Es gibt viele Pflanze in Haus und Garten, die nicht nur giftig, sondern sogar für den Menschen so wie für das Tier tödlich giftig sind.
Ein kurzes Wort vorab:
Für ganz eilige Leser, welche nur eine ganz bestimmte Pflanze suchen: Sehen Sie bitte in der roten Tabelle durch einen Klick auf die Tabelle nach, ob „Ihre“ Pflanze dabei ist – wenn ja, einfach dorthin scrollen, da alphabetisch geortnet.
Für alle anderen Leser geht es hier weiter:
Was für den Mensch essbar ist, kann für den Hund tödlich sein und umgekehrt. Mit dieser Beschreibung von ubiquitär im Garten anzutreffenden Pflanzen, die Gift enthalten, möchte ich nur sensibilisieren, das heißt, den Gartenbesitzern die Augen öffnen und neben der Schönheit der Pflanzen und Blumen hinweisen auf mögliche Gefahren. Man sollte daher beim Anlegen eines Gartens, der späteren Ruhe-Oase für mit den Enkelkindern spielende Pensionäre und Rentner, schon wegen der Giftigkeit bestimmter Pflanzen so clever sein, die giftigen
Pflanzen weglassen oder mit Blick auf die später kommenden Enkelkinder Positionen im Garten wählen, die für Kleinkinder nicht oder nur schwer zugänglich sind. Denn viele Pflanzen sind für Erwachsene unbenklich, für Kleinkinder aber können diese lebensbedrohlich werden oder sein. Und nicht immer können im Garten spielende Kinder rund um die Uhr beaufsichtigt werden.
Da der schöne Garten sicherlich nicht nur aus Pflanzen mit gefährlichen und giftigen Inhaltsstoffen besteht, ist es natürlich weiterhin dringend erforderlich, die blühende und nicht blühende Natur zu pflegen und mit reichlich guter Nahrung zu versorgen. Dies ist mit flüssiger „Nahrung“, mit Stäbchen oder mit aufzulösenden Substraten möglich – besser gesagt: dringend erforderlich.
So könnte dann auch ihr Garten aussehen
Zum Verständnis eine kurze Bemerkung:
Die Angaben hinter dem Pflanzennamen wie „–>Vögel, Katzen“ oder aber „–> Pferde, Hunde, Kaninchen, Hamster“ erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich habe bewusst nur d i e gefährdeten Individuen genannt, die sich in unmittelbarer Umgebung des Menschen aufhalten. Ich denke da an von Menschen gehaltene Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster, an in der Wohnung gehaltenen Vögel wie Wellensittiche oder Papageien, an die sogenannten Haustiere und Stalltiere.
86 Pflanzen werden in alphabetischer Reihenfolge besprochen. Die Giftigkeit ist eingeteilt worden in schwach giftig, giftig, sehr giftig, tödlich giftig. Die farbigen „Gift-Schilder“ weisen darauf hin. Neben dem Pflanzennamen ein kurzer Hinweis, welche Individuen besonders gefährdet sind.
Um nicht alles durchlesen zu müssen, kann der Leser auf der nachfolgenden dunkelroten Tabelle nachsehen, ob die von ihm gesuchte Pflanze besprochen wurde.
Zum Vergrößern bitte auf die Tabelle klicken.
- Aloe –>Vögel, Katzen
Die harmloseste Nebenwirkung der Aloe ist für Menschen wohl Durchfall, der manchmal von durchschlagender Heftigkeit sein kann, sowie phototoxische Reaktionen der Haut; riskanter sind Störungen der Herzfunktion, Nierenversagen und Leerentzündungen. Schwangere werden vor dem Konsum gewarnt. Verursacht bei Vögeln und Katzen Nierenentzündungen verbunden mit gehäuftem Wasserlassen. Essbar ist nämlich nur das gelartige Blattinnere, also der Wasserspeicher der Wüstenpflanze. Ziemlich problematisch ist das gelbe, bittere Sekret, das von einer Art Latexschicht zwischen der grünen Blattrinde und dem Mark abgesondert wird. Die Schadstoffe in der Aloe, die diese Reaktionen auslösen, sind die Anthrachinone. Es gibt auch positive Wirkungen: auf Wunden wie Verbrennungen und Sonnenbrand aufgetragen, gut bei Psoriasis und Neurodermitis.
- Alpenveilchen –>Mensch, Kleintiere, Fische
Im Alpenveilchen befindet sich das seifenähnliche (daher der Name: Saponin) Cyclamin. Für den Menschen können schon 0,3 g der Knolle toxisch sein, höhere Dosen können schließlich zum Tod durch Atemlähmung führen. Tiere reagieren unterschiedlich auf die Droge. Schweine sind weniger empfindlich, bei Fischen rufen schon geringste Dosen Bewusstlosigkeit hervor. Beim Verzehr einer Knolle vom Alpenveilchen tritt bereits der Tod ein. Anders formuliert: Ab 8 Gramm Knolle gegessen wird nicht überlebt. Dies gilt für Menschen wie auch für Kleintiere (Hunde, Katzen, Hasen, Hamster usw.)
- Amaryllis –>Mensch, Kleintiere
Diese stark giftige Pflanze hat zwar wunderschöne Blüten, ist aber stark giftig und sollte nicht in der Wohnung gehalten werden, wenn Kinder im Haus sind. Hautkontakt kann starke Reizungen auslösen. In der ganzen Pflanze, am meisten in der Zwiebel, befindet die Substanz Lycorin, die Lähmungen, schwere Nierenschäden, Übelkeit, Erbrechen und beim Menschen schwere Herzrhythmusstörungen hervorrufen kann.
- Sauerampfer –> Rinder, Pferde, Schafe
Als Kind habe ich häufig diesen Ampfer in den Wiesen gesucht und wegen des Sauren Geschmacks gerne gegessen. Die Oxalsäure ist verantwortlich für den sauren Geschmack. Bei Pferden, Rindern und Schafen besteht jedoch große Vergiftungsgefahr. Es kommt beim Fressen größerer Mengen zu blutigem Durchfall, blutigem Urin, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall und Lähmungen. Bei einem Rind genügen etwa 750 Gramm Sauerampfer, um oben genannte Vergiftundserscheinungen auszulösen.
- Aronkelch –> Mensch, Kleintiere, Vögel
Diese Pflanze, oft auch fälschlich Zimmer-Calla genannt, enthält Stoffe, die bei Hautkontakt die Haut erheblich reizen können – bis zur Blasenbildung. Der Saft verursacht Brennen im Mund, Übelkeit und starke Darmbeschwerden.
- Aronstab –> Kinder !!, Erwachsene
Die gesamte Pflanze ist giftig. Sie sollte nicht in Reichweite von Kindern sein. Sie enthält große Mengen Caliumoxalat sowie den Scharfstoff Aroin, ein giftiges Glycosid, das psychische Erregung u. danach Lähmungen hervorruft.
Bei Kindern führen die roten, süß schmeckenden Beeren immer wieder zu Vergiftungen, selbst beim Berühren der Pflanze kann es zu Hautrötung und Entzündungen kommen.
Eine Vergiftung bei innerer Aufnahme zeigt sich durch Entzündungen der Mundschleimhäute und Anschwellen der Lippen, auf der Zunge und im Rachen kommt es zu schmerzhaftem Brennen. Weiterhin können sich unregelmäßiger Herzschlag, Krämpfe und innere Blutungen einstellen.
- Aubergine –> Pferde
Das Kraut und die unreifen Früchte (dies gilt auch für die Tomaten) verursachen bei Pferden Entzündungen der Schleimhäute, Ekzeme, Reizungen von Magen- und Darm, Magenkrämpfe, Durchfälle, Erregung und Atembeschwerden. Verantwortlich ist das Solanin und das in geringen Megen in den Auberginen vorkommende Nikotin. So enthalten 10 Gramm Auberginen 1 Mikrogramm Nikotin – ungefähr ebenso viel atmet der Mensch in drei Stunden passiven Rauchens ein. Zigaretten enthalten in der Regel 1 Milligramm Nikotin, was bedeutet: 10 Kilogramm Auberginen sind nach dem Gehalt dieses Alkaloids einer Zigarette gleich.
- Avocado –> Vögel, Kleintiere
Das Gute vorweg: Avocados sind für Menschen n i c h t giftig. Das in den Pflanzen befindliche Persin ist aber für fast alle Tiere ein sehr starkes Gift, für Vögle und andere Kleintiere ist es sogar tödlich. Gefährlich für: Pferde, Rinder, Ziegen, Schafe, Hunde und Katzen, Kaninchen, Hasen, Ratte und Mäuse, Meerschweinchen, Hamster, Fische. Eine Vergiftung mit Persin ist nicht heilbar. Symptome der Vergiftung sind: Atemnot, Husten, erhöhte Pulsfrequenz, Wassereinlagerung an der Unterhaut, besonders am Hals und Unterbauch, Bauchwassersucht und Zeichen der Herzvergrößerung.
- Azalee –> Menschen, Kleintiere
Das in Azaleen und in den freiwachsenden Rhododendronarten befindliche Gift sind die Diterpene. Diese führen neben vermehrtem Speichelfluß zu Übelkeit, Brechreiz, Bauchschmerzen und Durchfall. Verschiedene Empfindungsstörungen an Extremitäten und Schleimhäuten sind nach Literaturangaben beschrieben. Gefürchtet sind schwere Herzrhythmusstörungen, Atemstörungen und Krampfanfälle. Bereits ein Blatt oder eine Blüte kann Krankheitszeichen auslösen.
- Bärlauch –> Pferde, Hunde, Kaninchen, Hamster
Das Gute vorweg: für Menschen ist Bärlauch ungefährlich. Bei den Tieren aber kann es zu Magen- und Darm-entzündungen, Durchfall, blutigem Harn, Gelbsucht mit Gelbfärbung der Schleimhäute, schlechter Durchblutung und Kreislaufstörungen kommen. Besonders betroffen sind Pferde sowie Kaninchen, Hasen, Meerschweinchen und Hamster. Man sollte also tunlichst das am oder im Haus gehaltene Tier (Hamster, Kaninchen) nicht mit Bärlauch füttern. Da es sehr leicht mit Maiglöckchen und der Herbstzeitlosen verwechselt werden kann, ist hier auch für den Menschen Vorsicht geboten. Draußen in der freien Natur sollten Halter von Hunden und Pferden gut aufpassen, dass die Tiere keinen Bärlauch zu fressen bekommen. So sollte man beispielsweise auf Pferdekoppeln den Bärlauch samt Knollen aus dem Boden entfernen. Konkret ist es der Stoff Methylcystein-Sulfoxid, der den Bärlauch für Hunde und Pferde giftig macht. Dieser Stoff zerstört die roten Blutkörperchen. Erste Anzeichen für eine Vergiftung sind normalerweise Durchfall und Erbrechen. Dann sollten Halter schnell mit ihrem Vierbeiner zum Tierarzt.
- Begonie –> Mensch, Pferd, Hund, fast alle Kleinsäuger, Vögel
Diese schöne nach dem Gouverneur von Santo Domingo Michel Bégon genannte Pflanze ist gelegentlich leicht giftig. Es gibt hundert von Begonienarten, die in der ganzen Pflanze mehr oder weniger Oxalsäure und Calciumoxalat enthalten. Als Symptome sind bekannt: Haut- und Schleimhautreizung, im Mund- und Rachenraum auch Schwellungen möglich, nach Verschlucken Magen-Darm-Beschwerden. Als Sofortmaßnahme darf in diesem Falle k e i n Erbrechen ausgelöst werden.
- Berberitze –> Mensch, Pferd, Hund, katze, Hamster, Meerschweinchen
Diese auch als Sauerdorn bekannte Pflanze hat ihre giftigen Pflanzenteile besonders in der Wurzelrinde, geringer auch in der Stammrinde. Die Beeren sind nicht giftig. Verantwortlich für Vergiftungssymptome sind die Isochinolin-Alkaloide mit dem Hauptalkaloid Berberin. Dieses Berberin wird in therapeutischen Gaben bis 500 mg gut vertragen, wurde in Dosen von 60-300 mg bei Erwachsenen bei Amöbiasis und Cholera verwendet. Sollte es doch zu einer Überdosierung gekommen sein, können Symptome entsprechend den Nebenwirkungen nach arzneilicher Gabe von Berberin auftreten: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Benommenheit, Nasenbluten, Nierenreizung, Atemnot, Krampfanfälle.
- Birkenfeige –> Katzen, Hunde, Vögel, Hasen
mit botanischem Namen Ficus benjaminia genannt, gehört zu den Feigen wie auch der Gummibaum (Ficus elastica), der Feigenbaum (ficus carica), die Kletterfeige (Ficus pumila) und die großblättrige Feige (Ficus macrophylla). Alle Feigenarten haben einen weißen Milchsaft und die Blätter sind bei allen Arten glatt berandet. Im Milchsaft befinden sich Harz, Kautschuk, Furocumarine, Chlorogensäure, flavonoide Verbindungen und Gerbsäure. Chlorogensäure ist ein Ester der Kaffeesäure und soll beim Kaffee verantwortlich sein für eventuelle Magenbeschwerden nach Kaffee-Genuss. Durch ein spezielles Röstverfahren wird der Anteil an Chlorogensäure, ein bekanntes Antioxidans, reduziert. Vergiftung zeigt sich in Erbrechen und Durchfall und Schleimhautreizungen. Viele Vögel haben problemlos am Ficus geknabbert, allerdings sollte man die Pflanze dennoch außerhalb der Reichweite von Vögeln aufstellen, denn Lähmungen und auch Tod ist nicht auszuschließen. Ein Zwerghase starb, nachdem er 3-4 Blätter von Ficus pumila gefressen hatte. Die Gummibaumblätter zeigten in Tierversuchen mit Ratten und Mäusen keine toxische Wirkung.
