wird das Fruchtfleisch entfernt und und der Kern in Wasser eingeweicht. Dann geht die Schale leichter ab, wenn Sie mit einem Messer abgezogen wird. Der Kern ist so weich, dass man ihn sogar mit einem Messer schneiden und die Scheiben in einer Pfanne rösten kann. Für ein feineres Pulver sollte der entschalte Kern ein bis drei Tage trocknen. Dann kann man den Kern reiben oder zum Zerkleinern in die Küchenmaschine geben. Die meisten Mixer sollten mit dem Avocadokern zurechtkommen.
Am besten mischt man den Kern in Form von Pulver unter Smoothies, Porridge, Salate oder andere Gerichte. Manche Leute machen sich auch einen Teeaufguss. Mit 1 Liter Wasser aufgebrüht soll der zerkleinerte Kern als Tee seine thermogenetische Wirkung ausüben und den Fettabbau fördern. Na, wenn das mal kein weiterer guter Grund ist das Potenzial des Avocadokerns zu nutzen und sich und seinem Körper damit Gutes zu tun. Aber nicht übertreiben, denn zumindest das frisch zerkleinerte Pulver bzw. die Paste ist recht bitter. Dafür riecht es herrlich erdig nach Wald.
Rezepte mit Avocado-Kernen:
Avocadokern-Pesto
Zutaten:
- 1 Avocadokern
- etwas Olivenöl
- 1 mittelgroßer Mono-Knoblauch
- 1 unbehandelte Zitrone
- 1 Messerspitze Salz
- 1 frische Chilischote
- 3 Scheiben Vollkornbrot
- eingelegte Oliven
- 2 EL Hüttenkäse
- 3 Scheiben Parmaschinken
Ich nehme für dieses Rezept meine eigenen Avocados HASS, mein eigenes Olivenöl (virgen extra), selbst gezogener Mono-oder auch Einzehenknoblauch, eigene ungespritzt Zitronen, mein selbst gebackenes Vollkornbrot, sowie Chilischoten und Oliven aus eigener Ernte.
Zubereitung
Zubereitet wird wie folgt: Avocadokern waschen, schälen und mit einer Reibe reiben. Jetzt muss alles schnell gehen: Zum Avocadokern-Abrieb ein bis zwei Teelöffel Olivenöl hinzugeben und verrühren. Somit lässt sich der Prozess des Oxidierens hinauszögern – und das Pesto behält sein schönes, lachsfarbenes Aussehen. Nun den zerdrückten Mono-Knoblauch (ab durch die Knoblauchpresse), einen halben Teelöffel Zitronensaft, etwas Zesterabrieb, eine Messerspitze Salz und eine kleine klein geschnittene Chilischote dazugeben – alles noch einmal verrühren, fertig ist das Pesto vom Avocadokern.
Serviert wird auf einem mit Parmaschinken belegtes Vollkornbrot, hierauf ein Klecks Avocado-Pesto, etwas Hüttenkäse und mit Oliven garnieren.
VORSICHT:
Hier kommt jetzt eine Einschränkung zum oben Gesagten. In der Avocado, im Fruchtfleisch und im Kern, befindet sich das sogenannte Persin, ein Fettsäurederivat. Dieses Persin ist n u r für den Menschen ungefährlich.
Aber auf Pferde, Rinder, Ziegen, Schafe, Hunde und Katzen, Kaninchen, Hasen, Ratte und Mäuse, Meerschweinchen, Hamster, Fische und Vögel hat dieses Fruchtfleisch und auch der Kern der Avocado (Inhaltsstoff Persin) eine zum Teil recht starke Giftwirkung. Tödliche Vergiftung ist bei Vögeln und anderen kleineren Tieren nicht selten. Die Anzeichen einer Vergiftung sind Atemnot, Husten, erhöhte Pulsfrequenz, Wassereinlagerung an der Unterhaut, besonders am Hals und Unterbauch, Bauchwassersucht und Zeichen der Herzvergrößerung. Eine Vergiftung ist nicht therapierbar.
In Mexiko wird der Avocado-Kern zerkleinert oder zerrieben und dann mit geraspeltem Käse oder mit Schmalzstückchen angereichert. Diese Mischung nehmen die Mexikaner gerne als traditionelles Mäusegift. Da kann ich nur zu den Mäusen sagen: Guten Appetit.
Kommentar hinterlassen