21. Dezember 2024

Killerpflanzen

Die unglaublichen Tricks fleischfressender Killer-Pflanzen. Mäuse und Schnecken werden gefressen. Sie sind keine Vegetarier, sondern Tiere fressende Pflanzen, hier dargestellt und gezeigt auch anhand vieler sehr interessanter Videos.

 

 Allen Freunden dieser interessanten Killerpflanzen kann ich das Buch „Fleischfressende Pflanzen“ nur empfehlen. Venusfliegenfallen, Kobralilie, Sonnentau und andere, offenbaren eine erstaunliche Welt von Farben und Bewegungen, der sich kein Betrachter entziehen kann. Ob schöne Anfänger-Karnivoren oder anspruchsvolle Raritäten, erprobte Expertentipps helfen Ihnen Fleischfressende Pflanzen erfolgreich zu pflegen. Fleischfressende Pflanzen kennen lernen, raffinierte Anlockung – tödliche Fallen – Dünger aus der Luft Kulturstandorte gestalten Fensterbank – Florarium – Moorbeet Einfach & erfolgreich pflegen Gießen – Düngen – Vermehren, Fallensteller im Porträt, Fangtechniken – wichtige Arten – Raritäten, Extra mit Profi-Tipps und vieles mehr.

 

 

Allgemeine Bemerkungen und Erklärungen

Diese Carnivoren (Fleischfresser) fangen mittels umgewandelter Blätter meist Einzeller, Gliedertiere aber auch größere Beutetiere bis hin zu Schnecken und  Fröschen , verdauen diese und verbessern so ihre Versorgung mit Mineralstoffen – vor allem Stickstoff – an extremen Standorten wie Mooren oder blanken Felsen. 
Die Bildung von Fallen ist für eine Pflanze sehr aufwendig, da Fangblätter sehr viel schlechter zur Photosynthese geeignet sind als normale Laubblätter. Karnivore Pflanzen wachsen daher in der Regel recht langsam. An nährstoffreichen Standorten, an denen auch viele andere Pflanzenarten zu gedeihen vermögen, werden sie durch das schnellere Wachstum der Konkurrenten oftmals verdrängt. Sie sind daher nur dort konkurrenzfähig, wo andere Pflanzen durch Mangel an Nährstoffen nicht oder kaum wachsen können. Solche nährstoffarmen Standorte sind etwa Moore, tropische Regenwälder, tropische Tafelberge, Sand oder Felsen. Man unterscheidet bei fleischfressenden Pflanzen fünf verschiedene Fallentypen. Je nach ihrer Fähigkeit zur aktiven Bewegung im Zusammenhang mit dem Fangen oder dem Verdauen der Beute lassen sich die Arten auch zusätzlich noch als aktiv oder passiv charakterisieren.

 

Wir kennen 6 Typen von Fallen

 

  1. Klebefallen 

     

      1. Sonnentau (Drosera)
      2. Gemeines Fettkraut (Pinguicula vulgaris)
      3. Regenbogenpflanzen (Byblis)
      4. Taublatt (Drosophyllum lusitanicum)
      5. Schusspflanze (Stylidium)
      6. Hakenblatt (Triphyophyllum peltatum)
  2. Klappfallen

      1. Venusfliegenfalle
      2. Wasserfalle
  3. Saugfallen

  4. Fallgrubenfallen

      1. Kannenpflanzen (Nepenthes)
      2. Schlauchpflanzen (Sarracenia)
      3. Zwergkrug (Cephalotus)
      4. Sumpfkrug (Heliampliora)
      5. Kobralilie (Darlingtonia)
      6. Brocchinia reducta
  5. Reusenfallen

  6. Wanzenfallen

 

Zu 1

Klebefallen

  • Sonnentau (Drosera)

Drosera, SonnentauKlebefallen funktionieren über ein klebriges Sekret. Der Sonnentau ist ein typisches Beispiel für Droseraeine derartige Klebefalle. Diese Pflanzen können bis zu 50 Jahre alt werden, werden oft bis zu einem Meter hoch (als SonnentauKletterpflanzen) und können unter bestimmten Bedingungen bis zu 3 Meter hoch werden.

Drosera capensis, Sonnentau

Da ihnen das Enzym Nitratreduktase vollständig fehlt und sie somit nicht das im Boden gebundenen Nitrat aufnehmen können, sind sie von der Aufnahme des tierischen Stickstoffs abhängig. Durch das Fehlen der Nitratreduktase ist es den Carnivoren nicht wie den Nicht-Carnivoren möglich, das zur Stickstoffassimilation wichtige Umwandeln von im Boden gebundenen Nitrat in Nitrit durchzuführen.

Sonnentau (Drosera)

 

  • Gemeines Fettkraut (Pinguicula vulgaris)

Digitalis Neben der Drosera hier eine andere Gattung aus der Familie der Wasserschlauchgewächse, die Pinguicula vulgaris, eine ebenfalls aktive Klebefalle. Diese Gattung Pinguicula (Fettkraut) aus der Familie der Wasserschlauchgewächse ist mit etwa 90 Arten auf der gesamten Nordhalbkugel vertreten. Bei den Fettkräutern handelt es sich um (von wenigen Arten abgesehen) mehrjährige, rosettenbildende Arten. Blüte der PinguiculaDie Blätter sind zwischen wenigen bis knappen 30 Zentimetern lang und meist rundlich, seltener länglich bis fadenförmig. Es werden meist rosafarbene bis violette veilchenartige Blüten gebildet. Andere Blütenfarben sind selten. Hauptverbreitungsschwerpunkt ist Mexiko, die meisten Arten dort sind heterophylle Pflanzen, bilden also sukkulente Winterblätter aus. Auf der Blattoberfläche befinden sich einerseits kurz-gestielte Tentakeln, daneben nicht-gestielte Drüsen. Der auf einer Polysaccharid-Lösung basierende Fangschleim wird von den Tentakeln abgegeben. Fettkräuter produzieren eine Reihe an Enzymen, womit die Beute, die vor allem aus kleinen Fliegen besteht, verdaut wird. Die Spaltprodukte werden über die ungestielten Drüsen resorbiert. Die Fettkräuter zählen zu den aktiven Klebefallen. Zwar sind die Tentakeln unbeweglich, es besteht aber eine mehr oder minder ausgeprägte Fähigkeit zu einer Bewegung des Blattes. Manchmal ist diese Fähigkeit nur marginal ausgeprägt und es findet sich allenfalls eine leichte Eindellung des Blattes im Bereich der Beute, so dass diese in einem kleinen See an enzymreicher Verdauungsflüssigkeit schwimmt. Daneben existieren aber auch Arten, die vor allem im Blattrandbereich eine größere Beweglichkeit des Blattes aufweisen.