- Bittermandel
Ein Mandelbaum (prunus dulcis) enthält etwa 2% Bittermandeln im Gegensatz zu Mandelbäumen, die fast ausschließlich Bittermandeln (prunus amarga) tragen. Bittere Mandeln enthalten bis zu 5% Amygdalin. Amygdalin ist ein sogenanntes cyanogenes Glykosid, das in Gegenwart von Wasser und Salzsäure (im Magen) Blausäure abspaltet. Eine bittere Mandel enthält ca. 1 mg Blausäure, 6 – 10 Mandeln gelten als tödliche Dosis bei Kinder, 50 – 60 Kerne bei Erwachsenen. Im Falle einer Vergiftung kommt es zur Lähmung des Atemsystems. Das Gift Amygdalin kommt auch in den Kernen, bzw. Samen von Pfirsich, Kirsche, Pflaume, Apfel und Birne vor, wobei sich die deutlich größte Menge in der bitteren Mandel findet.
- Blauregen –> Mensch, Pferd, Kaninchen, Hamster
Der Blauregen oder auch Glycinie ist ein 6 bis 12 m langer, windender, sommergrüner Kletterstrauch. Die Blätter sind unpaarig gefiedert. Die Blüten (Mai/Juni) violettblau oder weiß, sie hängen in dichten, vielblütigen Trauben. Giftige Pflanzenteile sind alle Organe, besonders Samen, Hülsen, außerdem Rinde und Wurzel. Die Pflanze enthält ein nicht näher definiertes Glycosid, das Wistarin. Dieser Stoff findet sich vorwiegend in der Rinde. Ferner enthält sie giftige Eiweißverbindungen (Lectine). Die Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Magenbeschwerden, Durchfall und geweitete Pupillen. Bei Kindern können die ersten Symptome schon nach dem Verzehr von 2 Samen auftreten. Der Blauregen ist giftig für Pferde, Hasen und Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster, ebenso für Vögel. Symptome sind Erbrechen (außer bei Pferden), Durchfall, Magenbeschwerden und Kreislaufprobleme. Bei Kaninchen sind Todesfälle belegt.
- Bohnen –> Mensch, Pferd, Rind, Kaninchen, Hamster
Die Pflanze enthält giftige Eiweißverbindungen, so genannte Toxalbumine. Der Hauptwirkstoff ist das Phasin. Schon 3 – 10 rohe Bohnen können nach 30 – 90 Minuten die ersten Zeichen einer Vergiftung auslösen. Es kommt zu schwerem Erbrechen, starken Verdauungsstörungen und heftigen Krämpfen, blutigen Magen- und Darmentzündungen mit Durchfällen und Fieber. Die Vergiftung kann auch zum Kollaps führen. Es sind insbesondere Kinder und auch Rohkostanhänger gefährdet, wenn sie die rohen Bohnen zu sich nehmen. Durch Kochen wird das giftige Phasin zerstört, aber nicht beim Trocknen. Ein Kontakt mit den rohen Bohnen kann auch zu Hautentzündungen, der Bohnenkrätze führen. Giftige Pflanzenteile sind die Bohnenhülsen und ihre Samen. Hier eidarüber ein kurzer Film.
- Buchsbaum –> Kleinkinder, Schweine
Der Buxus oder Buchsbaum, ein gern gepflanzter Zierstrauch in Parkanlagen, Gärten und Friedhöfen. Alle Teile der Pflanze, vor allem aber die Blüten und die junge Rinde enthalten die Alkaloide Cyclobuxin und Buxusalkaloid. Letztere gehören zu den Steroidalkaloiden. Über schwere Vergiftungen beim Menschen liegen keine Berichte vor. Nach Verschlucken geringer Mengen reagierten die Betroffenen mit max. Magen-Darm-Beschwerdennach. Nach Einnahme einer unbekannten Menge Blätter zeigte sich ein 1-jähriges Kind kurzzeitig apathisch, dann übererregt. Das Fressen frisch abgeschnittener Blätter führte bei Schweinen zu tonisch-klonischen Krampfanfällen und schließlich zum Tod.
- Christrose –> Mensch, Pferd, Rind, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster
Diese Rose ist ein beliebtes Mitbringsel bei vorweihnachtlichen Besuchen und erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit. Die Pflanzengattung Nieswurz (Helleborus), auch Christrosen, Schneerosen oder Lenzrosen genannt, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Der deutsche Trivialname Nieswurz ist auf den Umstand zurückzuführen, dass das geriebene Pulver der unterirdischen Pflanzenteile Niesreiz auslöst. Früher wurde das zerriebene Pulver der Wurzeln als Nießpulver vertrieben. Dies ist jedoch heute wegen der enormen Giftigkeit verboten. Durch die Verwendung als Heilpflanzen wurden zwei Nieswurz-Arten in Mitteleuropa eingebürgert. Sowohl die Christrose als auch die Grüne Nieswurz wurden über Gartenabfälle verschleppt und siedelten sich in der freien Natur an. Die Grüne Nieswurz ist besonders im Alpenvorland in lichten Wäldern und an Weinbergrändern zu finden.
Hier sehen Sie einen Film über die verschiedenen Arten und die Schönheit der Christrose, wobei auch die Gefährlichkeit (=Giftigkeit) angesprochen wird.
Nieswurz-Arten enthalten einige pharmakologisch wichtige und nutzbringende Inhaltsstoffe: Saponin und die Glykoside Helleborein und Hellebrin sind in der ganzen Pflanze zu finden. Helleborein hat Digitaliswirkung. Die Giftwirkung der Nieswurz-Arten, wozu in Antike und Mittelalter auch die Weiße Nieswurz (helleborus albus) gezählt wurde, war schon im Altertum bekannt. So wird berichtet, dass Solon während des Ersten Heiligen Kriegs im Jahre 600 v. Chr. einen Bach mit zerkleinerten Helleborus-Rhizomen (vermutlich Helleborus odorus) vergiftete und damit die Bewohner von Krissa, die aus dem Bach tranken, durch Durchfall kampfunfähig machte. Weitere Vergiftungserscheinungen sind: Übelkeit, Durchfall, Entzündungen der Mundschleimhäute, Herzrhythmusstörungen, erweiterte Pupillen, Atemnot und starker Durst. Es kann auch zum Tod durch Atemlähmung kommen. Schwere Vergiftungen können schon nach dem Verzehr von 3 reifen Samenkapseln eintreten.
- Christusdorn –> Mensch, Hunde, Katzen, Hamster
Der Christusdorn (Euphorbia milii) ist eine Art in der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) aus der Familie der Wolfsmilchgewächse. Der Gattungsname der Wolfsmilchgewächse, Euphorbia, bezieht sich auf Euphorbos, Leibarzt des Königs Juba von Mauretanien (54 v. Chr.). Laut einer Untersuchung des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit sollen die im Pflanzensaft von Euphorbia lomi und Euphorbia leuconeura enthaltenen Diterpenester durch die Aktivierung von Krebszellen in Verbindung mit einem anderen krebserregenden Stoff als Tumor-Promotoren wirken können. Daher solle man beim Umgang mit diesen Pflanzen darauf achten, dass kein Milchsaft auf die Haut gelange. Der Christusdorn enthält in ihrem Milchsaft Triterpene und Diterpenester. Eine Vergiftung zeigt sich durch Kopfschmerzen und Benommenheit. Es kann auch zum Schock und zur Schädigung der Nieren kommen. Durch diese Terpenester ist der Milchsaft je nach Art gering bis sehr stark ätzend und hautreizend und kann insbesondere an den Schleimhäuten (Augen, Nase, Mund) Entzündungen hervorrufen, die stärkste Schmerzen verursachen. Kommen die Augen der Tiere mit dem Milchsaft in Berührung, kann es zu zeitweiser Blindheit kommen. Im Tierversuch wurde am Terpenester Resiniferatoxin eine 10.000- bis 100.000-fach stärkere Reizwirkung als bei Capsaicin, dem „scharfen“ Wirkstoff des Chilis festgestellt.
- Clematis –> Mensch, Hunde, Kaninchen, Hamster
Die Waldreben (Clematis), auch Klematis genannt, sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse. Waldreben sind hauptsächlich verholzende, manchmal ausdauernde, krautige Kletterpflanzen, selten auch nicht kletternde, ausdauernde, krautige Pflanzen oder selbständig aufrecht wachsende Halbsträucher bis Sträucher. Die Stängel winden und ranken sich an Nachbarpflanzen oder anderen Stützen empor. Im Garten wird die Waldrebe deshalb häufig zum Beranken von Spalieren, Obelisken, Rosenbögen, Zäunen, Hecken, Bäumen und Sträuchern verwendet. Es gibt eine Vielzahl an Sorten mit unterschiedlich großen, weiß, rosa, rot, blau oder violett gefärbten Blüten, die stern- oder schalenförmig sind und einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern erreichen können. In einer Clematis befindet sich der Giftstoff Protoanemonin. Dieser entfaltet bei Hautkontakt eine starke lokale Reizung für Mensch und Tier. Da Hunde zudem an allem herumknabbern, was ihnen unter die Schnuppernase kommt, verursachen Blätter einer Waldrebe immer wieder innerliche Vergiftungen. Clematis verursacht bei Hunden Krämpfe, Erbrechen und Durchfall. Verspeist in größeren Mengen, kommt es zu tödlichem Atem- und Kreislaufstillstand. Wiederholt in kleinen Portionen vertilgt, nehmen die Nieren beim Hund dauerhaften Schaden. Pflanzen Sie daher Clematis nur dann im Garten an, wenn sicherzustellen ist, dass der Hund nicht an die Blüten und Blätter gelangen kann. Vermeiden Sie zudem eine Entsorgung von Schnittgut auf dem Kompost, denn auch für andere Haustiere ist die Waldrebe giftig. Hier ein kurzer sehenswerter und informativer Youtube-Film über die Clematis.
- Crocus –> Hasen, Kaninchen
Krokusse zählen zu den ersten Blumen im Frühjahr. Ihre Blütezeit beginnt bereits im Spätwinter, wo sie in langen Wintern auch im letzten Schnee erscheinen. Einige Wochen später blühen die großblütigen Züchtungen. Etwa 30 Krokusarten sind in Kultur. Die bekannteste ist wohl der Safrankrokus (Crocus sativus) für die Safrangewinnung. Als Zierpflanzen werden hauptsächlich fünf Arten kultiviert. Die meisten Krokusarten sollten an sonnigen oder halbschattigen Stellen in sandigem durchlässigem Boden gepflanzt werden. Einige Arten bevorzugen aber auch schattige und feuchte Plätze. Teilweise eignen sie sich zum Verwildern auf Wiesen. Unter Umständen können sie in Steingärten zu „Unkraut“ werden. Die Pflanzen enthalten Picrococin, das sich in Safranal abbaut. Für Menschen gilt der Krokus als höchstens schwach giftig. Kleine Kinder könnten gefährdet sein, es sind allerdings nur Magenbeschwerden, Durchfälle und Erbrechen zu befürchten. Stark giftig wirkt Krokus auf Hasen, selbst bei gering aufgenommenen Mengen. Der Tod soll qualvoll sein, auch kommt tierärztliche Hilfe wohl meist zu spät.
- Eibe –> Mensch, Tiere
Eiben-Arten sind immergrüne Sträucher oder kleine bis mittelgroße Bäume. Junge Zweige besitzen anfangs eine grüne bis gelblich-grüne Rinde; an ihrem unteren Bereich kann man einige Knospenschuppen beobachten. Später wird die Rinde rötlich-braun, an älteren Ästen entwickelt sich eine schuppige, rötlich-braune Borke. Die Samen reifen im Jahr der Befruchtung. Weibliche Pflanzen tragen im Herbst rote „Früchte“, die in der Mitte einen einzelnen Samen enthalten. Die Verbreitung des Pollens erfolgt über den Wind. Die Samen werden hauptsächlich von Vögeln verbreitet, die den fleischigen Samenmantel verzehren und den Samen später wieder ausscheiden. Hirsche und Elche fressen gelegentlich Eiben-Nadeln. Die meisten Eibenarten, wie die Europäische Eibe, enthalten sehr giftige Inhaltsstoffe wie Taxin. Giftig sind Rinde, Nadeln und Samen. Der rote Samenmantel enthält jedoch keine Giftstoffe.
Die Wirkung auf das Herz ist stärker als die der Fingerhutblätter. Die ersten Vergiftungserscheinungen beginnen bereits nach etwa einer Stunde. Es kommt zu Erbrechen, Durchfällen, zu Schwindelgefühl, Leibschmerzen, zur Pupillenerweiterung und schließlich zu Bewusstlosigkeit. Außerdem verfärben sich die Lippen des Patienten rot, die Herzfrequenz beschleunigt sich erst, um sich danach immer mehr zu verlangsamen. Der Blutdruck sinkt ab, und es erfolgt oft schon nach 1 1/2 Stunden der Tod durch Herzstillstand. Auch das Einatmen des Blütenstaubes soll gefährlich sein; in England sollen dadurch 5 Rentner gestorben sein. Somit sind auch allergische und brochial-asthmatische Reaktionen durch das Einatmen des Blütenstaubes möglich.
