Ohne Vitamin C fallen Zähne aus, es beugt einem Herzinfarkt vor und hilft beim Entgiften des Körpers. Wofür wir Menschen Vitamin „C“ noch benötigen, werde ich hier ausführlich beschreiben. Zur Geschichte: Vor 500 Jahren, im Jahr 1497 verließ Vasco da Gama mit seinem Segelschiff den Hafen von Lissabon. Knapp ein Jahr später erreichte er in Indien nördlich der Stadt Kalikut den Strand Kappad. Die Flotte bestand aus 4 Schiffen mit insgesamt etwa 160 Seeleuten. Nur 60 Seeluete kamen lebend an. Unter den Verstorbenen war auch der Bruder von Vasco, nämlich Paulo da Gama.
Die große Frage: W A R U M starben so viele Seeleute ?? Sie starben an der Vitamin-Mangel-Krankheit des Vitamin C, bekannt als SKORBUT. Skorbut war schon seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. in Ägypten als Krankheit bekannt. Später schrieben auch der griechische Arzt Hippokrates und der römische Autor Plinius darüber. Aber was oder wer diese Krankheit ausgelöst hat, war nicht bekannt. Man wusste nur, dass bereits nach etwa 4 Monaten Seefahrt die Symptome des Skorbut auftraten. Welche Symptome dies sind siehe weiter unten unter: „Vitamin C Mangel und die Symptome“
Fast alle Seefahrer ernährten sich von Pökelfleisch und Zwieback. Das Pökeln ist eine sehr alte Konservierungsmethode, die bei langen Seefahrten sehr verbreitet war, damit Fleisch auch auf hoher See als Eiweißquelle vorhanden war. In hanseatischen Urkunden um 1300 wird diese Konservierungsmethode bereits erwähnt. Und Zwieback, das sagt schon der Name, ist doppelt gebackenes Brot. Als kostengünstiges, gut lager- und transportierbares Gebäck werden sie bei den Streitkräften vieler Staaten zur Feldverpflegung eingesetzt, eignen sich aber auch als Wanderverpflegung oder für andere zivile Zwecke. Schon im Römischen Reich gab es ein „Panis militaris“, das als haltbare Kost den Soldaten als Wegzehrung diente. Durch mehrmaliges Backen (daher der Ausdruck „Zwieback“) wurde der Wassergehalt reduziert. Wegen ihrer langen Haltbarkeit zählt man Hartkekse zu den Dauerbackwaren. Sie haben einen sehr geringen Wassergehalt und sind im Allgemeinen nicht anfällig für mikrobiellen Verderb.
Vitamin C und die Limetten
Zitronensaft oder Zitronen, die in Salzwasser konserviert wurden, wurden sehr bald von der Marine zahlreicher Länder als Mittel zur Behandlung von Skorbut adaptiert. Nach 1845 ersetzte die britische Admiralität die aus Sizilien und Malta bezogenen Zitronen allmählich durch Limetten, die auf britischen Plantagen der Westindischen Inseln angebaut wurden: Unverändert glaubte man, dass die skorbutheilende Wirkung des Zitronensaftes auf seiner Säure beruhte und Limettensaft war noch saurer als Zitronensaft. Tatsächlich hat frischer Limettensaft nur halb so viel Vitamin C wie Zitronensaft und auf Grund der Lagerung des in der britischen Marine verwendeten Limettensaftes enthielt dieser nur noch äußerst geringe Mengen an Vitamin C. Dieser Unterschied zwischen Zitronensaft und Limettensaft blieb zunächst unentdeckt, da die um die Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend eingesetzten Dampfschiffe zur Folge hatten, dass Seeleute in der Regel zu kurz auf hoher See waren, um Skorbut zu entwickeln.
Was ist Vitamin „C“ ?
Vitamin C, Ascorbinsäure (=Anti-Scorbut-Säure) ist ein weißes kristallines Pulver, das gut wasserlöslich ist. Es zählt zu den Antioxidantien und zu den Säureregulatoren. Antioxidantien sollen Qualitätsverluste durch die Reaktion mit dem Luftsauerstoff oder anderen oxidierenden Chemikalien verhindern. Säureregulatoren halten den gewünschten pH-Wert eines Lebensmittels konstant und verstärken teils die Stabilität und Festigkeit des Lebensmittels oder die Wirkung von Konservierungsmitteln. Das Vitamin C wird vielen Lebensmittelprodukten als Konservierungsmittel beziehungsweise Umrötungshilfsmittel, zum Beispiel bei der Herstellung von Brühwürsten, unter der Nummer E 300 zugesetzt. Naturtrüber Apfelsaft kann bei der Herstellung mit Ascorbinsäure versetzt werden und wird dadurch deutlich heller, denn im natürlichen Saft entstehen bei der Pressung Stoffe, die durch Oxidation mit Luftsauerstoff eine braune Farbe bewirken. Ähnliche Verfärbungen kennen wir zum Beispiel auch bei der Avocado.
Im nächsten Abschnitt zeige ich, was Vitamin C alles kann.