 

  • Regenbogenpflanzen (Byblis)

Byblis filifolia - BlüteByblis (Regenbogenpflanze) ist eine kleine Gattung von fleischfressenden Pflanzen. die manchmal als Regenbogenpflanzen für Wegen des bei Sonnenschein attraktiven Aussehens ihrer mit Schleim überzogenen Blätter haben sie den Namen Regenbogenpflanzen bekommen. Ihre Heimat ist Westaustralien.

Die Blätter sind im Querschnitt rund und stark verlängert, verjüngen sich am Ende. Die Oberfläche der Blätter ist dicht mit Drüsenhaaren besetzt, die von ihrer Spitze eine schleimige Substanz absondern. Diese dienen dazu, kleine Insekten anzulocken, die sich beim Berühren der klebrigen Sekrete Byblisund der sich wehrenden Bewegungen völlig mit dem klebrigen Sekret überziehen. Wenn sie nicht stark genug sind, um zu entkommen, stirbt die Insektenbeute entweder an Erschöpfung oder erstickt, wenn der Schleim sie umhüllt und ihre Lungen verstopft. Im Gegensatz zum Sonnentau kann Byblis jedoch weder ihre Tentakeln noch die Blätter selbst bewegen, um dadurch der Pflanze beim Verdauungsvorgang zu helfen. Sie werden daher zu den zu “passiven Fliegenfallen” gezählt. Zusammen mit den gestielten Schleimdrüsen sind die Blätter auch mit flachen Drüsen ausgestattet, die vermutlich für die Sekretion der Verdauungssäfte verantwortlich sind. Diese flachen Drüsen sind fünfmal mehr vorhanden als die gestielten Drüsen.

 

  • Taublatt (Drosophyllum lusitanicum)

Drosophyllum lusitanicumDas Taublatt (Drosophyllum lusitanicum) ist eine fleischfressende Pflanze, die nur auf der Iberischen Halbinsel und noch im nördlichen Abschnitt Marokkos zu finden ist. Das Taublatt ist ein mehrjähriger Halbstrauch mit einem nicht oder nur schwach verzweigten, verholzenden Stamm, der üblicherweise eine Gesamthöhe von vierzig Zentimetern, selten aber auch bis zu 1,60 Meter erreicht. Die Pflanzen können bis zu acht Jahre alt werden. Das Wurzelsystem ist für eine karnivore Pflanze extrem guDrosophyllum lusitanicumt ausgeprägt, es besteht aus einer starken Pfahlwurzel mit vielen feinen Seitenwurzeln. Zweck dieses Wurzelsystems ist es vor allem, zu Zeiten starker Trockenheit tiefliegende Wasserreserven zu erschließen. Somit ist sie eine der wenigen fleischfressenden Pflanzen, die in trockenen Böden wachsen. Die 20 bis 40 cm großen Drüsenblätter, die sich von einer zentralen Rosette lösen, haben nicht die Drosopyllum lusitanicumBewegungsfähigkeit wie die meisten Sonnentaublätter, aber sie haben die ungewöhnliche Eigenschaft, sich nach außen zu bewegen. Die Pflanze verströmt ein ausgeprägt süßes Aroma, das die Insekten anzieht. Wenn Insekten auf den Blättern landen, bleiben sie an den schleimigen Blättern kleben. Je mehr die Insekten kämpfen, desto mehr wickeln sie sich im Schleim ein. Schließlich sterben sie an Erstickung oder Erschöpfung. Die Pflanze scheidet dann Enzyme ab, die die Insekten auflösen und die Nährstoffe freisetzen, die dann von der Pflanze aufgenommen werden. Mit diesen Nährstoffen ergänzt die Pflanze den nährstoffarmen Boden, in dem sie wächst.

 

  • Schusspflanze (Stylidium)

Schusspflanze  Die Schusspflanzen (Stylidium) finden sich in Australien, wo sie die sechstgrößte Gattung der dortigen Flora stellen. Sie sind auch bekannt als Trigger-Pflanzen. Der Gattungsname Stylidium leitet sich vom griechischen στύλος oder Stylos (Säule) ab, was auf die charakteristische Fortpflanzungsstruktur seiner Blüten hinweist. Sie haben einen ungewöhnlichen Mechanismus zur Übertragung ihrer Pollen auf Bestäuber entwickelt, indem sie mit ihrem Gynostemium, einem Blütenorgan, das aus dem Zusammenwachsen von Staubblatt und Stempel entsteht, auf den Bestäuber „einschlagen“ und ihn dann mit dem Pollen bedecken. Schusspflanzen sind größtenteils mehrjährige, seltener einjährige krautige Pflanzen. Einige mehrjährige Arten überdauern als Zwiebeln. Ihre Größe ist sehr variabel, sie erreichen Größen von nur wenigen Zentimetern bis zu 180 Zentimetern. Zumeist sind es bodenständige Rosetten, es gibt jedoch auch einige Sonderfälle wie kletternde oder strauchige Arten. Auch Stylidiumdas Blattwerk ist vielgestaltig und reicht von schmalen, nadelförmigen bis hin zu kurzen, stummeligen Blättern. Die in Form einer Traube angeordneten, zygomorphen Blüten bestehen aus vier Blütenblättern (nur Stylidium hispidium hat fünf) und erreichen einen Durchmesser von 5 bis 30 Millimetern. Die Blütenfarbe ist von Art zu Art verschieden, häufig jedoch finden sich weiß, gelb und rosa, teils in Kombination. Aus dem Zentrum der Blüte ragt die Säule, in gespanntem Zustand ist sie hinter die Blütenblätter gebogen.

