Die Engelstrompeten (Brugmansia) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Nachtschattengewächse, deren ursprüngliches Verbreitungsgebiet in Südamerika liegt, die jedoch wegen ihrer auffälligen Blüten inzwischen weltweit kultiviert wird. Durch den hohen Anteil an Alkaloiden sind alle Pflanzenteile giftig. Der botanische Name der Gattung ehrt Sebald Justinus Brugmans (1763–1819). Diese Pflanzen, welche bis zu 5 Meter hoch werden, können als einzelner Strauch oder in Form einer Hecke angeflanzt werden. Es gibt diese Pflanzen auch bei entsprechendem Schnitt als Baum, also als ausdauernde und verholzende Samenpflanze. Die interessanten trompetenähnlichen Blüten, welche meist stark duften, manchmal aber auch unangenehm riechen, hängen an bis zu 5 cm langen Stielen und sind zygomorph.
Brugmansia
Die Blütenkelche werde als zygomorph bezeichnet, weil sie aus spiegelgleichen Hälften bestehen. Dieses Phänomen gibt es überall, in der Natur, in der Technik, Architektur, am menschlichen Körper. Aber nur in der Botanik ist der Begriff „zygomorph“ gebräuchlich.
Beispiele für symmetrische Strukturen
5 verschiedenfarbige Engelstrompeten
Die Krone ist 15 bis 30, selten sogar bis 45 cm lang, weiß oder rot, seltener gelb oder rötlich und bleibt während der gesamten Blühphase geöffnet. Sie ist meist trichterförmig, selten eng-trichterförmig bis fast röhrenförmig, der Rand ist mit fünf zurückgebogenen oder eingerollten Zähnen versehen.
Engelstrompeten
Die Blätter der Krone sind oft auffällig gefärbt und/oder geformt. In unserem Beispiel waren sie Namensgeber: Engelstrompete. Sie haben meist die Funktion, Insekten zur Bestäubung anzulocken (vgl. Entomophilie oder Melittophilie) dienen manchmal auch der Bildung oder Speicherung von Nektar. Die Blüten der Engelstrompete können Unruhe, Halluzinationen und sogar komatöse Zustände auslösen. Einige Symptome treten bereits auf, wenn lediglich ihr Duft eingeatmet wird. Daher sollte sich diese Pflanze der Jahres 2012 nicht in umittelbarer Nähe des eines Fensters befinden. 1801 isolierte ein Chemiker Alkaloide, die auf das parasympathische Nervensystem wirken.
Daturen
Achtung
Der Kontakt mit der Pflanze kann Herzrasen, Verringerung oder vermehrte Ausscheidungen von Sekretionen, trockene, rissige Lippen, geschwollene Zunge und Schluckbeschwerden auslösen. Alle Arten der Engelstrompeten enthalten giftige Alkaloide der Tropangruppe. Zu den wichtigsten Alkaloiden, die in den oberirdischen Teilen aller untersuchten Arten zu finden sind, gehören L-Hyoscyamin, Atropin (DL-Hyoscamin) und Scopalamin sowie eine geringere Menge an von diesen Stoffen abgeleiteten Substanzen. Auch in den Wurzeln ist eine ähnlich hohe Konzentration an Estern von Tropan-Diol und Tropan-Triol zu finden. Die Vergiftung kann durch einen Atemstillstand tödlich ausgehen. Bei den auftretenden Rauschzuständen findet man optische Halluzinationen und Bewusstseinsstörungen. Die Halluzinationen treten 2 – 4 Stunden nach der Einnahme auf und können über mehrere Tage erhalten bleiben. Durch diese Wirkung wird die Pflanze in ihrer Heimat als Ersatzdroge verwendet. Die weiten Pupillen bleibt von allen Zeichen am längsten erkennbar. Mengen ab 0,3 g der Pflanze gelten als giftig. Durch die heute eingeführten Zuchtformen kann die Giftigkeit vermindert oder gar ganz aufgehoben sein. Wissenschaftliche Untersuchungen sind noch nicht durchgeführt worden. Bei einer Vergiftung muss sofort medizinischer Kohle gegeben werden. Danach muss eine ständige Kontrolle der lebenswichtigen Funktionen durchgeführt, der Notruf abgesetzt und der Kontakt mit einer Giftinformationszentrale hergestellt werden. Hier ein Ratgeber für Vergiftungsunfälle.