Die tödliche Dosis nach Aufnahme der Eibennadeln liegt für Pferde liegt bei 100 -200 g; der Tod kann bereits nach 5 Minuten eintreten. Für Rinder und Kühe, Schafe und Ziegen ist die tödliche Dosis etwa 10 g pro Kilo Körpergewicht, der Tod tritt bei Rindern nach 2 Tagen ein, auch reduziert sich die Milchleistung der Kühe, beim Hund ist die tödliche Dosis 30 g Nadeln
- Einblatt –> Hund, Katze, Hamster, Vögel
Auffällig an dieser Pflanze, die auch Friedenslilie genannt wird, ist die Blüte. Sie besteht aus einem weißen Hüllblatt, Spatha genannt, das den gelblichen Blütenkolben umgibt. Die Laubblätter sind lang gestielt und länglich oval. Die Pflanze wird etwa 30 cm hoch und blüht oft zweimal im Jahr, nämlich im Frühjahr und im Herbst. Die Giftigkeit des Einblatts wird, ebenso wie die der anderen Aronstabgewächse, dem Vorhandensein von Calciumoxalat-Kristallen sowie löslichen Salzen der Oxalsäure zugeschrieben. Frohne und Pfänder führen die Giftigkeit auf das Verhältnis von freier zu kristallin gebundener Oxalsäure zurück.Die Pflanze enthält Scharfstoffe wie der Aronstab. Die Giftstoffe bewirken Reizungen auf der Haut in Form von Brennen und Entzündungen. Die gleichen Symptome sind auch bei innerer Aufnahme festzustellen. So kommt es zu Reizungen und zum Anschwellen der Schleimhäute sowie zu Magen- und Darmbeschwerden mit Krämpfen.
- Engelstrompete –>Mensch, Tiere
Die Engelstrompete wird hier ausführlich beschrieben. Insbesondere Samen und Blüten stellen für Kinder eine große Gefahr dar, weil sie im unreifen Zustand süß und schmackhaft sind. 15 – 20 Samen gelten für Kinder als tödliche Dosis. Die Vergiftungssymptome sind stark erweiterte Pupillen (Glanzaugen), fehlendes Erbrechen, Trockenheit der Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich, woraus sich Schluck- und Sprachstörungen ergeben. Hautrötung und Pulsbeschleunigung, wie sie bei einer Tollkirschenvergiftung typisch sind, können bei Vergiftung mit Stechapfel fehlen, da der Gehalt an Scopolamin höher und der Atropinanteil niedriger ist als bei der Tollkirsche. 2 – 4 Stunden nach der Giftaufnahme können starke Halluzinationen auftreten, die mitunter tagelang anhalten. Starke Vergiftung führt zu motorischer Unruhe des Patienten, zu Weinkrämpfen und Rededrang sowie zu Raserei und Tobsuchtsanfällen, ferner erfolgt Bewusstlosigkeit und narkoseähnlicher Schlaf. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein. Vielfach entstehen Vergiftungen mit Stechapfel und Trompetenbaum dadurch, dass er als Teeaufguss oder auch geraucht als Rauschmittel eingenommen wird. Ich kann jeden nur eindringlich warnen mit Stechapfel irgend welche Experimente zu machen. So mancher, der es versucht hat, fand sich hinterher in der Psychiatrie wieder oder trug andere gravierende körperliche Schäden davon. Natürlich besteht auch das Risiko sein Leben zu verlieren. Sie sollte auch auf keinen Fall irgendwelchen “Erfahrungen oder “Dosierungsanweisungen” vertrauen. Es ist durchaus möglich, dass die Wirkstoffe bei verschiedenen Pflanzen auch verschieden hoch ausfallen. Also bitte, die Finger vom Stechapfel oder von der Engelstrompete und natürlich auch von allen anderen biogenen Drogen lassen.
- Essigbaum –> Meerschweinchen, Hamster
Der Essigbaum wächst als sommergrüner Strauch mit Wuchshöhen von meist 3 bis 5 Metern und kann in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet unter günstigen Bedingungen einen bis zu 12 Meter hohen, mehrstämmigen kleinen Baum bilden. Meist wächst diese Art strauchförmig mit breiten Kronen und kurzen, krummen Stämmen mit maximal 35 cm Stammdurchmesser. Alle Pflanzenteile sind giftig, wobei der Grad der Giftigkeit gering bzw. die Giftigkeit sogar fraglich ist. Die orale Aufnahme größerer Mengen führt zu Magen- und Darmbeschwerden, auf der Haut soll der Milchsaft zu Hautentzündungen führen, Spritzer in die Augen können Bindehautentzündungen auslösen. Die Hauptwirkstoffe sind Gerbstoffe, Ellagsäure und der stark saure Zellsaft.
- Ficus pumila –>Hunde, Katzen, Vögel
Ficus pumila oder auch Kletterfeige genannt, wird hier ausführlich beschrieben. Alle Ficus-Arten führen einen weißen Milchsaft und haben ganzrandige Blätter, die wechselständig stehen. Recht bekannt ist die Birkenfeige (Ficus benjamini) mit grünen, aber auch weißbunten Blättern. Ihre Heimat ist Indien. Der allseits bekannte Gummibaum, Ficus elastica, hat seine Heimat in den Tropen und Subtropen. Im Milchsaft befinden sich Harz, Kautschuk, Furocumarine, Chlorogensäure, flavonoide Verbindungen und Gerbsäure. Chlorogensäure ist ein Ester der Kaffeesäure und soll beim Kaffee verantwortlich sein für eventuelle Magenbeschwerden nach Kaffee-Genuss. Durch ein spezielles Röstverfahren wird der Anteil an Chlorogensäure, ein bekanntes Antioxidans, reduziert.Nach Aufnahme von Ficus-Blättern kann es zu Erbrechen und Bauchschmerzen kommen. Ficus-Arten gelten für Menschen nur als leicht giftig. Ficus-Arten sind giftig für Katzen und Hunde sowie für Vögel. Vergiftung zeigt sich in Erbrechen und Durchfall und Schleimhautreizungen. Viele Vögel haben problemlos am Ficus geknabbert, allerdings sollte man die Pflanze dennoch außerhalb der Reichweite von Vögeln aufstellen, denn Lähmungen und auch Tod ist nicht auszuschließen. Ein Zwerghase starb nachdem er 3-4 Blätter von Ficus pumila gefressen hatte. Die Gummibaumblätter zeigten in Tierversuchen mit Ratten und Mäusen keine toxische Wirkung.
- Fingerhut –> Mensch, Tier
Der Rote Fingerhut ist die in Mitteleuropa am meisten verbreitete Fingerhut-Art; er wird 30 – 150 cm hoch und blüht von Juni – August. Die roten, mitunter auch weißen Blüten sind von der Form her glockig und werden etwa 5 cm lang. Sie hängen in einer Traube am oberen Teil des Stängels und weisen alle in eine Richtung. Der Schlund der Blüten ist gefleckt. Die Grundblätter stehen in einer Rosette und sind eiförmig bis lanzettlich, an ihrer Unterseite sind sie filzig behaart. Während die unteren Blätter lange Stiele haben, sitzen die oberen am Stängel an. Den Roten Fingerhut gibt es auch in verschiedenen Zuchtformen. Weitere bei uns heimische Arten sind der Großblütige Fingerhut (Digitalis grandiflora) mit hellgelben Blüten sowie der Gelbe Fingerhut (Digitalis lutea) und der Wollige Fingerhut (Digitalis lanata). Fingerhut enthält vorwiegend in ihren Blätter die hochgiftigen Digitalisglycoside.
Es sind besonders Kinder gefährdet, die mit den Blüten oder Blättern spielen und sie dabei in den Mund stecken. Aus diesem Grunde ist es Familien mit kleinen Kindern abzuraten, den Roten Fingerhut im Garten anzupflanzen. Der Gehalt der Glycoside schwankt je nach Tages- und Jahreszeit zwischen 0,1 und 1 %. Nachmittags ist der Gehalt höher als am Vormittag. Die Symptome einer Fingerhutvergiftung sind Übelkeit und Erbrechen, das tagelang anhalten kann. Es erfolgen Sehstörungen, verminderte Pulsfrequenz, teilweise unter 50 Schlägen, im weiteren Vergiftungsverlauf auf unter 20 Schlägen pro Minute sinkend. Trotzdem steigt der Blutdruck an, es kommt zu Herzrhythmusstörungen. letztlich kann der Tod durch Herzstillstand eintreten. Die tödliche Dosis liegt etwa bei 2,5 g der Blätter; eine größere Gefahr üben die roten Blüten auf Kinder aus. Eine weitere Gefahr sind Hummeln oder Wespen, die in den glockigen Blüten nach Honig suchen und von Kindern daher nicht gleich zu sehen sind. Alle Digitalis-Arten sind giftig für Pferde, Rinder und Kühe, Ziegen, Hunde und Katzen, Hasen und Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster sowie für Vögel. Vergiftung zeigt sich in Erbrechen, blutigem Durchfall; die Tiere sind benommen und taumeln, es kommt zu Herzrhythmusstörungen und bei entsprechend starker Vergiftung zum Herzstillstand. Für Pferde liegt die Tödliche Dosis bei 25 g der getrockneten und 100 – 200 g der frischen Blätter. Rinder können bis zu 150 g der getrockneten Blätter vertragen; für Hunde allerdings sind 5 g bereits tödlich.
- Flamingoblume –> Mensch, Hund, Katze, Hamster, Vögel
Die Blüten der Flamingoblumen bestehen, wie die der anderen Aronstabgewächse auch, aus einem Hüllblatt, der Spatha und einem Blütenkolben. Die Hüllblätter sind entsprechend der Art rot, rosa, gelb oder weiß und die Kolben rot oder orange, gelb oder auch weiß und teilweise wie eine Spirale gedreht. Die Blüten sind wachsartig überzogen und sitzen an langen Stängeln. Die Laubblätter haben eine ovale, längliche Form. Flamingoblumen stammen ursprünglich aus dem tropischen Amerika. Die gesamten Pflanzen enthalten den Scharfstoff Aroin sowie Kalziumoxalat-Nadeln, die bei Berührung herausschießen können und so zu Verletzungen der Haut führen. Äußerlich kommt es zu Entzündungen der betroffenen Stellen und der Augen. Innerlich aufgenommen bewirken die Giftstoffe Brennen und Anschwellen der Zunge sowie der Mundschleimhäute. So hat der Patient auch Schluckbeschwerden und Sprachstörungen. Die weiteren Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Magen- Darmbeschwerden mit Durchfällen und Krämpfen; auch Erregungen und Lähmungen sind möglich.
- Flammendes Käthchen –> Katzen
Das Flammende Käthchen, Kalanchoe, hat dunkelgrüne, fleischige Blätter und wird bis zu 30 cm hoch. Die Blüten stehen in doldigen Blütenständen und sind rot, orange oder gelb. Die Blütezeit als Zimmerpflanze ist Januar bis Juli. Die Pflanze stammt aus den Hochebenen Madagaskars. Im tropischen Afrika und in Asien gibt es über 150 Arten. Giftig sind auf jeden Fall die wild lebenden Arten. Ob dies auch auf unsere Zimmerpflanze zutrifft ist unklar. Afrikanische Arten enthalten in geringen Mengen Bufadienolide und Cotyledontoxin. Dies führt bei Tieren zur Cotyledonosis oder Krimpsiekrankheit (spastische Kontraktion der Muskeln und neurologische Symptome). Auch die Zierpflanze Kalanchoe blossfeldiana wird immer wieder mit Vergiftungen in Verbindung gebracht. Dokumentiert ist die Vergiftung eines Kleinkindes mit dem Flammenden Käthchen; dabei kam es zu Erbrechen und Durchfall.
- Geißblatt –> Pferde, Kaninchen, Vögel
Das Echte Geißblatt (Lonicera caprifolium) ist eine Kletterpflanze, die bis zu 4 m hoch wird. Die Blüten sind gelblich bis weiß, oft rötlich überlaufen und stehen zu sechst in Quirlen. Am Abend verströmen sie einen starken, wohlriechenden Geruch. Die Blütenquirle sitzen auf den oberen Blätter. Die gegenständigen Blätter haben eine elliptische Form, die oberen umwachsen kreisförmig den ganzen Stängel. Die Blütezeit ist von Juni – September, im Herbst reifen die roten, erbsengroßen Früchte heran. Ähnlich ist auch das Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum). Das Echte Geißblatt kommt aus Südosteuropa und wird vielfach als Gartenpflanze gezogen. Es bevorzugt kalkhaltige Böden. Das Wald-Geißblatt ist häufig in unseren Wäldern anzutreffen. Für die Giftigkeit des Geißblattes sind wohl Saponine verantwortlich. Besonders Kinder sind gefährdet, wenn sie die roten Beeren zu sich nehmen. Vergiftung zeigt sich durch Erbrechen und Durchfälle, die aber erst nach dem Verzehr größerer Mengen Beeren auftreten. Die Giftigkeit kommt wohl von Saponinen, die reichlich in der Pflanze vorhanden sind. Eine stärkere Vergiftung tritt gewöhnlich erst nach dem Verzehr von 30 Beeren auf, was aber sehr unwahrscheinlich ist. Bei der Aufnahme von 2 Beeren treten gewöhnlich keine Symptome auf (gelegentlich erhöhte Temperatur, Erbrechen); bei Aufnahme von 5 Beeren Fieber bis 39,5 °C, Erbrechen und Brustschmerzen. Eine starke Vergiftung zeigt sich durch starkes Erbrechen, Magenschmerzen und Durchfall, Fieber und durch kalten Schweiß. Die Beeren stellen für Kinder eine gewisse Gefahr dar, sie schmecken allerdings bitter.
- Geranie –> Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster
Die Geranie ist, wie wohl jedermann weiß, eine bekannte Garten- und Balkonpflanze, vielleicht sogar die populärste. Ihre Heimat ist Südafrika. Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Kultursorten, die kaum noch zu überblicken sind. Geranien wachsen als Stauden und Halbsträucher, blühen vom April bis in den Oktober und, entsprechend der Art oder Sorte, in den verschiedensten Farben. Man unterteilt die Geranien oder Pelargonien, wie sie wissenschaftlich heißen, in vier verschiedene Gruppen. Die Geranien sind für Menschen ungiftig, aber durch das Geraniol für kleine Nager wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster sowie Hunde und Katzen giftig. Das Geraniol ist eigentlich ein schwaches Kontaktallergen. Aber durch die Auto-Oxidation, das heißt, durch die Oxidation unter Lufteinwirkung und Licht, entstehen Stoffe, sog. Oxide, die eine sehr starke allergene Wirkung haben.