Die Säule der Pflanzen ist berührungsempfindlich. Sobald ein Insekt auf der Blüte landet, wird ein zuvor aufgebautes Aktionspotential ausgelöst und eine Druckänderung führt innerhalb von bis zu 15 Millisekunden (die Geschwindigkeit ist temperaturabhängig, hohe Temperaturen beschleunigen den Mechanismus) zum „Zuschlagen“ der Säule auf den Körper des Insekts, das dabei mit Pollen eingestäubt wird. Sollte die Blüte bereits etwas älter Schusspflanzesein, hat die aus der Säule heraus nachwachsende Narbe die Staubbeutel bereits verdrängt und nimmt so bei der Berührung des Insektenkörpers eventuell vorhandenen fremden Pollen auf. Durch diese zeitliche Trennung der Funktionen der Säule wird eine Selbstbestäubung vermieden. Teile der Pflanzen sind mit Drüsenhaaren bewachsen, die ein klebriges Sekret absondern, mit dem sie Insekten fangen. 2006 konnte nachgewiesen werden, dass die Pflanzen auch Protease zur Verdauung ihrer Beute produzieren. Erst 2007 konnte die Verstoffwechselung nachgewiesen werden. Mit diesem Nachweis der so gelösten Nährstoffe  konnte dann abschließend belegt werden, dass die Gattung karnivor ist.

Die meisten Arten finden sich auf grasbewachsenen Ebenen, offenem Heideland, felsigen Hängen, Sandböden, in Wäldern und an den Rändern von Bächen und Wasserlöchern.

 

  • Hakenblatt (Triphyophyllum peltatum)

HakenblattTriphyophyllum stammt aus dem tropischen Westafrika, der Elfenbeinküste, Sierra Leone und Liberia und wächst in tropischen Wäldern. Wie schon durch den griechischen Namen angezeigt (Triphyophyllum) durchläuft das Hakenblatt, eine Liane, einen dreistufigen Lebenszyklus und jedes mit einem anders geformten Blatt. Lianen sind Kletterpflanzen mit in der Regel verholzendem Stamm, die im Boden wurzeln und an Bäumen oder anderen senkrechten Gebilden empor klettern. In der ersten Stufe bildet das Hakenblatt eine Rosette aus einfachen lanzettlichen Blättern mit wellenförmigen Rändern und sieht nichtssagend aus. Sie entwickelt dann aber Triphyophyllum peltatummeist im Februar und März lange, schlanke, drüsige Blätter, die denen der verwandten Drosophyllum ähneln, die Insekten befallen; ein bis drei dieser Blätter in jeder Rosette. Die Pflanze tritt dann in ihre adulte Lianenform ein, mit kurzen, nicht fleischfressenden Blättern, die ein Paar Greifhaken an der Spitze eines langen, sich windenden Stengels tragen. Wie schon gesagt, Diese fleischfressende Pflanze ist eine Liane und kann bis 50 Meter lang und 10 cm dick werden. Das Hakenblatt ist die größte aller bestätigten fleischfressenden Pflanzen der Welt, aber ihre fleischfressende Natur wurde erKuchen Blattst 1979, etwa 51 Jahre nach der Entdeckung der Pflanze, bekannt. Vielleicht noch bemerkenswerter als seine drei sehr verschiedenen Blattarten sind die Frucht und der Samen. Die Samen sind etwa 3 Zoll (7,5 cm) im Durchmesser, leuchtend rot in der Farbe und geformt wie ein Diskus mit einem   Stengel in der Mitte. Die meisten Samen entwickeln sich außerhalb der Frucht. Diese bemerkenswerte Frucht und und der Samen entwickeln sich aus einer orangefarbenen Blüte mit fünf eingekrümmten Blütenblättern.

Und wie “arbeitet” dieses Hakenblatt? Hier zwei interessante Videos, in Hakenblattenglischer und auch in deutscher Fassung. Wenn die Pflanze eine Höhe von etwa 35 bis 40 cm erreicht hat, tritt sie mit dem Anfang der nächsten Regenzeit (etwa ab Juni) in ihr karnivores Stadium ein. Dabei erkennt man ihre Verwandtschaft mit dem Taublatt: Sie bildet, diesem ähnlich, passive Klebefallen in Gestalt bis zu 25 cm langer, tentakelbesetzter Fangblätter aus, die allerdings bereits nach wenigen Wochen wieder abgeworfen werden. Die Sekrettropfen an den Tentakeln sind die wohl größten aller fleischfressenden Pflanzen. Damit sind die Pflanzen befähigt, auch relativ große Beutetiere festzuhalten und zu verdauen. Als Verdauungsenzyme finden sich Proteasen, Esterase und Peroxidase. Beutetiere sind größtenteils Käfer, des weiteren Tausendfüßer, Hundertfüßer, Grillen, Termiten, Motten, Wespen, Moskitos sowie Spinnen.

