Zwiebeln (botanisch: Allium cepa) selbst rösten ist leichter als gedacht. Ich bevorzuge dafür sogenannte weiße – süße Zwiebeln. Diese weißen Zwiebeln werden hauptzsächlich in Südeuropa angebaut und zeichnen sich aus durch einen fein-milden Geschmack, milde Schärfe, die dezenter ist, als bei gelben Zwiebelsorten. Sie haben eine runde Form, feste Struktur und gute Lagerfähigkeit. Wie bei vielen Gemüsesorten gibt es auch bei der weißen sogenannten süßen Zwiebel verschiedene Sorten. Die wichtigsten Sorten sind
- Tonda Musona Bianca
- Albion F1
- Snowball
- Sweet Spanish Jumbo
Ich persönlich bevorzuge die Tonda Musona Bianca, eine silberweiße, kreiselförmige Zwiebel mit erstaunlichem Geschmack. Dies ist eine große Allzweck-Zwiebel. In Spanien werden weiße, große Zwiebeln bevorzugt. Sie werden nicht als Würzzutat gegessen, sondern als richtiges Gemüse.
Wie gehe ich vor? 5 große Zwiebeln werden nach Entfernung der äußersten harten Schichten grob geschnitten, mit drei Eßlöffeln schwarzem ungemahlenen Pfeffer gemischt und in ein verschließbares etwa 2 Liter fassendes Gefäß mit verschließbarem Deckel gegeben. In das mit Zwiebeln und Pfeffer gefüllte Glas so viel Weinessig geben, dass die Zwiebeln so gerade bedeckt sind und dann 3 Monate kühl stellen. Nach dieser Zeit den Inhalt in ein großes Sieb geben und einmal kurz mit Leitungswasser ab- (durch-)spülen, damit ein Großteil des Essiggeschmacks abgespült wird. Nun die Zwiebeln in ein trockenes und sauberes Kückentuch geben und durch leichtes Drücken etwas abtrocknen. In eine größere Schüssel etwa 1 Pfund Pizzamehl (ist besonders fein) geben und da hinein die Zwiebeln füllen. Mit zwei Löffeln die Zwiebeln im Mehl quasi herumrühren, bis alle Zwiebelstücke bemehlt sind.
In zwei beschichtete vorgeheizte Bratpfannen (zwei wegen der Menge der Zwiebeln) je ein Esslöffel Ghee geben und die bemehlten Zwiebeln gleichmäßig darin verteilen. Bei mittlerer Hitze solange braten, bis die Zwiebeln eine schöne leicht braune Farbe angenommen haben. Zwischendurch immer wieder etwas umrühren.
In der Zwischenzeit den Backofen auf 90°C oder wenn möglich auf Dörren stellen und die gerösteten Zwiebeln auf 2 oder 3 Backbleche, die vorher mit einer doppelten Lage Küchenkrepp ausgelegt wurden, gleichmäßig darauf verteilen. Etwa alle 15 Minuten die Zwiebeln mit einem Holzlöffel bewegen. Wenn der gewünschte Trockengrad erreicht ist, den Backofen ausstellen und über Nacht im Backofen abkühlen lassen. Am nächsten Tag können dann die gerösteten und trockenen Zwiebeln samt Pfefferkörner in entsprechende Gefäße abgefüllt werden. Da bei mir die Zwiebeln schnell verbraucht sind, kann ich über die Haltbarkeitsdauer keine Auskunft geben – denke aber, dass die MHD bei etwa 4-6 Wochen liegt, da die Zwiebeln immer noch eine ganz kleine Spur Feuchtigkeit enthalten. Da die Zwiebeln vorher über Wochen in Weinessig lagerten und ganze Pfefferkörner enthalten, haben sie nicht den faden einfachen Zwiebelgeschmack von getrockneten Zwiebeln aus dem Supermarkt, sondern schmecken einfach köstlich und haben den besonderen „Pfiff“.
Gerne nehme ich eine Scheibe selbstgebackenes Roggenbrot (in einem Tontopf gebacken), bestreiche das Brot mit Frischkäse (z. B. Philadelphia) und drücke die bestrichene Scheibe auf die frisch gerösteten Zwiebeln – ein leckerer Snack zwischendurch.
Kommentar hinterlassen