- Ginster –> Mensch, fast alle Tiere außer Schafe, Fische
Ich bespreche hier den Besenginster, der im Gegensatz zum Ginster nicht zu der Gattung Ginster gehört, sondern zur Gattung Geißklee. Er ist ein Strauch, der bis zwei Meter hoch werden kann. Er liebt sandige Böden, wächst auf Heiden, an Wegen und Kahlschlägen. Sein Verbreitungsgebiet ist in Mitteleuropa. Man findet ihn bis Südskandinavien sowie bis Polen und Rumänien. Verschiedene Arten und Züchtungen wachsen als Ziersträucher in Gärten. Charakteristisch sind seine goldgelben Blüten mit nach innen eingerollten Blättern. Es handelt sich um eine alte Heilpflanze, die vermutlich schon in der Antike bekannt war. Da Ginster aber auch stark giftig ist, wird er mittlerweile kaum noch als Heilmittel eingesetzt. Besenginster enthält das Alkaloid Spartein, der Wirkstoff findet sich vorwiegend in Samen und Blättern und gilt als stark giftig. So sollte man Kinder warnen, mit den Samen und Blättern zu spielen oder sie gar zu verschlucken. Vergiftung zeigt sich schon nach dem Verzehr von 5 – 10 Samen. Es kommt zu Übelkeit sowie zu Beschwerden in Magen und Darm. Geringere Mengen des Giftes bewirken erhöhte Harnausscheidung sowie Erregung von Darm und Gebärmutter. Der Strauch soll nicht an Goldfischteichen gepflanzt werden, da Samen, die ins Wasser fallen, für die Fische tödlich sein können.
- Glycinie –> Menschen, Kinder (!), Hasen, Kaninchen, Hamster
Der Blauregen ist ein Kletterstrauch, der bis zu 20 m hoch wachsen kann. Seine blauen Schmetterlingsblüten hängen in Trauben von 30 cm Länge. Sie duften stark und erscheinen von April – Juni, mitunter bildet die Pflanze auch weiße Blüten. Im Unterschied zur Robinie öffnen sich alle Blüten einer Traube gleichzeitig. Die Blätter sind unpaarig gefiedert und bestehen aus 7-11 elliptisch geformten Fiederblättchen. Die Frucht ist eine 10-12 cm lange braune, behaarte Hülse, die viele Samen enthält. In allen Pflanzenteilen werden Alkaloide gefunden. In den Samen und Hülsen ist hauptsächlich Lektin und ein weiterer unbekannter Wirkstoff, in Rinde und Wurzeln ist Wistarin, ein giftiges Glykosid, enthalten. Die Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Magenbeschwerden, Durchfall und geweitete Pupillen. Bei Kindern können die ersten Symptome schon nach dem Verzehr von 2 Samen auftreten.
- Goldregen –> Menschen, fast alle Tiere
Der Goldregen wächst als Strauch und erreicht eine Höhe von 5 – 6 m, mitunter wird er auch über 15 m hoch. Seine gelben Schmetterlingsblüten sind etwa 2 cm groß und hängen in etwa 30 cm langen Trauben. Die Blütezeit ist von Mai – Juni. Die gesamte Pflanze ist giftig; die höchste Konzentration an Giftstoffen findet sich im Spätherbst in den ausgereiften Samen. Auch im getrockneten Zustand bleiben die Wirkstoffe erhalten. Die höchste Konzentration an Giftstoffen (Alkaloid Cytisin, Laburamin, Laburnin und N-Methylcytisin) findet sich in den Samen. Vor allem Kinder sind gefährdet, die beim Spiel Samen verschlucken oder an den Blüten saugen. Als tödliche Dosis gelten 3 – 4 Hülsen, entsprechend 15 – 20 Samen. Nach bereits 3 eingenommenen Samen beginnen die ersten Vergiftungserscheinungen, die bereits nach 1/4 Stunde auftreten können. Diese zeigen sich durch Übelkeit, Erbrechen (teilweise blutig und mitunter stundenlang), Brennen in Mund und Rachen sowie Magenbeschwerden. Der Patient leidet unter Schweißausbrüchen, Schwindelgefühl und Kopfschmerzen. Stärkere Vergiftung führt zu erhöhtem Herzschlag, Halluzinationszuständen, Muskelzucken, Bewußtlosigkeit und Krämpfen. Bei entsprechender Giftaufnahme tritt Tod durch Atemlähmung nach 1 – 9 Stunden, mitunter auch erst nach einigen Tagen ein.
- Goldtrompete –> Mensch, Vögel
Die Goldtrompete wächst als Rankpflanze und trägt schöne gelbe Trichterblüten, woher auch ihr Name rührt. Die Blätter sind glänzend. Die Blütezeit ist Juni – September. Sie stammt aus dem tropischen Südamerika, wächst in Südeuropa fast überall in Gärten und Parks. Die Kultur der Goldtrompete als Zimmerpflanze ist nicht ganz unproblematisch, da die Pflanze eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigt. Die Goldtrompete enthält in der ganzen Pflanze das Terpenoid Allamandin. Der Wirkstoff hat hautreizende Eigenschaften und kann eine Dermatitis hervorufen.
- Granatapfelbaum –> Mensch
Eines vorab: Das Fruchtfleisch ist ungiftig und kann getrost gegessen werden. Der Baum wächst bis zu 4,50 m hoch. Er trägt ca. 10 cm lange, glänzende Laubblätter und orangefarbige, röhrenförmige Blüten. Die Früchte haben unreif eine grüne Farbe und reifen dann von gelb nach orangerot, sie haben die Größe von Äpfeln. Unter ihrer dicken Schale stecken viele Samenkörner im saftigen Fruchtfleisch. Der Granatapfel enthält in der Wurzel und in der Rinde Alkaloide und gilt als stark giftige Pflanze. Vergiftungen zeigen sich durch Übelkeit und Erbrechen (auch blutig), Magen- und Darmstörungen, Bluten der Magenschleimhaut, Schwindel, Erregung des zentralen Nervensystems, Verlangsamung des Pulses, Kollaps und Muskelversteifung. Vergiftungen können im Prinzip nur auftreten, wenn die Pflanze als Mittel gegen Bandwürmer falsch dosiert wird.
- Herbstzeitlose –> Mensch, Pferde, Schweine, Katzen, Hamster, Vögel
Die Herbstzeitlose blüht im Spätsommer bis Herbst und ist in Europa weit verbreitet und auch als Zierpflanze bekannt. Sie kann gelegentlich mit herbstblühenden Krokussen verwechselt werden. Die Laub- und Fruchtbildung erfolgt im Frühjahr und Sommer. Wirkstoffe dieser sehr stark giftigen Pflanze werden gelegentlich in Medizin und Pflanzenzucht verwendet. Sie wurde 2010 zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Es kommt immer wieder zu Vergiftungsfällen durch Verwechslung mit dem Bärlauch, auch mit tödlichem Verlauf. Die Blüten der Herbstzeitlose lassen sich ziemlich leicht als solche erkennen. Diese leichte Erkennbarkeit trifft aber nicht auf die Blätter der Herbstzeitlose zu. Erschwerend kommt hinzu, dass man – anders als bei vielen anderen Pflanzen – bei der Herbstzeitlose die Blätter und die Blüten nie gleichzeitig sieht. Im Herbst sieht man die Blüten – aber ohne Blätter, wogegen man im Frühjahr die Blätter sieht – aber stets ohne Blüten. Alle Teile der Herbstzeitlose enthalten das stark giftige Alkaloid Colchicin, ein Kapillar- und Mitosegift. Der höchste Gehalt findet sich in der Blüte mit bis zu 1,8 %. Aber auch die Samen (0,5 %), die Knolle (0,2 %) und die Blätter (0,03 %) enthalten genug Colchicin, um Vergiftungen bewirken zu können. Der Tod tritt meist bei vollem Bewustsein durch Atemlähmung ein. In der Medizin kann Colchicin als Tablette oder Tropfen genommen werden und beseitigt sehr zuverlässig die oft extremen Gelenkschmerzen bei Gicht. Aufgrund der geringen therapeutischen Breite soll eine Einzeldosis von 2 mg und eine Tagesdosis von 6 mg nicht überschritten werden. Bei 12 mg gab es bereits Todesfälle. Zur Minderung von Nebenwirkungen (insbesondere Durchfall) wird heute eine niedrigere Dosis, z. B. 3 × 0,5 mg/Tag empfohlen.
- Hollunder –>Kinder, Schweine, Hunde, Kaninchen, Hamster
Der Holunder, botanisch Sambucus, hat nichts mit dem leckeren Sabuca-Likör gemein. Es gehört zu der Familie der Moschuskrautgwewächse. Vor allem der schwarze Holunder soll uns hier interessieren. In Norddeutschland wirdc der Holunder oft auch als „Fliederbeerbusch“ und in Altbayern und Österreich als „Holler“ oder in der Schweiz und im Schwäbischen als „Holder“ bezeichnet. Der Schwarze Holunder ist viel in Gärten zu finden, er gedeiht aber auch in Gebüschen und Wäldern auf stickstoffhaltigem Humusboden. Der Schwarze Holunder enthält in den Blätter und zum Teil auch in seinen Früchten Sambunigrin. In den Samen und Beeren beider Arten findet sich ein harziger Stoff. Kinder sollte man vor dem Verzehr der unreifen Beeren (siehe Bild rechts – die helroten Beeren) warnen. Die Folgen wären Erbrechen, teilweise starke Durchfälle sowie Magenbeschwerden.
- Hortensie –> Hunde, Katzen, Hamster
Die Hortensie ist eine der beliebtesten Gartenpflanzen und aus diesem nicht wegzudenken. Und das hat seinen Grund, denn der Name HORTENSIE entstammt aus dem lateinischen hortensius, was so viel bedeutet wie „zum Garten gehörig“ (lateinisch hortus). Das Auffällige in ihren Blütenständen sind weniger kleine fruchtbare Blüten als vielmehr unfruchtbare Schaublüten mit großen, farbigen oder weißen Kelchblättern, die am Rand des Blütenstandes stehen; bei den Zuchtformen der Gartenhortensie haben alle Blüten vergrößerte Kelchblätter und sind unfruchtbar. In Teilen der Drogenszene kursiert immer wieder das Gerücht, bestimmte Pflanzenteile würden beim Rauchen eine cannabisartige Wirkung entfalten. Wissenschaftlich ist dies nicht belegt. Es sind keine psychoaktiven Substanzen der Pflanze bekannt. Die von einigen Konsumenten empfundene Wirkung wird von Wissenschaftlern eher auf einen Placebo-Effekt oder eine Zellvergiftung zurückgeführt. Tatsächlich wird beim Rauchen hochgiftige Blausäure aus der Pflanze freigesetzt, die zu Vergiftungen, zur Blockierung der Atmungskette, sowie zur Zerstörung des zentralen Nervensystems bis hin zum Tode führen kann. Daher wird vom Rauchen der Pflanzenteile dringend abgeraten. Die Pflanze enthält das Glycosid Hydrangin, Hydrangenol und Saponine. Bei Aufnahme größerer Mengen kann es zu Schwindelgefühl und Beklemmung kommen. Auch sind beim öfteren Umgang mit der Pflanze, z. B. durch Gärtner, Kontaktallergien möglich.
- Hyazinthe –> Pferde, Hunde, Hamster, Kaninchen, Vögel
Die Hyanzinthe ist eine Zwiebelpflanze, die 20 – 40 cm hoch wächst. Aus den glänzend grünen Blättern treibt die Pflanze ihren Blütenstand hervor. Die Blütenfarbe variiert je nach Züchtung von weiß, über rosa und rot bis blau. Die einzelnen Blüten sind röhrenförmig oder stark zurückgebogen und haben einen süßen, angenehmen Geruch. Das Areal der Hyazinthen reicht vom Nahen Osten bis nach Süd-Turkmenistan und Nordost-Iran. Sie gehört zur Familie der Spargelgewächse. Giftig durch: Salicylsäure in Blättern und Blütenstielen, Kalziumoxalate in Zwiebeln, Saponine in Zwiebeln und Samen. Die Giftstoffe wirken schleimhautreizend, es kommt zu Schluckbeschwerden, Speichelfluss, Durchfällen, Erbrechen.
Nachtrag: die Pflanze Jacobs-Geißblatt befindet sich nicht in der Tabelle, da nachgetragen!!
- Jacobs-Geißblatt –> Menschen Pferde
Korbblütler Jakobs-Kreuzkraut, lateinisch Senecio jacobaea, auch Jakobs-Greiskraut genannt, ist ein stetig zunehmendes und ernst zu nehmendes Problem. Die rasante Ausbreitung auf Wiesen, Weiden und Wegrändern in den letzten Jahren stellt immer größere Herausforderungen an gezielte Flächenkontrollen und, bei Bedarf, wirkungsvolle und effektive Bekämpfungsstrategien.
Durch die zunehmenden Warnungen und Bekanntmachungen des Jakobs- Kreuzkrauts stellen sich für viele Menschen immer häufiger die Fragen, wie sieht das Jakobs-Kreuzkraut eigentlich aus? Wie gefährlich ist es wirklich? Und wie kann es bekämpft werden?
Bevorzugt auf trockeneren bis mittelfeuchten Standorten mit verhaltener Düngung und extensiver bis wenig intensiver Bewirtschaftung ist das Jakobs-Kreuzkraut anzutreffen. So sind vor allem Extensiv- und Stilllegungsflächen, Wegränder sowie Böschungen vom Jakobs-Kreuzkraut betroffen. Die meist lückigen Bestände bieten dem Kraut gute Möglichkeiten sich im Bestand zu etablieren. Auch die oftmals späte Mahd dieser Bereiche führt zu einer weiteren Verbreitung über Samen auf die umliegenden Flächen.