 

 

 

 

 

Zu 2. Klappfallen:

  • Venusfliegenfalle ( muscipula )

Wir kennen zwei Arten von Klappfallen, die vielen bekannte Venusfliegenfalle und die deutlich weniger bekannte Wasserfalle (Aldrovanda vesiculosa)

Die Fangtechnik der Klappfalle ist die wohl bekannteste, wenn auch seltenste Fangmethode der Karnivoren. Es handelt sich dabei um die schnelle Schließbewegung zweier Blatthälften, die durch kleine Fühlhaare auf den Blattinnenseiten ausgelöst wird. Als bekanntestes Beispiel: Venusfliegenfalle. Da dem Kalium für den Schließmechanismus eine große Bedeutung zu kommt, ist es besonders lebenswichtig für Fleischfressende Gewächse. Ein spezielles Enzym „saugt“ quasi das gesamte Kalium aus dem Beutetier, um den Betrieb ihrer Fallen aufrecht zu halten.

Fühlhaare der VenusfliegenfalleDie  Venusfliegenfalle   hat  an der Innenseite 3-9 Dornen (man könnte auch Fühlhare sagen), die bei Berührung den Zuklappmechanismus auslösen und das Insekt sitzt fest ohne entkommen zu können in der Falle. Eine bereits tote Fliege oder Insekt würde von der Venusfliegenfale ignoriert werden.  Erst wenn mindestens 3 Dornen (Borsten oder auch Fühlhaare genannt) nacheinander am Fangblatt einer Venusfliegenfalle berührt werden, sagt dies der „Falle“, dass die Fliege leben muss, da sie sich ja im Inneren der Falle bewegt hat. Eine geniale Einrichtung. Aber auch kleine Schnecken oder Frösche werden von der Venusfliegenfalle verspeist.

Klappfalle, Venusfliegenfalle ( muscipula )

  • Wasserfalle (Aldrovanda vesiculosa)

Die Wasserfalle (Aldrovanda vesiculosa), eine Wasserpflanze, ist eine fleischfressende Pflanze und gehört zu der Familie der Sonnentaugewächse.
Die Aldrovanda ist eine ausdauernde, krautige Süßwasserpflanze. Sie ist wurzellos, nur der Keimling besitzt eine rudimentäre Wurzel, die aber früh abstirbt.
Die Pflanze wird etwa 10 bis 30 cm lang. An der Sprossachse finden sich in kurzen Abständen fünf bis zehn bis 3 mm große Fangblätter an einem Stiel. Der Blattgrund enthält mehrere luftgefüllte Hohlräume, die mit für den Auftrieb der Pflanze verantwortlich sind. Die Pflanze wächst an der einen Seite und stirbt am anderen Ende ab; unter guten Bedingungen werden so ein bis zwei Wirtel pro Tag gebildet.
Mit ihren Fangblättern, einer Klappfalle ähnlich einer kleineren Ausgabe derAldrovanda vesiculosa (stark vergrößert) Venusfliegenfalle, fängt die Wasserfalle kleine Tiere, vorzugsweise Wasserflöhe, aber auch beispielsweise junge Mückenlarven. Am Rand der Fallen stehen vier bis sechs auffällig steife Borsten; auch im Inneren ist die Falle fein behaart mit sensiblen Härchen. Dabei handelt es sich um Fühlhärchen, die das Schließen der beiden Hälften der Blattspreite in maximal 1/50 Sekunde veranlassen, wobei der Fang nur bei warmen Wassertemperaturen möglich ist (ab etwa 20 °C). Hat die Falle erst einmal eine Beute gefangen, so wird diese mit Hilfe von Verdauungssäften zersetzt.

 

 

Zu 3. Saugfallen:

bladderwortDas Prinzip der Saugfallen funktioniert nur unter Wasser oder unter der Erde. Die Pflanze, auch Wasserschlauch (Utricularia) genannt, die mit dieser Fangmethode fängt, baut in der Falle einen Unterdruck auf, der sich bei Berührung schlagartig ausgleicht und dabei Wasser und Beute in sich hinein saugt. Die einzige Gattung, die dieses Prinzip anwendet, ist die der Wasserschläuche.  Die Saugfallen der Wasserschläuche gehören zu den kompliziertesten und erstaunlichsten Fangmechanismen karnivorer Pflanzen. Hier wird im Video das Prinzip des Ansaugens erklärt, und in diesem beeindruckenden Video kann man das „Fressen“, das Ansaugen des Beutetieres, direkt verfolgen.

bladderwort

Alle Arten fangen ihre Beutetiere mit Hilfe von Fangblasen, die nach dem Saugstrom-Prinzip arbeiten. Berührt ein Beutetier die Sinneshaare an der Klappe, so klappt die unter Unterdruck stehende Falle auf und das Tier wird durch das einströmende Wasser in das Fangbläschen gespült. Ist der Unterdruck aufgehoben, dann schließt sich die Falle sofort wieder und die Beute kann verdaut und von der Pflanze aufgenommen werden.

 

 

 

 

Zu 4. Fallgrubenfallen:

Bei diesem sehr interessanten Fallentyp, den Fallgrubenfallen, möchte ich besprechen:

Bei den Fallgrubenfallen bilden die Blätter einen Hohlraum, in den das Insekt hineinfällt und aufgrund glatter Innenwände und kleinem Raum nicht oder schwer herauskommt. Dieses Prinzip, hineinfallen und unten verdaut werden, ist bei allen Fallgrubenfallen gleich, auch wenn die Art des Hineinfallens unterschiedlich ist. Als Beispiel seien hier genannt die Kannenpflanze und die Schlauchpflanze.

  • Nepenthes (Kannenpflanze)

Nepenthes mit geöffnetem DeckelBei der Kannenpflanze wird das Insekt durch den Duft am Rand der Nepenthes angelockt, krabbelt an den Rand und an den die Pflanze vor Regen schützenden Deckel. Fällt nun ein Regentropfen auf den Deckel, dann wird das Insekt, welches gerade auf der Unterseite des Deckels sitzt, wie „von Zauberhand“ in die Kannenpflanze geschnipst. Unten im Pool, also am Grund der Pflanze, befindet sich ein kleiner See, welcher mit saurer (PH-Wert 3,5) Verdauungsflüssigkeit angereichert ist. Hier kann dann das Insekt – meist Ameisen – innerhalb von 2 Tagen verdaut sein. Oder aber eine neugierige Fliege rutscht vom Rand in den “Pool” und wird dort verdaut.

