Lilien (Lilium)
Die Lilien haben mit ihren über hundert Arten nicht nur die farben- und formenprächtigsten Blüten, sondern sind auch interessant und begehrt als Lebensmittel, Heilpflanze, kulturelles Symbol und finden sich eigenartigerweise fast nur in der Nordhalbkugel unserer Erde wieder.
Die Lilien (Lilium) sind eine Gattung der Familie der Liliengewächse (Liliaceae) mit rund 115 Arten. Lilien sind ausdauernde, aufrecht wachsende Zwiebelpflanzen mit oft auffälligen Blüten. Aufgrund ihres attraktiven Erscheinungsbilds wurden und werden sie in vielen Kulturen als Zierpflanzen geschätzt. Einige Arten zählen zu den ältesten Zierpflanzen überhaupt und fanden auch Verwendung als religiöse Symbole
Alle Lilien sind ausdauernde, krautige Pflanzen. Sie wachsen aus Zwiebeln und können artabhängig eine Höhe von bis zu 310 Zentimeter erreichen.
wunderschöne Lilien
Wurzeln: Lilien haben an der Basis der Zwiebel zwei Typen von Wurzeln. Die einen sind bis zu 5 Millimeter dick, konzentrisch gefaltet und kontraktil, verfügen also über die Fähigkeit, die Zwiebel tiefer in die Erde zu ziehen, bis die ideale Tiefe erreicht ist. Der zweite Typ, die sogenannten Adventivwurzeln, sind deutlich dünner, fadenförmig und dienen allein der Aufnahme von Nährstoffen. Letztere finden sich auch unterirdisch am Stängel oberhalb der Zwiebel.
Blüten: Der endständige Blütenstand ist entweder eine Einzelblüte oder eine Traube, selten eine Dolde oder eine Schirmtraube.
Verbreitung und Standorte: Lilien wachsen auf allen Kontinenten der nördlichen Hemisphäre, vorzugsweise in temperierten Zonen. Mit rund 70 Arten ist Asien Schwerpunkt der Artenvielfalt, allein 55 finden sich in China. Der Ursprung der Gattung lässt sich rund 12 Millionen Jahre zurückdatieren.
Pilze: Eine Vielzahl von Pilzen lebt auf Lilienarten als Wirtspflanzen. Fusarium oxysporum kann die Fusarium-Welke auslösen. Diese gilt als die schwerste und gefährlichste Lilienkrankheit.
Viren:
Etwa 20 Viren oder Viroide können Lilien befallen. Die wichtigsten sind das Gurkenmosaikvirus, das Tabakmosaikvirus und das Lily-Mottle-Virus.
Tiere: Die Lilie ist in Europa eine wichtige Futterpflanze für das 6 bis 8 Millimeter große Lilienhähnchen (Lilioceris lilii), einen siegellackroten Käfer.
Kulturelles Symbol: In den mediterranen Kulturen stand aufgrund ihrer geographisch weiträumigen Verbreitung insbesondere die strahlend weiße Madonnen-Lilie im Zentrum symbolischer Verwendung.
Heilpflanzen: Die ältesten Erwähnungen von Lilien in China gehen zurück auf ihren Gebrauch als Heilpflanze. Erstmals findet eine Lilie Erwähnung im klassischen „Shennong ben cao jing“, das etwa um 200 n. Chr. verfasst wurde, der Gebrauch reicht bis in die Gegenwart. Eingesetzt werden Lilien gegen chronischen Husten, Blutkrankheiten und Schlaflosigkeit.
essbare Lilien
Lebensmittel: Bis auf den Stamm sind alle Teile der meisten Lilien-Arten essbar. In China werden die Zwiebeln von Lilium brownii, Lilium regale, Lilium lancifolium und Lilium speciosum in der Küche genutzt und auch speziell zu diesem Zweck angebaut. Gegessen werden die Zwiebeln entweder frisch oder getrocknet, oder es wird Stärke aus ihnen gewonnen.
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