Nach der Blüte bildet sich eine, dem Löwenzahn ähnliche, nur deutlich kleinere, Pusteblume aus, deren Samen über weite Strecken mit dem Wind verbreitet werden. Mit einer Produktion von mehreren tausend Samen auf einer Pflanze, die bis zu 20 Jahre keimfähig bleiben, ist es verständlich warum es sich in so kurzer Zeit so stark ausbreiten konnte. Selbst eine Mahd während der Blüte führt zur weiteren Verbreitung, da durch Nachreife der Samen, trotz Abtrennung der Pflanzen, eine Keimfähigkeit erreicht wird. Deshalb ist es wichtig die Pflanzen noch vor der Blüte zu beseitigen.
Die letalen Mengen für Nutztiere werden in der Literatur angegeben (SCHLEICH- SAIDFAR, 2008) mit 40–80g Kreuzkrautfrischmasse pro kg Körpergewicht für Pferde, 140 g Frischmasse/kg Körpergewicht für Kühe, 2 kg Frischmasse/kg Körpergewicht bei Schafen und bei Ziegen ist die tödliche Dosis bei 1,25-4 kg Frischmasse/kg Körpergewicht erreicht. Diese Mengen müssen nicht täglich aufgenommen werden um die tödliche Dosis zu erzielen, sondern reichern sich bei jeder Aufnahme von Jakobs-Kreuzkraut stetig in kleinen Mengen im Tierkörper an bis diese letale Dosis erreicht ist. Die Werte zeigen, dass Pferde am empfindlichsten auf die Giftwirkung des Jakobs-Kreuzkrautes reagieren. Bei längerer Aufnahme und hohen Anteilen von Kreuzkraut im Futter können diese Werte zweifellos erreicht werden. Problematisch ist vor allem die Tatsache, dass das Gift im Körper nicht, bzw. kaum, abgebaut, sondern immer weiter im Körper angereichert wird. Symptome zeigen sich erst nach Aufnahme größerer Giftmengen. Eine Vergiftung kann daher erst sehr spät, bei schon fortgeschrittener Erkrankung des Tieres, festgestellt werden. Heilungschancen sind damit so gut wie ausgeschlossen.
Als häufigste Vergiftungssymptome sind Leberschäden zu verzeichnen, die bis zum Tod führen können. Aber auch Magen-Darmbeschwerden, Krämpfe und Fressunlust sind zu verzeichnen sowie teratogenes (=fruchtschädigend), karzinogenes (= krebserregend) und mutagenes (= erbgutschädigend) Potenzial sind vorhanden. Bei akuter Vergiftung tritt der Tod der Tiere schon nach wenigen Tagen ein. Schreitet die Vergiftung nur langsam voran, durch Aufnahme kleiner Dosen über längere Zeit, kann es erst nach Monaten zum Vergiftungstod kommen.
- Kaiserkrone –> Kinder, Vögel
Die Kaiserkrone wächst aus einer Zwiebel und wird bis zu 1 m hoch. Sie entwickelt gelbe bis orangefarbene glockenförmige Blüten, die quirlständig unter einem Blattschopf hängen. Der kräftige Stängel trägt breite, lanzettliche Blätter. Die Pflanze verströmt einen unangenehmen Geruch und blüht von April – Mai. Die Kaiserkrone ist nicht nur giftig, sie warnt auch mit einem starken Knoblauchgeruch mögliche Schädlinge vor dem Verzehr der besonders giftigen Knollen. Dieser Geruch der Zwiebeln ist es, der kleine Nagetiere wie Wühlmäuse und Maulwürfe auf Abstand hält. Besonders wirkungsvoll ist es daher, wenn Sie gleich mehrere Kaiserkronen in das Blumenbeet einpflanzen. Die Pflanze enthält die Giftstoffe Imperialin und Fritillin, die höchste Konzentration findet sich in der Zwiebel. Die Vergiftungserscheinungen sind Übelkeit und Erbrechen, es kommt zu Krämpfen und zu Herz- und Kreislaufbeschwerden (Blutdruckabfall). Bei starker Vergiftung kann der Tod durch Herzstillstand eintreten.
- Kakaobaum –> Hunde, Katzen
Kakao enthält Theobromin, Coffein und den Gerbstoff Catechin. Catechine sind sekundäre Pflanzenstoffe, auch Phytamine genannt, die, im Gegensatz zu primären Pflanzenstoffen, die Pflanze nicht im Rahmen des Enenergiestoffwechsels oder im Zuge Zellauf- und Abbaus produziert bzw. benötigt. Kakao ist bei normalem Gebrauch ungiftig. Probleme kann es nur dann geben, wenn insbesondere Kinder, ausgesprochen große Mengen davon trinken. In der Tat gibt es Fälle, wo bis zu 50 Tassen getrunken wurden – aber wer macht das schon? Für Hunde und Katzen kann Kakao und Schokolade sogar tödlich sein. Je dunkler die Schokolade, je höher ist der Kakao- und somit der Theobromingehalt. Kleine Hunde können bereits nach einer halben bis einer Tafel Zartbitterschokolade sterben; natürlich sind auch Vollmilchschokolade oder andere schokoladenhaltige Genussmittel gefährlich. Die Symptome einer Vergiftung sind starkes Hecheln, Durchfall, Erbrechen, Herzrasen motorische Krampfanfälle bis zum Tod.
- Kalanchoe
Siehe weiter oben unter
Flammendes Käthchen –> Katzen
- Kartoffel –> Mensch, Rind, Hund, Kaninchen, Hamster, Vögel
Die Kartoffel ist eine bis 1 m hoch wachsende Pflanze, die an ihren unterirdischen Ausläufern die Fruchtknollen entwickelt. Ihre Blüten erscheinen von Juni – August und haben eine weiße bis violette Farbe mit auffallend gelben Staubbeuteln. Wie bei praktisch allen Nachtschattengewächsen (z. B. Don Juan-Pflanze, Engelstrompete, Tomate, Aubergine) ist das Grün der Kartoffelpflanze giftig. Die Pflanze enthält hauptsächlich in ihren oberirdischen Teilen den Giftstoff Solanin, man findet den Giftstoff aber auch in grünen Kartoffeln, dieser steigt keimenden und grünen Kartoffeln an. Die höchst Konzentration Solanin findet sich in den unreifen Samen. Die Kartoffelknolle weist gewöhnlich nur einen sehr geringen Anteil an Solanin auf, sofern sich keine grüne Stellen (z. B. durch Lichtlagerung im Supermarkt) bilden. Solanin ist, oft entgegen der landläufigen Meinung, relativ hitzestabil, was bedeutet, dass auch gekochte oder gebratene grüne Kartoffel oder Kartoffeln mit grünen Stellen giftig wirken können. Eine Gefahr für Kinder stellen grüne Kartoffeln dar sowie die unreifen Beeren dar. 2 grüne Kartoffeln können bei Kleinstkindern tödlich wirken. Eine Vergiftung führt beim Menschen wie auch beim Tier zu Erbrechen, Magen- und Darmentzündung und zu Durchfall. Es kann auch zum Zerfall der roten Blutkörperchen kommen. Noch vor etwa 60 Jahren lag der Solaningehalt bei einigen Kartoffelsorten (kleine grüne Kartoffeln) bei bis zu 55 mg pro 100 g Kartoffel. Heute wird das Solanin „rausgezüchtet“ und liegt bei etwa 5-7 mg pro 100 g. Da beiner Dosis von 200 mg Vergiftungserscheinungen auftreten, sollte man also beim Verzehr alter Sorten genauer hinsehen.
- Kermesbeere
Bei den Kermesbeeren muss unterschieden werden in
- Indische Kermesbeere (Phytolacca acinosa), als Essbare Kermesbeere bekannt
- Amerikanische Kermesbeere (Phytolacca americana)
- Zweihäusige Kermesbeere (Phytolacca dioica), auch Ombubaum genannt.
Der Saft des Ombubaumes ist etwas giftig, soll jetzt hier nicht besprochen werden. Wichtig ist jedoch die im Garten als optisch schöne Pflanze gehaltene Amerikanische Kermesbeere. Die dunkelblauen Beeren verlocken zum Hineinbeißen. Daher stellen die Beeren für Kinder, insbesondere für Kleinkinder, eine besondere Gefahr dar. Bei Erwachsenen und älteren Kindern gilt eine Menge bis zu 10 Beeren als harmlos, für kleinere Kinder kann diese Menge aber schon giftig wirken. Als Vergiftungssymptome zeigen sich Erbrechen, Beschwerden im Magen- und Darmbereich, Durchfall und Krämpfe. Die Blüten der Amerikanischen Kermesbeere sind grünlich bis weiß und stehen in dichten Trauben aus denen sich die dunkelroten bis schwarzen beerenförmigen Sammelfrüchte entwickeln. Die Blätter haben eine elliptische Form, die Pflanze wächst bis zu 3 m hoch.
- Kirschlorbeer –> Mensch, Pferd, Hund, Katze, Hamster
Der Kirschlorbeer wächst als Strauch 2-4 m hoch, teilweise auch höher. Er hat weiße, 8 mm große, duftende Blüten, die in etwa 12 cm langen Trauben stehen. Die Blütezeit ist von April – Mai, mitunter auch noch mal im September. Von August – September entwickelt der Strauch seine fleischigen, ovalen (kirschähnliche) Steinfrüchte, die zuerst grün sind und sich später
schwarz verfärben. Die Blätter des Kirschlorbeers sind ledrig – glänzend, dunkelgrün, haben eine längliche ovale (lorbeerähnliche) Form und werden 8-15 cm lang. Sie sind wintergrün und riechen beim Zerreiben nach Bittermandelöl. Vorwiegend Blätter und Samen des Kirschlorbeers enthalten blausäurehaltige Glycoside. Das Fruchtfleisch ist nahezu giftfrei. Vergiftungsgefahr besteht für Kinder, die Samen lange zerkauen und damit die blausäurehaltigen Glycoside freisetzen. Somit ist eine Vergiftung mit den Steinen nur theoretisch möglich, in der Praxis aber nicht zu erwarten. Ein reines Verschlucken der Steine hat keine Vergiftung zur Folge. Möglich ist eine Vergiftung allerdings über die Blätter. Eine Vergiftung würde sich zuerst durch Übelkeit, Erbrechen, Brennen im Mund und Reizungen von Magen und Darm zeigen. Bei starker Vergiftung würde das Gift eine tödliche Lähmung des Atemzentrums hervorrufen.
- Klatschmohn –> Kinder, Pferde
Von Mai – Juni erscheinen die scharlachroten Mohnblüten. Sie sitzen einzeln auf langen, behaarten Stängeln. Die Blüten sind oft nach einem Tag wieder verblüht, und so sieht man die eiförmigen Fruchtkapseln schon während der Blütezeit. Die Blätter sind tief fiederteilig und gezähnt. Die Pflanze enthält einen weißlichen Milchsaft und wird 30 – 80 cm hoch. Der Milchsaft und die Samen enthalten
das Alkaloid Rhoeadin. Der Klatsch-Mohn kann im Prinzip nur Kindern gefährlich werden. Vergiftung zeigt sich durch Erbrechen, Krämpfe, Durchfälle und Schläfrigkeit.
- Klee –> Pferde, Schafe
Beide Kleearten haben kugelförmige Blütenstände, die des Rot-Klees werden bis zu 3,5 cm etwas größer als die des Weiß-Klees. Die Stängel sind verzweigt und die Blätter haben die typische 3-zählige Kleeform. Der Weiß-Klee ist kriechend, während der Rot-Klee aufrecht
wächst. Die Pflanze enthält unter anderem cyanogene Glycoside, die Blausäure bilden können, Phytoöstrogene, den Farbstoff Rhodanid und viel Eiweiß. Für Menschen ist Klee ungefährlich. Rot-Klee, Weiß-Klee, aber auch der dem Rot-Klee ähnliche Schweden-Klee können bei Schafen und Pferden zu Fruchtbarkeitsstörungen sowie Fehlgeburten führen, aber nur dann, wenn sie mit einem Pilz (Rhizoctonia leguminicola) in Verbindung gekommen ist. Dieser Pilz lebt als Endophyt in Weidelgräsern und kann die Gräser bei Stress (z. B. Trockenheit) kurzfristig giftig machen. Der betroffene Klee zeigt dann schwarze Flecken und ist auch im Heu noch giftig. Der hohe Eiweißgehalt wiederum kann Hufrehe auslösen. Hufrehe ist eine Entzündung der Huflederhaut. Die Hufkapsel kann sich von der Huflederhaut ablösen.
- Klivie –> Kinder, Hunde Katzen
Die Klivie (Clivia miniata) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Klivien (Clivia) in der Familie der Amaryllisgewächse Sie ist ursprünglich im südlichen Afrika beheimatet und einige Sorten werden weltweit als Zierpflanzen verwendet. Das Riemenblatt trägt rote, glockenförmige Blüten mit auffällig hervortretenden Staubblättern. Die Blüten stehen in einer Dolde. Die Blätter sind riemenförmig, die Pflanze wird 50 – 80 cm hoch. Der Hauptwirkstoff
ist das Alkaloid Lycorin. Die Symptome einer Vergiftung mit dem Riemenblatt sind Übelkeit, Erbrechen, erhöhter Speichelfluss sowie Schweißausbrüche und Durchfall. Ferner kann es zur Schädigung der Niere und zu Lähmungen kommen. Auch der Kontakt mit der Pflanze kann äußerlich zu Reizungen der Haut führen. Familien mit Kinder ist es abzuraten diese Pflanze zu halten. Der Vergiftungsverlauf ist Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall, nehmen die Tiere größere Mengen auf, kann es zu zentralen Lähmungen kommen.