In einer Arbeit der „Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH“ wird erstmals eine sehr interessante Beobachtung von Biologen um Ulmar Grafe von der Universität Würzburg beschrieben. Sie haben entdeckt und wissenschaftlich belegt, dass Säugetiere tatsächlich in den Fangtrichtern der Kannenpflanzen leben und überleben.

Um was geht es? Ein ungewöhnliches Zuhause hat sich die kleine Hardwick-Wollfledermaus (Kerivoula hardwickii) auf Borneo ausgesucht: Die Art übernachtet regelmäßig in den Kannen der Fleisch fressenden Pflanze Nepenthes rafflesiana elongata.

Beide Spezies profitieren von diesem etwas ungewöhnlichen Schlafgemach: Die Fledermäuse beziehen eine relativ sichere Unterkunft für den Tag, in der sie nur in geringem Umfang von Blut saugenden Ektoparasiten belästigt werden. In Fels- oder Baumhöhlen treten diese Plagegeister gehäuft auf, da sie über lange Zeit von Fledermäusen verlässlich aufgesucht werden, während die Kannen nur eine begrenzte Lebensdauer aufweisen.

Die Pflanze wiederum verbessert mit den Tieren ihre Nährstoffversorgung – vor allem mit Stickstoff –, denn sie gewinnt lebenswichtige Nährelemente aus dem Kot der Fledermäuse: Er plumpst während der Ruhephasen und vor dem Start in die Nacht in relativ großen Mengen in die Verdauungsflüssigkeit der Gewächse, wo die Ausscheidungen dann entsprechend aufgespaltet werden. Die Pflanze deckt auf diese Weise etwa ein Drittel ihres Stickstoffbedarfs und muss im Gegensatz zu anderen Kannenpflanzen deshalb wesentlich weniger Insekten fangen, um den Nährstoffmangel auf den armen Regenwaldböden der indonesischen Insel auszugleichen.

Dank ihrer Fledermausquelle muss Nepenthes rafflesiana elongata weniger Lockstoffe und Verdauungssaft produzieren als ihre Verwandten, die auf Insektenkost setzen. Stattdessen hat sie sehr große Trichter ausgebildet, in denen Kerivoula hardwickii ausreichend Platz zum Schlafen findet.

Erst im Jahr 2010 hatten andere Biologen entdeckt, dass eine weitere Kannenpflanzenart ebenfalls Kot goutiert: Nepenthes rajah lockt mit Nektar Spitzhörnchen an, die sich beim Fressen auf den Kannen niederlassen und sich dabei ebenfalls entleeren. Diese Kannenpflanzen ist bedingt durch ihr Habitat eine sehr langsam wachsende Pflanzenart. Bis zur ersten Blüte vergehen mindestens zehn Jahre und bis die Pflanze ihre volle Größe erreicht hat, rund einhundert Jahre. Die urnen- bis eiförmigen Bodenkannen sind außen rostrot und innen hellgrün bis rot. Sie werden bis zu 35 Zentimeter hoch und erreichen einen Durchmesser von bis zu 18 Zentimetern. Die Kannen von Nepenthes  rajah gelten gemeinhin als die größten aller Kannenpflanzen. Bekannt ist Nepenthes rajah auch wegen ihres Beutespektrums. Obwohl sich die Beute in der Regel aus Insekten zusammensetzt, sind in ihren Kannen wiederholt auch Ratten gefunden worden. Es wird angenommen, dass diese beim Versuch, die Kannenflüssigkeit zu trinken, abrutschten und ertranken.

Kannenpflanzen (Nepenthes)

  • Sarracenia (Schlauchpflanzen)

SchlauchpflanzeSie sind fast ausschließlich im Osten und Südosten der USA verbreitet. Die Blätter stehen meist aufrecht. Sie sind röhrenförmig und haben eine flügelförmige Längsseite sowie einen (unbeweglichen) haubenförmigen Blattfortsatz am oberen Ende des Schlauches. Der gesamte obere Anteil des Schlauches ist mit Honigdrüsen besetzt. Mittels dieses Blattaufbaus fangen alle Schlauchpflanzen Beute ohne den Einsatz irgendwelcher beweglicher Teile, die Fallen sind also passiv. Zur Anlockung der Beute dient eine Kombination aus Färbung, Duft und dem Sekret der Honigdrüsen (Nektarien), das zumindest bei deSarraceniar Gelben Schlauchpflanze (Sarracenia flava) nachweislich auch Coniin enthält, das eine betäubende Wirkung auf Insekten ausübt. Coniin befindet sich auch im gefleckten Schierling, gelbe Schlauchpflanzenriecht nach Mäuseharn und ist ein absolut tödliches Gift. Socrates wurde bekanntlich durch dieses Gift, er musste den Saft des Schierlings trinken, hingerichtet. Daher wird dieser Becher auch Schierlingsbecher genannt.

Der Fang selbst geschieht durch einen abrupten Sturz der Beute vom gewölbten oberen Rand ins Schlauchinnere. Eine Ausnahme von dieser Fangvorrichtung stellen die Schläuche der Papageien-Schlauchpflanze dar, die flach auf dem Boden liegend, an ihren teilüberfluteten Standorten die Funktion einer Reuse erfüllen.

