Papaya, Melonenbaum
Papayabaum, eine nicht ganz korrekte Bezeichnung der Papaya, ist ein typisches Beispiel für eine Kauliflorie. Diese Pflanze ist eigentlich kein Baum sondern eine Pflanze. Nur das äußere Erscheinungsbild ähnelt einem Baum.
Früchte und Blüten als typisches Beispiel einer Kauliflorie
Die Papaya ist eine mächtige, meist unverzweigte, aufrechte, baumartige Pflanze. Der einzelne „Stamm“ erreicht Wuchshöhen von 5 bis 10 Metern. Aufgrund der fehlenden Verholzung, der Wuchsform und der Langlebigkeit ist die Papaya weder als Baum, noch ein Strauch oder Staude sondern ein „baumförmiges Kraut“. Die Laubblätter sind spiralig um den Stamm angeordnet und werden kontinuierlich nach einer gewissen Zeit (also nicht in bestimmten Jahreszeiten) abgeworfen, so dass der Stamm unten kahl ist und oben einen „Schopf“ von Blättern trägt. Am Stamm bleiben Blattnarben erhalten. Die großen Blätter sind gestielt und die Blattspreite besitzt einen Durchmesser von 50 bis 70 cm, sie sind tief handförmig gelappt; meist in sieben Lappen. Die Blüten entspringen den Blattachseln und stehen somit direkt am Stamm (Kauliflorie). Die Frucht wird länglich-oval etwa 15 bis 45 cm im Längsschnitt und 10 bis 30 cm im Durchmesser groß und kann ein Gewicht von 3 bis 6 kg erreichen. Die Schale der vollständig ausgereiften Beere ist gelblich-grün, das Fruchtfleisch ist hellorange bis rosa und enthält in der Fruchtmitte schwarze Samen, die von einem Häutchen umgeben sind.
Im Fruchtportal (Fruchtportal © 2004 – 2018) konnte man am 09.02.2015 lesen: Kernlose Aurora-Papaya aus Israel gewinnt Fruit Logistica Innovation Award 2015.
Die Fachbesucher der Fruit Logistica in Berlin haben entschieden: Das Unternehmen Aviv Flowers Packing House Ltd. aus Israel gewinnt den Fruit Logistica Innovation Award 2015 mit der Papaya-Sorte „Aurora Seedless Papaya“. Das Herausragende an dieser Frucht: Sie ist kernlos. Sie hat verströmt einen zarten und angenehmen Duft und hat ein festes, wohlschmeckendes Fruchtfleisch. Selbst nach dem Aufschneiden bewahrt die Frucht lange Zeit eine ausgezeichnete Konsistenz. Die Aurora-Papaya wurde durch natürliche Auswahl und Kreuzung verschiedener Sorten gezüchtet. Zielmärkte sind die Europäische Union, die Schweiz und Kanada. Das Gewicht der Früchte liegt zwischen 200 Gramm und einem Kilogramm.
Einen solchen Baum habe ich 2015 in Andalusien entdeckt. Die Bilder zeigen die noch unreife grüne Frucht ohne die den Profi-Koch störenden Kerne.
Dieser Melonenbaum trägt nur kernlose Früchte
Papain ist ein Enzym, das natürlich in relativ hoher Konzentration in der noch grünlichen Schale und den Kernen der Obstfrucht Papaya vorkommt und daraus gewonnen wird. Es ist unentbehrlich für die Pflanze bei der Abwehr von Schädlingen. es ist ein eiweißspaltenden Enzym. Die Kerne wurden früher in der Volksmedizin als Entwurmungsmittel verwendet und heute in Pulverform als Zartmacher für Fleisch. Eine ähnliche Wirkung wird erreicht, wenn man rohes Fleisch in die Blätter des Papayabaums einwickelt oder in frischen Papayasaft einlegt. Papain ist ein Eiweiß spaltendes Enzym, das in seiner Wirkung dem Pepsin der Hauptzellen des Magenfundus entspricht. Im Gegensatz zum Pepsin wirkt es im sauren und alkalischen Bereich. Man nutzt es in Fertigpräparaten erfolgreich bei Verdauungsbeschwerden, die vor allem auf eine Minderung der Eiweißverdauung zurückzuführen sind, die z. B. auf einem Pepsinmangel beruhen. Da auch die Bauchspeicheldrüse eiweißverdauende Enzyme bildet, können auch bauchspeicheldrüsenbedingte Verdauungsbeschwerden durch Papaingabe gelindert werden. Weiterhin sind Kombinationspräparate im Handel, die bei verschiedenen Entzündungen, Ödemen und Schwellungen nach Verletzung und Operationen Linderung versprechen.
Papaya-Früchte mit Kernen, zum Teil reif, zum Teil unreif
Die Enzyme sollen entzündliche Stoffwechselprodukte beschleunigt abbauen und die Fließgeschwindigkeit des Blutes verbessern. Ihr Einsatz erfolgt insbesondere zur begleitenden Langzeitbehandlung bei Tumoren und während einer Strahlentherapie. Dies wird aber kritisch gesehen. Gegenanzeigen sind insbesondere Blutungsneigung und Schwangerschaft. In der Lebensmittelbranche verwendet man Papain zum Zartmachen von Fleisch. Isoliertes Chymopapain wird zur Injektionsbehandlung von Bandscheibenschäden eingesetzt (Chemonucleolyse).
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