- Lampionsblume –> Kinder
Diese Pflanze, ich spreche hier von der Physalis alkekengi, der Blasenkirsche, bitte nicht verwechseln mit der essbaren Physalis peruviana, der sogenannten Andenbeere. Die Pflanze hat grünliche Blüten, die einzeln aus den Blattachseln entspringen. Sie erscheinen von Mai – August. Der Kelch färbt sich zur Fruchtreife orangerot und sieht wie ein Lampion aus. In
seinem Inneren entwickelt sich die kirschgroße Beere. Sie hat einen säuerlich-bitteren Geschmack. Die roten Lampions werden gern als Winterschmuck benutzt. Die Blätter der Blasenkirsche haben eine dreieckige Form und laufen vorne spitz zu. Die Pflanze wird 25 – 100 cm hoch. Die Lampionsblume wächst in Mittel- und Südeuropa in Auwäldern und an Waldrändern. Die Wurzel der Pflanze enthält Tropinderivate, der oberirdische Teil, mit Ausnahme der Beeren, Steroidlactone. Sie können allerdings durch die Drüsenhaare leicht auf die Beeren übertragen werden. Die Blasenkirsche ist im allgemeinen als ungefährlich einzustufen. Nur nach Aufnahme größerer Mengen der Beeren kann es zu Übelkeit, Schweißausbrüchen und Herzbeschwerden kommen (Vergiftungserscheinungen ähnlich denen der Tollkirsche, nur erheblich schwächer). Die Blasenkirsche wirkt harn- und schweißtreibend und wird in der Homöopathie verwendet. Die Beeren enthalten mehr Vitamin C als Zitronen.
- Lebensbaum
Der Lebensbaum wächst bis zu 15 m hoch, tritt oft auch strauchartig oder mit mehreren Stämmen auf. Seine Rinde ist von graubrauner Farbe. Die schuppenförmigen Blätter sind immergrün, an ihrer Oberseite dunkler, an der Unterseite heller gefärbt. Sie riechen beim Zerreiben stark aromatisch. Die weiblichen Blüten bestehen aus 1 cm langen, erst grünen und sich später braun verfärbenden Zapfen, die männlichen sind kugelförmig. Ihre Blütezeit ist von April – Mai. Die braunen Samen sind geflügelt. Die am meisten verbreiteten Arten sind bei uns der Abendländische Lebensbaum (Thuja occidentalis) und der Morgenländische Lebensbaum (Platycladus orientalis, = Thuja orientalis).
Ähnlich den Lebensbäumen sind Scheinzypressen (Chamaecyparis), diese sind ebenfalls giftig. Alle drei Arten gelten als giftig und enthalten vorwiegend in den Spitzen der Zweige ätherische Öle, sowie das Thujon. Schon das wiederholte Berühren der Pflanze kann zu schweren Hautentzündungen führen. Bei innerer Aufnahme des Giftes kommt es zu starken Magen- und Darmentzündungen, Krämpfen und Nieren-, sowie Leberschädigungen. Das Thujon kann auch tödlich wirken.
- Lein –> Pferde
Der Lein wächst einjährig, hat zierliche Stängel und wird bis zu 70 cm hoch. Seine zarten blauen, manchmal auch weißen Blüten erscheinen von Juni bis August, sie tragen 5 Blütenblätter und sind 2-3 cm breit. Zur Reife entwickelt sich eine rundliche Kapsel, die 8 – 10 braune Samen enthält. Der Lein, oder Flachs, wie diese Pflanze auch genannt wird, kommt bei uns fast nur in angebauten Kulturen vor. Nur hin und wieder findet man ihn auch verwildert. Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts baute man den Lein (Flachs) vorwiegend zur Fasergewinnung (Textilherstellung) an. Er wurde dann aber mehr und mehr von der Baumwolle verdrängt. Die Samen enthalten cyanogene Glycoside. Diese Glycoside werden im Organismus durch das Enzym Linamarase verstoffwechselt, wodurch wiederum Blausäure entsteht. Je stärker die Samen geschrotet sind, umso mehr Blausäure kann freigesetzt werden. Man sollte geschroteten Leinsamen 10-20 Minuten leicht kochen lassen. Das Kraut der Jungpflanzen enthält den höchsten Gehalt an Giftstoffen. Beim Menschen ist praktisch keine Vergiftung zu erwarten. Allerdings kann die Pflanze kann für Tiere unter Umständen gefährlich werden. Eine Vergiftung zeigt sich durch Unruhe, Taumeln, Krämpfen sowie Lähmungen und Atembeschwerden. Der Tod könnte bei entsprechend starker Vergiftung durch Atemlähmung eintreten. Eine ernsthafte Vergiftung tritt aber gewöhnlich erst nach Fütterung großer Mengen auf. Probleme gibt es in erster Linie durch Nassverfütterung von Ölkuchen und feuchtem geschrotetem Leinsamen. 4 g Leinsamen pro Kilogramm Körpergewicht ist für Pferde die absolute Obergrenze (entspricht 2 Kg bei einem 500 Kg schweren Tier) dessen, was sie vertragen können. Leinöl ist unbedenklich, 100 – 150 ml kann man täglich bei Pferden zufüttern.
- Liguster –> Kinder
Ligusterhecken gehören in unseren Breiten zu den beliebtesten Ziersträuchern. Die robusten Gewächse stehen dicht und wachsen stattlich in die Höhe. Da sie in den Wintermonaten länger grün bleiben, werden sie gern in Parks und öffentlichen Bereichen gepflanzt. Auch in den Hausgärten finden sich sehr oft Ligusterhecken. Attraktiv ist die Pflanze aus der Familie der Ölbaumgewächse nicht nur durch ihr sattes Grün. Anziehend wirken die großen, duftenden, cremefarbenen bis weißen Blüten sowie die in Trauben wachsenden schwarzen Beeren. Durch ihre satt schwarze Färbung wirken die Beeren der Ligusterhecke anziehend auf kleine Kinder. Selbst wenn sie die Früchte nicht zu sich nehmen, ist die Gefahr nicht gebannt. Denn beim Spielen zerdrücken Kinder die reifen Ligusterbeeren leicht. Führen sie die Hände danach zum Mund, kann schon die Menge des anhaftenden Saftes der Früchte leicht
vergiftend wirken. An Kinderspielplätzen sollte er nicht angepflanzt werden. Fast alle Bestandteile der Ligusterhecke sind toxisch. Spuren der Giftstoffe befinden sich in geringeren Dosen in der Rinde und in den Blättern. Die höchste Konzentration an Gift aber ist in den Beeren der Ligusterhecke enthalten. Die Wirkung ist leicht bis mittelschwer und führt beim Menschen selten zu schwersten bis tödlichen Vergiftungen. Die Beeren der Ligusterhecke enthalten Ligustron und Syringin. Beide Stoffe gehören in die Klasse der Bitterstoffe und wirken auf das Kreislaufsystem anregend. Ligustron und Syringin sind auch in den übrigen Pflanzenteilen enthalten. In den Blättern der Pflanze finden sich außerdem Spuren von Glykosiden. Die Konzentration von Ligustron und Syringin sowie von Glykosid in der Rinde und den Blättern ist zu gering, um giftig zu wirken. Mittelschwere bis schwere Vergiftungserscheinungen treten jedoch beim Verzehr der Beeren ein. Giftig wirken die Ligusterbeeren sowohl auf Menschen als auch auf Tiere.
- Löwenzahn –> Kinder
Der Löwenzahn mit seinen gelben Blütenköpfen dürfte jedermann bekannt sein. Die Blütezeit ist von April – Juni, meistens blüht er auch im Spätsommer bis in den Herbst noch einmal. Die Früchte besitzen eine strahlenförmige Haarkrone, wodurch sie leicht vom Wind verbreitet werden können. Die Blätter des Löwenzahns bilden eine Rosette, haben eine lanzettliche. Form und sind grob gezähnt. Der Stängel ist hohl, und die Pflanze führt einen weißen Milchsaft.
Sie wird 10 – 50 cm hoch. Die Pflanze enthält den Bitterstoff Taraxacin. Durch das Pflücken der Blumen kann es bei Kindern zu entzündlichen Hautreaktionen kommen. Innerlich in größeren Mengen aufgenommen, gewöhnlich als Wildsalat, verursacht der Löwenzahn Schmerzen in der Leber, Durchfälle und rheumatische Beschwerden. Ferner wirkt er harntreibend, was bei Kindern zu Bettnässen führen kann.
- Lupinen –> Hund, Katze, Hamster
Die Schmetterlingsblüten der Lupinen stehen in 30 – 50 cm langen Tauben, ihre Blütenfarbe ist entsprechend der Art verschieden. So unterscheiden wir zwischen der Gelben Lupine (Lupinus luteus), der Weißen Lupine (Lupinus albus), der Schmalblättrigen Lupine (Lupinus angustifolius) und der Vielblättirgen Lupine (Lupinus polyphyllus), die blau und als Zuchtform auch rot blüht. Die Blätter sind fingerförmig und bestehen aus 5 – 12 lanzettlichen Teilblättchen. Die Samen reifen in behaarten, eingeschnürten Hülsen heran und haben einen bitteren Geschmack. Lupinen werden bis 150 cm hoch und blühen von Juni – August. Der höchste Giftgehalt, es handelt sich unter anderem um Lupinin und Spartein, befindet sich in den Samen. Die Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Schluckbeschwerden, beschleunigter Puls und Kreislaufstörungen. Bei schwerer Vergiftung leidet der Patient unter Krämpfen, es erfolgt aufsteigende Lähmung bis hin zur Lähmung des Atemzentrums.
- Magnolie –> Kaninchen, Hasen
Magnolien sind Bäume, die ab März durch ihre zahlreichen großen weißen oder rosafarbenen Blüten auffallen. Die Gattung zählt ca. 100 Arten. Die Sammelfrucht reift im Spätsommer und sieht zapfenförmig aus, viele halten sie für eine Knospe. In ihrem inneren findet man die einzelnen kleinen ovalen Früchte. Magnolien stammen aus China, Japan oder Nordamerika. Sie wachsen bei uns als Zierbäume in Gärten und Parks. Um ihre ganze Blütenpracht zu entfalten brauchen die Magnolien lehmige, kräftige Humuserde. Ferner benötigen sie
einen geschützten Standort, in jungen Jahren sollte man sie gegen Frost abdecken. Magnolien gelten als nur leicht giftig, das Alkaloid Magnoflorin findet sich hauptsächlich in der Rinde und im Holz. Mögliche Vergiftungserscheinungen wären Haut- und Schleimhautblasen sowie Krämpfe. Eine Giftwirkung auf Tiere möchte ich nicht ausschließen, wobei ich denke, dass vor allen kleinere Tiere wie Kaninchen, Hasen sowie Nager gefährdet wären, sofern sie an der Rinde knabbern.
- Maiglöckchen –> Mensch, Pferde, Hunde, Katzen, Hamster
Das Maiglöckchen trägt seine weißen, glockenförmigen Blüten (5 – 13 Stück) in einer endständigen, langgestielten Traube. Die Blüten weisen alle in eine Richtung und duften stark. Sie blühen von Mai – Juni. Im Juli – August erscheinen dann die roten Beeren, die jeweils 2 – 6 Samen enthalten. Die Blätter, meist 2 Stück, entspringen direkt aus der Wurzel und haben eine breite lanzettliche Form. Auffällig sind die bogenförmigen Blattnerven. Das Maiglöckchen wird 15 – 25 cm hoch.
Vorsicht beim Sammeln von Bärlauchblättern, sie sehen den Blättern des Maiglöckchens zum Verwechseln ähnlich. Gewissheit bringt teilweise der Geruchstest, Bärlauchblätter riechen stark nach Lauch, bzw. nach Knoblauch. Haben Sie aber schon mehrere Bärlauchblätter gesammelt, riechen Ihre Hände nach Knoblauch und eine Unterscheidung kann schwierig werden. Die giftigen Inhaltsstoffe ähneln denen des Roten Fingerhutes. Es handelt sich um herzwirksame Glycoside, der Hauptwirkstoff ist das Convallatoxin. Die Giftstoffe sind in allen Teilen der Pflanze enthalten, aber insbesondere die roten Beeren stellen für Kinder eine Gefahr dar. Auch Blumenwasser in dem Maiglöckchen gestanden haben nimmt die Gifte auf. Ein Grund, insbesondere für Familien mit Kindern, keine Maiglöckchen in der Vase zu halten. Die Vergiftungserscheinungen sind Übelkeit und Erbrechen, Sehstörungen, Durchfälle und Schwindelgefühl. Bei starker Vergiftung kommt es zu Herzrhythmusstörungen. Der Tod könnte theoretisch durch Herzstillstand eintreten. Glücklicherweise sind starke Vergiftungen selten, da die Giftstoffe vom Körper schlecht aufgenommen werden.
- Narcisse –> Mensch, Hund, Katze, Vögel
Die häufigsten Narzissenarten, die Gartenarten einmal ausgeklammert, sind die Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) und die Weiße Narzisse oder Dichter-Narzisse (Narcissus poeticus). Die Narzisse wächst aus einer braunen Zwiebel und wird 15 – 40 cm hoch. Die Blüten sind gelb oder weiß und haben 6 Blütenblätter, innen mit einer Nebenkrone. Sie stehen meist einzeln auf einem langen Stängel. Die Blätter der Narzissen haben eine linealische Form und sind etwa so lang wie der Blütenstängel. Narzissen blühen von März bis Mai. Die gesamte Pflanze, vorwiegend aber die Zwiebel enthalten verschiedene Alkaloide, unter anderem das Lycorin. Vergiftungen sind durch eine Verwechslung der
Narzissenzwiebel mit der Küchenzwiebel möglich, aber auch das Blumenwasser ist giftig. Die Symptome sind Übelkeit und Erbrechen, Schweißausbrüche und Durchfall. Bei starker Vergiftung kann es auch zu Lähmungen und zum Kollaps kommen, auch tödliche Vergiftungen sind vorgekommen. Der Saft der Narzissen wirkt auch äußerlich auf die Haut. So kommt es bei Gärtnern und Floristen immer wieder zu Hautentzündungen, der so genannten Narzissendermatitis. Die Vergiftungssymptome sind Magen- und Darmbeschwerden, Übelkeit, Durchfall, Krämpfe, Zittern sowie Herzrhythmusstörungen. Bei Hunden können bereits 15 g der frischen Zwiebel zum Tod führen.