Schlauchpflanzen (Sarracenia)

wunderschöne Schlauchpflanzen-Blüte, aber ein Tiere-KillerDie Haube am oberen Anteil der Schlauchpflanze bedeckt teilweise die Öffnung, sodass ein übermäßiges Volllaufen der Schläuche und somit ein Ausspülen der Beute durch Regen verhindert wird. Sie leitet Beutetiere aber auch durch eine gerichtete Behaarung zum Schlauch. Etwas weiter unten gibt es eine Zone, die große Mengen Nektar ausscheidet und somit die Insekten verführt weiter in die Tiefe zu Krabbeln. Durch die in diesem Bereich nach unten gerichteten Haare kann dann das Insekt nicht mehr zurück und muss wohl oder übel immer weiter in die Tiefe krabbeln. Jetzt schließt sich der haarlose, völlig glatte Schlauchbereich der Pflanze an. Hier verlieren die Beutetiere schlagartig den Halt und stürzen ab in die Verdauungsflüssigkeit. Die Oberfläche dieses Bereiches ist dicht besetzt mit Verdauungsdrüsen, die Verdauungsenzyme in die Schlauchflüssigkeit abgeben. Der unterer Schlauchbereich dient der Absorption der gelösten Nährstoffe und ist wiederum mit nach unten gerichteten Haaren versehen, die verhindern, dass Beutetiere aus der Verdauungsflüssigkeit herausklettern.

Es gibt Fallgruben-Fallen, welche bis zu 5 Liter fassen und dann auch Mäusedarin fangen und verdauen können. Dieser Film ist ein Schul-Lehrfilm mit Thema CARNIVOREN, sehr empfehlenswert !!

  • Zwergkrug (Cephalotus)

Zwergkrug - Cephalotus follicularisDer Zwergkrug (Cephalotus follicularis), selten auch Westaustralische Kannenpflanze genannt, gehört in die der Ordnung der Sauerkleeartigen (Oxalidales). Er kommt ausschließlich in einem kleinen Areal im äußersten Südwesten Australiens unter feuchten Bedingungen vor und ist eine fleischfressende Pflanze. Ähnlich wie die nicht näher verwandten Kannenpflanzen fängt er seine Beute mit Fallgrubenfallen.

Dieser Zwergkrug ist die einzige Art dieser Gattung. Auch wenn die Kannen an Nepenthes erinnern hat er mit dieser Art nichts zu tun. Diese fleischfressende Pflanze bildet eine Bodenrosette aus und wird bis zu 10 cm hoch. Es wachsen jahreszeitabhängig zwei verschiedene Blatttypen. Die etwa 4-6 cm grossen, Zwergkrug - Cephalotus follicularisgrünen, ovalen “Laubblätter” werden auf Grund einer verkürzten Photoperiode (das heisst die Pflanze erhält pro Tag weniger Stunden Licht) produziert und dienen daher natürlich auch hauptsächlich der Photosynthese. Diese Winter-Blätter eignen sich ideal zur Stecklingsvermehrung. Das Wurzelsystem des Zwergkrugs beginnt mit einer dicken senkrecht verlaufenden Hauptwurzel. Daraus entwickelt sich dann ein stark verzweigtes (ca. 15 cm tiefes) Wurzelsystem. Je besser sich dieses ausbreiten kann, desto mehr Krüge werden produziert. Die weisse Blüte (5-8 mm Durchmesser) erscheint zum Sommeranfang (Blütezeit: Januar – Februar) und sitzt auf einem bis zu 60 cm langen Blütenstängel. Es sind oft 4 oder 5 Blüten gleichzeitig geöffnet. Die Blüte besitzt 6 Petalen (Blütenblätter) und zeigt einen radiärsymmetrischen, 4-zyklischen Aufbau.

Cephalotus follicularisDie Krüge werden am Ende vom Blattstiel gebildet und beginnen als kleine, haarige Kugeln. Nachdem der Krug ausgebildet wurde öffnet sich der Deckel und ist fangbereit (Verdauungsflüssigkeit schon im Krug). Er liegt leicht schräg nach hinten auf dem Untergrund auf. Der Krug ist im Aufbau den Fallen der Kannenpflanze ähnlich, denn er besitzt ein Peristom mit 24 Zähnen. Die Zähne sind zwischen 2 und 4 mm lang. Die Beute wird mittels Nektar am Peristom angelockt und wagt sich aufgrund des hellen Blüte des ZwergkrugInnenraums (Deckelchen mit lichtdurchlässigen Fenstern) zu tief in die Falle. Die benetzende Verdauungsflüssigkeit enthält eigene Enzyme (Esterasen, Phosphatasen, Proteasen) die die Nährstoffe aufschliessen. Die Nährstoffe werden dann hauptsächlich zur Blüten- und Samenbildung eingesetzt. Hauptsächlich fallen Ameisen dem Hunger der Pflanze zum Opfer. Ab und zu trifft es auch andere Krabbelinsekten die zufällig in die – oft im Substrat eingebetteten – Fallen fallen. Nur selten sind Fluginsekten die Opfer von Cephalotus. Oberhalb der Verdauungsflüssigkeit besitzt der Krug eine glatte Zone, die ein herauskrabbeln verhindern soll. Zur Sicherheit kommt dann noch ein Kragenrand kurz vor dem Peristom. Die Krüge färben sich im Sommer bei viel Licht auch rot bis dunkelviolett. Der Krug besitzt 3 behaarte Flügelleisten. Der Deckel ist mit lichtdurchlässigen Fenstern besetzt und behaart. Er senkt sich bei zu heissem und trockenem Wetter um einer Verdunstung der Verdauungsflüssigkeit entgegenzuwirken.

  • Sumpfkrug

Heliampliora - SumpfkrugDie Gattung Heliamphora  ( Griechisch: helos “Sumpf” und Amphoreus “Amphora”) enthält 23 Arten von Krugpflanzen, die in Südamerika endemisch sind.   Die Arten sind zusammen als Sonnenkrug bekannt, basierend auf der falschen Vorstellung, dass der Heli von Heliamphora aus dem griechischen Helios, was “Sonne” bedeutet, stammt. In der Tat stammt der Name von Helos, bedeutet Sumpf, so eine genauere Übersetzung ihres wissenschaftlichen Namens wäre Sumpfkrug Pflanzen.  Arten der Gattung Heliamphora sind fleischfressende Pflanzen, die Sumpfkrugaus einer modifizierten Blattform bestehen, die zu einer Röhrenform verschmolzen ist. Sie haben Mechanismen entwickelt, Insekten anzuziehen, einzufangen und zu töten; und kontrolliere die Wassermenge im Krug. Mindestens eine Spezies (H. tatei) produziert ihre eigenen proteolytischen Enzyme, die es ihr ermöglichen, ihre Beute ohne die Hilfe symbiotischer Bakterien zu verdauen.

SumpfkrugAlle Heliamphora-Arten weisen einen altersabhängigen Blattdimorphismus auf, also  zwei deutlich verschiedenen Erscheinungsvorkommen der Blätter. Die jungen Blätter sind bei allen Arten annähernd gleich geformt; die arttypischen Merkmale werden erst nach bis zu 4 Jahren ausgeformt. Die drei bis zehn gänzlich aufrechten bis schwach zum Zentrum der Rosette gebogenen, trichterförmigen bis zylindrischen Blätter sind Fallen vom Fallgrubentyp und erreichen eine Höhe von 8 Zentimetern bis hin zu etwa einem halben Meter (bei Heliamphora ionasii).

Insekten, die die Pflanzen besuchen, streben zum Deckelrudiment Heliampliora(Bodeninsekten entlang der Ala, Fluginsekten unmittelbar) und stürzen entweder von dort in den Schlauch oder werden von weiteren Nektarien zum Schlauchinneren geführt. So gelangen sie in die dicht mit abwärtsweisenden Haaren besetzte Zone 2, die nur mehr inselartig mit Nektardrüsen besetzt ist. Da die abwärtsweisenden Haare den Weg zurück zum Rand versperren, kann sich das Insekt nur weiter abwärts bewegen, bis es an den abrupt beginnenden Ansatz der Zone 3 gelangt, dessen Oberfläche unbehaart und glatt ist, so dass das Tier den Schlauch hinabrutscht und in die Flüssigkeit von Zone 4 stürzt, wo die Verdauung stattfindet.

  • Kobralilie (Darlingtonia)

Darlingtonia californica, auch Kalifornische Kannenpflanze, Kobra-Lilie oder Kobrapflanze genannt, ist eine fleischfressender Pflanze, das einzige Mitglied der Gattung Darlingtonia in der Familie Sarraceniaceae. Sie ist in Nordkalifornien und Oregon heimisch, wächst in Mooren und benötigt kaltes fließendes Wasser. Diese Pflanze ist ungewöhnlich selten.

Der Name „Kobra Lilie“ rührt von der Ähnlichkeit seiner röhrenförmigen Blätter zu einer aufstrebenden Kobra mit einem gegabelten Blatt – von gelb bis violett-grün – her, das an Fangzähne oder die Zunge einer Schlange erinnert.

Die Pflanze wurde 1841 vom Botaniker William D. Brackenridge am Mount Shasta entdeckt. Im Jahr 1853 wurde sie von John Torrey beschrieben, der die Gattung Darlingtonia nach dem philadelphischen Botaniker William Darlington (1782–1863) benannte.
Die Kobrapflanze ist nicht nur auf nährstoffarme saure Sümpfe und Versickerungshänge beschränkt, sondern viele Kolonien gedeihen in ultramafischen Böden.

Wie die meisten fleischfressenden Pflanzen hat sich die Kobra-Lilie so angepasst, dass sie ihren Stickstoffbedarf durch Fleischfressen ergänzt, wodurch der Mangel an verfügbarem Stickstoff in solchen Lebensräumen ausgeglichen wird.

Da viele fleischfressende Arten in feindlicher Umgebung leben, sind ihre Wurzelsysteme im Allgemeinen ebenso stark modifiziert wie ihre Blätter. Darlingtonia californica ist keine Ausnahme. Die Kobra-Lilie kann das Feuer überleben, indem sie sich von ihren Wurzeln aus wieder regeneriert. trotz dieser wichtigen Rolle sind die Wurzeln sehr empfindliche Organe. Während die Temperaturen in einem großen Bereich der Spezies 25 ° C übersteigen können, sterben ihre Wurzeln nach Temperaturen von nicht viel mehr als 10 ° C ab. Die Temperatur spielt eine große Rolle für das Funktionieren aller Pflanzen. Es ist jedoch sehr selten, dass einzelne Organe so unterschiedliche Temperaturtoleranzen haben. Die physiologischen Mechanismen und der evolutionäre Nutzen dieser Diskrepanz ist bis heute nicht erforscht.

Ein ultramafisches Gestein, Ultramafitit oder auch holomelanokrates Gestein ist ein magmatisches Gestein, das zu 90 Volumenprozent oder mehr aus mafischen Mineralen besteht. Mafische Minerale, Mafite (oder auch dunkle Minerale) sind Minerale, die in hohem Maße magnesium- und eisenhaltig sind. Entsprechend ist der Wortstamm maf- zusammengesetzt aus ma für Magnesium und f für Ferrum (Eisen).

  • Brocchinia reducta

Diese Pflanze, eine Bromelienart, ist eine der wenigen fleischfressenden Bromelien. Sie stammt aus dem südlichen Venezuela, Brasilien, Kolumbien und Guyana und kommt in nährstoffarmen Böden vor. Diese Pflanze passt sich verschiedenen Umgebungen an, denn sie verwendet ihre Wurzeln als Anker, wenn sie auf Felsen wächst. Die Brocchinia reducta bildet, wie viele andere Bromelien, einen wasserspeichernden Becher mit dicht überlappenden Blättern. Die Blätter, die den Becher der B. reducta umgeben, sind mit losen, wachsartigen Schuppen überzogen. Diese  reflektieren stark ultraviolettes Licht. Da viele Insekten von Ultraviolett angezogen werden (es wird auch von vielen Blumen reflektiert), ist dies ein effizienter Köder.