- Oleander –> Mensch, Tiere
Der Oleander wächst als Strauch und manchmal auch als kleiner Baum. Seine rosafarbenen oder weißen Blüten stehen in Trugdolden und haben 5 Blütenblätter. Sie erscheinen von Juli – September. Die ledrigen Blätter haben eine lanzettliche Form und stehen gewöhnlich zu dritt in einem Quirl. Die Pflanze wächst bis zu 6 m hoch. Oleander stammt aus dem Mittelmeergebiet, wo er ausgezeichnet an trockene Lebensräume angepasst ist. Er sucht sich aber dennoch Standorte aus, an denen etwas mehr Wasser vorkommt. Bei uns wird der Oleander als Gartenstrauch und Kübelpflanze gehalten. Die Pflanze enthält das herzwirksame Glycosid Oleandrin. Die Vergiftungssymptome sind Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfälle, verlangsamter Puls, Pupillenerweiterung, Krämpfe, blaue Lippren udn Hände. Die Glycoside bewirken Herzrhythmusstörungen, was bei entsprechend starker Vergiftung nach 2 – 3 Stunden auch zum Tod durch Herzlähmung führen kann. Die Wirkung des Giftes gleicht dem des Roten Fingerhutes. Teilweise kommt es auch bei Berührung der Pflanze zu Hautreizungen. Der Milchsaft kann durch Wunden in die Haut eindringen und so zu Vergiftung führen. In den USA kommt es immer wieder zu Vergiftungen mit dem Oleander, wenn Oleanderäste zum Barbecue verwendet werden. Starke Vergiftungen sind allerdings selten, da die Pflanze einen stark bitteren Geschmack hat und die Giftstoffe daher schnell ausgebrochen werden. Trotzdem sollten es Familien mit Kindern vermeiden, den Oleander als Zierstrauch im Garten zu halten. Die tödliche Dosis für Pferde liegt bei 15 – 20 g der frischen Blätter, Rinder sterben gewöhnlich nach der Aufnahme von 10 – 20 g Blätter und Schafe bereits nach 1 – 5 g. Die Vergiftungssymptome sind Pupillenerweiterung, Absinken der Körpertemperatur und damit verbunden kühle Beine sowie Magen- Darmbeschwerden mit Durchfall. Der Tod tritt, wie beim Menschen, durch Herzlähmung ein. Bei vergifteten Stuten kann es zur Fehlgeburt kommen. Oleander wird auch als Kübelpflanze in Parks oder auf öffentlichen Plätzen gehalten. Fallen die Blüten oder Blätter herunter oder liegen von Wind oder Sturm abgebrochen herum, stellen sie für Hundewelpen eine Gefahr dar.
- Osterglocke
Siehe Narzisse !!
- Palmfarn –> Hunde Katzen
Der Palmfarn hat 50 – 200 cm lange dunkelgrüne, harte, ledrige Blätter und einen walzenförmigen Stamm. Er wird bis zu 3 m hoch. Sein Wachstum ist sehr langsam. Palmfarn wächst bei uns als Zimmerpflanze und hat seine Heimat in Ostasien. Er gehört übrigens botanisch nicht zu den Palmen. Die Pflanze enthält den Wirkstoff Cycasin. Besonders giftig sind Samen und Wurzeln. Eine Vergiftung zeigt sich durch Erbrechen und blutigen Durchfall. Palmfarn ist giftig für Hunde und Katzen, möglicherweise auch für andere Tiere.
Die Vergiftungssymptome sind Erbrechen und Durchfall (auch blutig), Magen- und Darmbeschwerden, Krämpfe sowie Schwächeanfälle. Eine entsprechend starke Vergiftung führt zu Koma und Leberschädigung.
- Palmlilie – Yucca –> Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Hamster
Yucca wächst bis zu 5 m hoch, ihr Stamm ist braun und die Blätter schwertförmig. Die Blüten haben eine cremeweiße Farbe. Yucca wächst bei uns als Zimmerpflanzen und hat ihre Heimat im südlichen Nordamerika, Mexiko und Mittelamerika. Auf der Welt gibt es etwa 40 Arten, davon werden 2 im Handel angeboten. Die Yuccapalme kann nicht nur im Zimmer, sonder auch als Kübelpflanze im Garten gehalten werden. Zum Überwintern muss sie aber wieder zurück ins Haus geholt werden. Die Pflanze enthält Saponine, ist aber für den Menschen ungefährlich. Bei Katzen, Hunden sowie wie Hasen, Kaninchen,
Meerschweinchen und Hamstern löst eine Vergiftung teils schwere Schleimhautreizungen aus. Weitere Vergiftungssymptome wären möglicherweise Speichelfluss, Erbrechen, Magen- Darmbeschwerden und Durchfall. Auch können die roten Blutkörperchen zersetzt werden.
- Primel –> Mensch, Kinder, Vögel
Die Becher-Primel, auch bekannt unter dem Namen Gift-Primel, Zimmerpflanze des Monats April 2015, trägt ihre roten, violetten und manchmal auch weißen Blüten in Dolden. Sie sind von einem becherförmigen Kelch umgeben. Die lang gestielten Laubblätter stehen in einer Rosette und sind herzförmig-rundlich. Die ganze Pflanze ist behaart und wird 10 – 30 cm hoch. Die Becher-Primel stammt aus China. In ihren Drüsenhaaren enthält die Pflanze ein Sekret mit dem Giftstoff Primin, auch Primelgift genannt. Das Gift wirkt stark entzündlich auf die Haut. So kommt es beim Entfernen von Blüten und alten Blättern immer wieder zu Reizungen und Entzündungen. Das Gift kann auch durch die Finger auf andere Körperteile übertragen werden. Die Symptome sind starker Juckreiz, Schwellungen, Blasenbildung und Schmerzen an den betroffenen Stellen. Außer bei besonders empfindlichen Menschen erfolgt beim ersten Kontakt mit der Pflanze meist keine größere Reaktion. Ist die Person aber erst einmal auf den Giftstoff sensibilisiert, so treten bei weiterem Kontakt die oben beschriebenen allergischen Symptome auf. Familien mit Kindern sollten auf das Halten der Becher-Primel verzichten. Die Becher-Primel ist für Vögel giftig. Im Falle einer Vergiftung kommt es zu Reizungen von Magen- und Darm.
- Raps –> Pferde, Schafe, Ziegen
Raps (Brassica napus), auch Reps oder Lewat genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Es ist eine wirtschaftlich bedeutende Nutzpflanze. Genutzt werden die Samen vor allem zur Gewinnung von Rapsöl und dem Koppelprodukt Rapskuchen.
Die Steckrübe Brassica napus subsp. rapifera ist eine Unterart von Raps (Brassica napus). Raps blüht bekanntermaßen gelb. Seine vierblättrigen Blütenblätter stehen am Ende des Stängels in traubigem Blütenstand. Die Blütezeit ist gewöhnlich April bis Mai. Die Blätter sitzen oberhalb der Pflanze stängelumfassend, untere Blätter sind fiederteilig. Raps wächst bis zu 1,5 m hoch. Gelbblühende Felder im Spätsommer und Herbst werden auch oft für Rapsbestände gehalten, allerdings handelt es sich in diesem Zeitraum fast immer um den gleichfalls zu den Kreuzblütlern gehörenden Gelbsenf, der in Mitteleuropa zur Gründüngung angebaut wird. Raps ist für Menschenungiftig. Für Pferde, Schafe und Ziegen sind alle Pflanzenteile giftig, besonders aber die Samen und Rückstände vom Ölpressen. Eine Vergiftung zeigt sich in Fressunlust, starkem Durst, Schleimhautentzündungen im Maul, verstärkter Harndrang (braun/rot), Koliken, Blähungen und auch Atemnot. Es sollen Todesfälle bekannt sein. Bei stärkerer Vergiftung taumeln die Pferde und wandern im Kreis, sie können auch erblinden. Diese Senfölglykoside sind an allem schuld: Gluconapin, Progoitrin, Epiprogoitrin, Glucoalyssin und Glucoarabidopsithalianain.
- Riesenbärenklau –> Menschen, Pferde, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen
Eines voweg: Die Herkulesstaude darf nur mit Handschuhen angefasst werden.
Die Herkulesstaude ist ihrer Größe wegen eine kaum zu verwechselnde Pflanze. Sie erreicht gewöhnlich 2,5 – 4,0 m, kann aber auch noch größer werden. Ihre weißen Blüten stehen in Dolden, die bis zu 50 cm Durchmesser erreichen. Der ca. 10 cm dicke Stängel ist rotfleckig und die Laubblätter dreizählig. Die Pflanze blüht von Juni – September. Ähnlich im Aussehen und in der Wirkung ist der Wiesen-Bärenklau (Heracleum spondylium), er wird aber nur ca. 120 cm hoch.
Die gesamte Pflanze und vor allem der Saft enthalten Furocumarine. Dieser Giftstoff wirkt bei gleichzeitiger Sonnenbestrahlung entzündlich auf die Haut. Gefahr besteht insbesondere für Kinder, die mit den Pflanzen spielen, sie abschlagen oder abbrechen und auf diese Weise Hautkontakt mit dem Pflanzensaft bekommen. Die Entzündungen jucken stark, bilden auch Blasen und entsprechen Verbrennungen dritten Grades. Sie heilen oft erst nach Wochen ab und hinterlassen auch Narben. Morgens ist die Berührung der Pflanze gefährlicher als abends, wohl weil unsere Haut nach der Nachtruhe photosensibler reagiert. Familien mit Kindern sollten die Herkulesstaude nicht anpflanzen oder sie insbesondere bei Sonnenschein meiden. Die Wirkstoffe sollen morgens stärker wirken als abends.
- Rittersporn –> Menschen, Vögel, Pferde, Haen, Hamster
Die am häufigsten wild wachsende Ritterspornart ist der Feld-Rittersporn (Consolida regalis). Er trägt seine violetten (selten auch weißen) Blüten in einer endständigen Traube. Auffällig ist der bis zu 2,5 cm lange Blütensporn. Die Pflanze blüht von Mai – September. Der Stängel ist stark verästelt, die Laubblätter sind mehrfach geteilt und bestehen aus schmalen, etwa 1 mm breiten länglichen Zipfeln. Feld-Rittersporn erreicht eine Höhe von 20 – 40 cm.
Der Hohe Rittersporn (Delphinium elatum) wächst meist aufrecht und hat handförmig geteilte Blätter. Rittersporn enthält in allen Pflanzenteilen, besonders aber in den Samen, giftige Alkaloide, die in ihrer Form denen des Eisenhutes ähneln, aber eine schwächere Wirkung zeigen. Besonders Kinder sind gefährdet, die Samen oder Blätter unserer Gartenformen zu sich nehmen. Die Vergiftungserscheinungen sind Magenreizungen mit Durchfall, Bewegungsstörungen und nervöse Symptome. Die Giftstoffe greifen auch die Herzmuskulatur an und erzeugen Hautreizungen. Die höchsten Giftgehalte weisen der Garten-Rittersporn und der Hohe Rittersporn auf.
Vielen ist bekannt, dass das Rizin, ein Gift des Wunderbaumes (Christuspalme, Rizinus communis, ein Wolfsmilchgewächs) absolut tödlich wirkt, und dies schon in einer Konzentration bzw. Menge von nur 0,25 Milligramm! Trotz seiner mangelnden Eignung für einen Angriff mit dem Ziel von Massentötungen ist Rizin in der Liste 1 der Chemiewaffenkonvention (CWC) aufgeführt, die die giftigsten Toxine enthält, und zugleich auch in der letzten Version der Bio- und Toxinwaffen-Konvention (BTWC).
Nun aber gehören Sie, liebe Leser, sicherlich nicht zu den Glücklichen, die immun sind gegen dieses Rizin. Davon gibt es weltweit nur drei Menschen (soweit bekannt), die Rizin eigentlich ohne Probleme trinken könnten. „Ein Patient der Uniklinik in Münster ist immun gegen die Substanz. Für die Forschung ein Glücksfall“ konnte man Anfang 2018 in der Weltpresse lesen. Weiter hieß es dort: „Ein paar Milligramm Rizin – mehr braucht es nicht, um binnen Stunden den stärksten Sportler zu töten. Der zarte Patient dagegen würde eine Attacke mit dem Gift überstehen. Aufgrund eines genetisch bedingten Stoffwechsel-Defekts ist der 20-Jährige dagegen immun – als einer von drei Menschen weltweit, die bekannt sind. „Für die Forschung ist der Patient ein Glücksgriff“, sagt Prof. Thorsten Marquardt, der am Uniklinikum Münster den Bereich Angeborene Stoffwechselerkrankungen leitet. Auch dank ihm versteht man den Aufnahmemechanismus des Gifts besser. Wo man die Mechanismen kennt, kann man Gegengifte entwickeln, erklärt Marquardt.“
- Robinie –> Menschen, Pferde, Rinder, Hasen, Meerschweinchen, Hamster
Die Robinie wächst als Baum, wird bis zu 25 m hoch und erreicht einen Stammdurchmesser bis zu 1 m. Die weißen, manchmal auch gelblichen oder rosafarbenen Blüten hängen in dichten Trauben und verströmen einen starken Duft. Die Blütezeit ist von Mai – Juni. Im Herbst entwickeln sich dann die Samen in rotbraunen Hülsen, die mitunter bis zum nächsten Frühjahr am Baum hängen bleiben. Die gefiederten Blätter bestehen aus 9 – 19 eiförmigen Einzelblättchen und werden bis zu 30 cm lang. Die Robinie trägt Dornen. Die Pflanze enthält vorwiegend in ihrer Rinde giftige Eiweiße, sogenannte Toxalbumine.
Kinder, die Rinde oder Samen kauen sind im Besonderen gefährdet, vor allem, weil die Rinde süßlich riecht und schmeckt. Die ersten Symptome einer Vergiftung können schon nach der Aufnahme von 4 Samen und ca. 1 Stunde auftreten. Es kommt zu Übelkeit und Erbrechen, Magenschmerzen, Krämpfen und Durchfall. Der Patient leidet unter Schwindel und starker Müdigkeit, auch die Pupillen können sich weiten. Beim Bearbeiten des Holzes kann es durch Einatmen des Staubes auch zu Vergiftungen kommen. Für Tiere ist Robinie tödlich giftig. 150 g Robinienrinde können für Pferde bereits eine tödliche Dosis darstellen.
- Rosinen –> Hunde, Katzen
Rosinen sind ein köstlicher und gesunder Snack für uns Menschen. Für Hunde und Katzen stellen sie jedoch eine große Gefahr dar, da sie nach dem Verzehr dieses Lebensmittels an Nierenversagen sterben können. Nicht nur die getrocknete Frucht kann derartige verheerende Folgen haben, sondern auch die frischen Traubenfrüchte sollten als Snack für Hunde und Katzen gemieden werden. Bei Hunden muss jedoch eine gewisse Prädisposition vorhanden sein, damit sie eine Sensibilität gegenüber dem Gift der Traube entwickeln, was bedeutet, dass nicht alle Tiere betroffen sein müssen. Ist der Vergiftungsmechanismus einmal in Gang gesetzt, können die ersten Vergiftungserscheinungen innerhalb von wenigen Stunden bis spätestens 24 Stunden nach Aufnahme der Früchte beobachtet werden.
Bisher gibt es nur Schätzungen amerikanischer Wissenschaftler, die besagen, dass 11,6 g Weintrauben pro kg Körpergewicht lebensgefährliche Vergiftungen verursachen können. Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall sowie Magenschmerzen. Nach 24 Stunden kann es bei schwerer Vergiftung zu Symptomen von Nierenversagen kommen.
- Rosskastanien –> Kinder, Pferde, Hunde, Katze, Kaninchen
Die Rosskastanie wächst als Baum und erreicht Höhen von 10 – 20 m. Ihre weißen Blüten stehen in einer pyramidenförmigen Rispe und haben rote Flecken. Die Blütezeit ist von April bis Mai. Die braunen Samen nennen wir Kastanien, sie stecken in einer stacheligen grünen Frucht, die zur Reifezeit aufplatzt. Rosskastanienblätter sind fingerförmig und werden bis zu 20 cm lang. Die unreifen Samen sowie die grüne Schale enthalten Saponine, ferner finden sich in der Rosskastanie verschiedene Glycoside. Gefährdet sind vor allem Kinder, die von den gesammelten Kastanien essen.
Wenn es auch beim ersten Mal nur zu recht harmlosen Reizungen von Magen und Darm kommt, so kann der wiederholte Verzehr von Kastanien innerhalb weniger Tage zu stärkeren Symptomen führen, da dann die Magen- und Darmschleimhäute bereits entzündet sind. So kommt es zu Erbrechen, Durchfällen und Unruhe. Der Patient wird auch von starkem Durst und durch Sehstörungen geplagt.
- Sadebaum –> Mensch, Pferde, Rinder, Hunde, Hasen, Kaninchen, Vögel
Der Sadebaum ist ein Strauch, der gewöhnlich eine Höhe von 2 m erreicht. Er wächst aber auch als Baum und wird bis zu 12 m hoch. Die Pflanze bringt unscheinbare, weißlich Blüten hervor, die meist am Ende der Zweige sitzen. Blütezeit ist von April – Mai. Die Samen reifen in blauschwarzen, erbsengroßen Beerenzapfen heran. Die Blätter des Sadebaums sind im jungen Zustand nadelförmig und später schuppenartig. Die Pflanze verströmt beim Verreiben einen starken, aromatischen Geruch, durch den man den Sadebaum gut vom dem sehr ähnlichen Wacholder (Juniperus communis) unterscheiden kann.
Besonders giftig ist der Sadebaum für Rinder, Hunde, Hasen und Kaninchen sowie für Vögel. Für Pferde ist die Pflanze ebenfalls giftig, als toxisch gelten Mengen über 360 g. Eine Vergiftung zeigt sich in Magen- und Darmbeschwerden mit Krämpfen, Blähungen und Durchfall, Nierenentzündungen und zentralnervöser Lähmung. Für Hunde sind 14 – 22 g der Sadebaumspitzen tödlich.
- Schierling –> Mensch und Tier
Siehe auch unter Schafgarbe, letztes Kapitel!
Die weißen Blüten des Gefleckten Schierlings haben 5 Blütenblätter und stehen in Dolden, die aus 7 – 15 Strahlen bestehen. Am Grund der Dolden sitzen zahlreiche Hüllblättchen. Die Pflanze blüht von Juni – August und entwickelt graugrüne bis bräunliche, gekerbte Früchte. Die Blätter sind 2 – 3fach gefiedert, ihre Oberseite ist dunkelgrün, die Unterseite graugrün gefärbt. Die einzelnen Blattabschnitte sind grob gezähnt. Der Stängel des Gefleckten Schierlings ist hohl, fein gerillt und bläulich bereift. Im unteren Bereich ist der Stängel rot gefleckt. Die Pflanze wird 1 – 2 m hoch und riecht unangenehm nach Mäuseharn. Eine Unterscheidung des Gefleckten Schierlings mit anderen Doldengewächsen ist für den Laien recht schwierig. So ist insbesondere beim Sammeln von ähnlichen Pflanzen als Wildgemüse und Gewürz, wie Kerbelkraut, Samen von Kümmel und Anis sowie Petersilienwurzeln äußerste Vorsicht und genaue Bestimmung der Arten erforderlich.
Schierling zählt zu den giftigsten Pflanzen, die wir kennen. Die gesamte Pflanze, vor allem aber die unreifen Früchte, enthalten das stark giftige Alkaloid Coniin. Coniin ist eine klare, ölige Flüssigkeit mit brennend scharfem Geschmack und Geruch nach Mäuseharn. Dieses Gift kann auch sehr schnell durch die Haut eindringen. Bei einer Vergiftung kommt es zu Brennen im Mund, zu erhöhtem Speichelfluss, Schluckbeschwerden und Lähmung der Zunge. Der Vergiftete leidet unter starkem Erbrechen, unter Durchfall und unter Schweißausbrüchen. Bei tödlichen Dosen beginnt aufsteigende Lähmung in den Füßen, die sich über den ganzen Körper fortsetzt. Der Tod kann schon nach 30 Minuten durch Atemlähmung erfolgen. Der Patient ist dabei meist bei vollem Bewusstsein. Die tödliche Dosis für Rinder liegt bei 4 Kg des frischen Krauts. Für alle die Leser, welche unsicher im Erkennen eines Schierlings sind, hier ein Film. Coniin wirkt auch auf Insekten betäubend, im Sekret der Nektarien der (fleischfressenden) Gelben Schlauchpflanze unterstützt es den Beutefang der Pflanze.
- Schwertlilie –> Mensch, Tiere
Die bekannteste und am meisten verbreitete Schwertlilienart ist die Gelbe Schwertlilie. Sie trägt bis zu 10 cm große Blüten, die aus 3 äußeren, großen Blütenblättern und 3 inneren kleinen bestehen. Die äußeren Blütenblätter sind oft nach unten gebogen und purpurbraun geadert. Die Blätter sind schwertförmig, etwa 3 cm breit und werden so hoch wie der Stängel. Die Gelbe Schwertlilie blüht von Mai – Juli und wächst bis zu 1 m hoch. Weitere bekannte Iris-Arten sind die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica), die Deutsche Schwertlilie (Iris germanica) sowie die Bunte Schwertlilie (Iris variegata).
Giftstoffe, Wirkung und Symptome: Blätter und Stängel enthalten verschiedene scharf schmeckende Wirkstoffe. Die Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen sowie Magen – und Darmbeschwerden mit Durchfall. Ferner bewirken die Scharfstoffe Brennen im Mund und Rachen. Tiergiftig: Schwertlilien sind giftig für Pferde, Rinder und Kühe, für Schafe, Ziegen, Hunde sowie für Hasen und Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster. Eine Vergiftung verläuft mit starken Schleimhautreizungen, Schluckbeschwerden, Speichelfluß, Magen-Darmbeschwerden und teils mit blutigem Durchfal
Siehe hier auch unter Engelstrompeten
Siehe auch unter Sadebaum
- Sumpfdotterblume –> Schafe, Ziegen, Hamster
Die Sumpfdotterblume wächst, wie ihr Name schon sagt, an feuchten, sumpfigen Plätzen. Man findet sie an Gräben und Bachläufen, auf Sumpfwiesen sowie in Auwäldern. Sie ist in ganz Europa, in Teilen Asiens sowie im nördlichen Amerika beheimatet. Sie wird auch gerne als Zierpflanze in Gärten und in Gartenteichen angepflanzt.
Die Sumpfdotterblume enthält unter anderem das Alkaloide Protoanemonin und Saponine. Durch Verwendung der Blätter als Wildgemüse und der Blütenknospen als Kapernersatz kann es zu Vergiftungen kommen. Die Symptome sind Erbrechen, Reizungen von Magen und Darm mit Durchfall sowie Kopfschmerzen. Das Gift kann auf der Haut Entzündungen hervorrufen. Die Symptome einer Vergiftung sind Speichelfuss Magen- Darmkrämpfe, blutiger Harn und Entzündung der Nieren sowie Störungen im Bewegungsablauf der Hinterläufe. Getrocknet soll die Pflanze ungiftig sein.
- Tollkirsche –>Mensch, Tier
Die Pflanze enthält die Alkaloide Atropin, (S)-Hyoscyamin und Scopolamin. Das Atropin, das sowohl in der Tollkirsche wie im Stechapfel vorkommt, ist in Wirklichkeit eine Mischung aus (S)-Hyoscyamin und (R)-Hyoscyamin. Der Giftgehalt der Tollkirsche ist entsprechend des Standortes stark verschieden. Gerade die Beeren sind für Kinder eine große Gefahr. Sie werden, wie schon erwähnt, leicht mit Kirschen verwechselt und schmecken obendrein noch süß.
Die tödliche Dosis liegt bei Kindern zwischen 3 und 5, bei Erwachsenen zwischen 10 und 20 Beeren. Die typischen Symptome einer Tollkirschenvergiftung sind Pupillenerweiterung (Glanzaugen), fehlendes Erbrechen, trockene, gerötete und heiße Haut. Ferner kommt es zu Trockenheit der Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich, was Sprach- und Schluckstörungen zur Folge hat sowie zu Pulsbeschleunigung. Bei starker Vergiftung befällt den Patienten Unruhe, er leidet unter Weinkrämpfen und Rededrang sowie unter Tobsuchtsanfällen. Bei entsprechender Vergiftung kommt es zur Bewusstlosigkeit und zum Tod durch Atemlähmung. Für Pferde sind 180 g der Wurzel bereits tödlich, 120 – 180 g der getrockneten Blätter lösen Vergiftungserscheinungen aus und können auch bereits tödlich wirken. Atropin ist nebem Pralidoxim ein Teil des Antidot bei einer Vergiftung mit Nowitschok
WIRD STÄNDIG FORTGESETZT, BIITE GEDULD, DANKE
- Tomate
- Tulpe
- Eberesche
- Wacholder
- Wandelröschen
- Weihnachtsstern
- Wein, wilder
- Weintrauben
- Wicken
- Zimmercalla –> Hunde, Katzen, Hamster, Vögel
Bei vier der acht Zantedeschia-Arten verwendet man Calla, Kalla oder selten Calla-Lilien als Trivialnamen, sie sollten jedoch nicht mit Lilien oder Pflanzenarten der Gattung Calla verwechselt werden. Die Blüte besteht aus einem weißen Hüllblatt, dass den Blütenkolben umgibt. Ihre Blätter sind pfeilförmig und die Stiele der Pflanze dickfleischig. Aronkelch wird bis zu 80 cm hoch und blüht von Januar – Mai. Er in Südafrika beheimatet. Die oft gebräuchliche Bezeichnung “Zimmerkalla” ist eigentlich nicht richtig, da die Pflanze nicht zur Gattung Calla gezählt werden darf, obwohl dies
mitunter getan wird. Auf einem nicht beblätterten Blütenstandschaft ist der Blütenstand wie bei allen Aronstabgewächsen ausgebildet: Ein einzelnes, oft auffällig gefärbtes Hochblatt, die Spatha, umgibt den Kolben. Die große und deutlich zugespitzte Spatha ist meist weiß. Der Aronkelch wird auch Schlangenwurz und Papierblume genannt. Übersetzt bedeutet das vom griechischen kallos stammende Wort körperliche Schönheit und bezieht sich auf die schönen Blüten. Die Pflanze enthält Scharfstoffe. Die Vergiftungssymptome sind Übelkeit, Erbrechen, Brennen im Mund sowie Magen- und Darmbeschwerden. Blätter und Wurzeln können äußerlich entzündlich auf die Haut wirken und Blasen verursachen.
- Zwergmispel
- Zwiebel
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© Texte mit Erlaubnis z. T. von: www.botanikus.de
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