Das Wasser in dem Becher verströmt auch einen süßen Geruch, der dazu dienen kann, Ameisen und andere Insekten anzulocken. B. reducta nimmt seine Nährstoffe von der äußeren Zellwand auf, die von Trichomen bedeckt ist, die Moleküle von nur 6,6 nm transportieren können. Die losen Schuppen bieten einen schlechten Halt für die Landung von Insekten, was dazu führt, dass sie in den wassergefüllten Becher rutschen und schließlich ertrinken.

Es wurde argumentiert, dass B. reducta nicht wirklich fleischfressend ist, da die Produktion von Verdauungsenzymen nicht gefunden werden konnte. Im Jahr 2005 wurde jedoch nachgewiesen, dass die Pflanze mindestens Phosphatase produziert und somit im sensu stricto als fleischfressende Pflanze gilt. Die Enzyme und Bakterien verdauen die gefangenen Insekten und setzen so die Nährstoffe für die Aufnahme durch die Blätter frei. Das linke Bild zeigt eine “normale” Bromelie, wie alle Bromelien, ein Ananasgewächs.

Anmerkung des Autors: Dieses Kapitel “Schlauchpflanzen” ist noch nicht fertig, daher bitte etwas Geduld.

 

 

 

 

Zu 5. Reusenfalle (Genlisea) :

Genlisea, ReusenfalleErheblich komplizierter konstruiert sind Reusenfallen. Eine Umkehr wird den Organismen durch Sperrhaare unmöglich gemacht. Verdaut werden sie ähnlich den Fallgrubenpflanzen. Diese Gattung fleischfressender Pflanzen gehört zu den Wasserschlauchgewächsen. Es sind sehr kleine meist wurzellose bis 5 cm groß werdende Pflanzen. Das besondere an diesen Reusenfallen sind die Blätter. Ein Blatt ist neben der Sprossachse und der Wurzel eines der drei Grundorgane der höheren Pflanzen. Bei den Genlisea müssen wir zwei Blatt-Typen unterscheiden. Einmal die oberirdischen Blätter und die unterirdischen „Blätter“, besser oder genauer gesagt die unterirdischen Fallen, die sogenannten Reusenblätter. Diese Carnivoren nehmen kleine Bodenbewohner wie Wimpertierchen, Fadenwürmer und andere Arten auf und verdauen diese.

 

 

 

 

 

Zu 6. Wanzenpflanzen (Roridula)

Bei den Wanzenpflanzen, auch Taupflanzen genannt, spricht man von Wanzenpflanze mit reichlich Beutesogenannten Präkarnivoren. Diese findet man, wie z. B. auch den von mir bereits beschriebenen Pfennigbaum,  nur in Südafrika, also in der Capensis.  Es blühende Wanzenpflanzehandelt sich um Pflanzen, die nicht alle Voraussetzungen erfüllen, um als fleischfressende Pflanze anerkannt zu werden. Mit diesem Namen will man zum Ausdruck bringen, dass sie zwar Insekten fangen, aber keine Vorrichtungen zur Verdauung besitzen. Ein interessantes Zwischenstadium findet sich bei den Wanzenpflanzen, die ihren Fang indirekt durch eine Symbiose verwerten, indem sie die Ausscheidungen von den symbiotisch mit ihr lebenden und von ihrem Fang ernährenden Wanzen und Spinnen als Blattdünger aufnehmen.Blüte der Wanzenpflanze

Diese Wanzenpflanzen werden bis zu 2 Meter groß, gehören zu den heidekrautartigen Pflanzen, sind also immmergrüne Halbsträucher und haben eine kräftige Pfahlwurzel und nur kleine fein ausgebildete zarte Seitenwurzeln. Die eigentliche sichtbare Pflanze wächst aufrecht, verholzt mit zunehmendem Alter und ist schwach verzweigt. Die Blüten sind sehr Pameridea, die Wanze der Wanzenpflanzeatraktiv, blassviolett, rosa bis weiß. Die Blätter sind an den Blatträndern mit gestielten Drüsen von unterschiedlicher Länge besetzt, die dem Insektenfang dienen. Der von diesen Drüsen abgesonderte Fangschleim der Wanzenpflanzen basiert im Gegensatz zu dem der meisten anderen karnivoren Gattungen mit Klebefallen nicht auf Wasser, sondern auf Kautschuk, und ist extrem klebrig. Er hält auch größere Insekten wie Schmetterlinge oder Libellen fest. Und wie ernährt sich nun diese Prä-Karnivore? Auf der Tau- oder Wanzenpflanze (daher der Name Wanzenpflanze) leben Wanzen.

WanzenpflanzeDiese Wanzen leben ausschließlich nur auf diesen Wanzenpflanzen. Sie finden die Beutetiere innerhalb von wenigen Minuten nach dem Fang  und ernähren sich von den gefangenen Tieren. Die Wanzen bleiben selbst nicht am Fangschleim kleben, da sie sich mit ihren speziel ausgebildeten Füßen an den Stellen der Pflanze festhalten, die frei vom klebrigewunderschöne Wanzenpflanzen-Blütenn Schleim sind. Außerdem ist der gesamte Körper dieser Wanzen mit einem Sekret bedeckt, das wie beiner guten Bratpfanne als Anti-Haft-Schicht wirkt. Die Ausscheidungen der Wanzen dienen den Wanzenpflanzen als Nahrung. Etwa 70% des zum Leben benötigter Stickstoff erhält die Pflanze somit indirekt von den gefangenen Insekten – daher PRÄ-KARNIVOREN !

Dieser interessante Beitrag wird ständig ergänzt.

 

Jedem Zusatzstoff ist eine sogenannte E-Nummer zugeordnet.

WILD- und Heilpflanzen

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