Dies ist die schnellste Konfitüre, die ich von meinen 65 Sorten wie Kumquat-Marmelade mit Rum, Feigenkonfitüre ohne Zucker, Maronenmarmelade mit Cointreau, Engl. Orangenmarmelade, scharfe Mirabellenkonfitüre usw. je gemacht habe.
Zutaten
- 750 g Cranberrys, TK
- 150 g Himbeersirup (oder Erdbeermus)
- 150 ml Rotwein
- 50 g Zucker
- 15 g Gelfix 3:1
- Saft einer Zitrone
- etwas Wasser
Zubereitung:
Die tiefgefrorenen Cranberrys mit dem Rotwein, dem Erdbeermus bzw. Himbeersirup, Zucker und Zitronesaft einige Stunden vor Kochbeginn zum Annehmen von Zimmertemperatur in einen großen Topf geben. Dann 7 Minuten kochen, dabei bleiben und stetig umrühren. Nach 7 Minuten 15 g GelFix-Pulver (3:1) untermischen und 3 Minuten unter stetigem Rühren weiterkochen. Zwischendurch in Abhängigkeit von der Konsistenz eventuell etwas Wasser zugeben. In kleine Twist-Off-Gläser füllen – fertig. Gut zum Sonntagsstuten, auf mit Philadelphia-Käse bestrichenem Graubrot oder zu Wildgerichten, gebratener Gans oder Ente.
Ein Wort zu Marmelade und Konfitüre
Marmelade (von portug. marmelo ‘Quitte’) ist die traditionelle Bezeichnung für einen Brotaufstrich, der aus mit Zucker eingekochten Früchten hergestellt wird, ohne dass Fruchtstücke im Fertigprodukt sichtbar bleiben. In der EU ist im Verkauf und der Werbung die Bezeichnung heute – mit lokalen Ausnahmen – nur noch für Zitrusprodukte erlaubt (in denen jedoch sichtbare Fruchtstücke vorhanden sein können, oft sind dies Schalenteile), Produkte aus anderen Früchten werden als Konfitüre bezeichnet. Die Gesetze in Deutschland und Österreich mussten entsprechend angepasst werden. Seit dem Jahr 2003 wird aber in Österreich aufgrund der Ausnahmeregelung die Bezeichnung wie früher üblich, vermehrt auch im Handel bei Produkten jeglicher Früchte verwendet.
Konkret nachweisen lässt sich eine kommerzielle Herstellung von Bitterorangenmarmelade erstmals in Dundee, Schottland. Sie wurde von der Kaufmannsfrau Janet Keiller „erfunden“. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war ein spanisches Handelsschiff aus der Region Sevilla durch aufkommenden Sturm gezwungen, den Hafen dieser Stadt anzulaufen. An Bord befand sich eine große Menge Bitterorangen, die ihr Sohn, der Lebensmittelhändler James Keiller, günstig erstanden hatte. Da die Früchte im Rohzustand nahezu ungenießbar waren, kochte seine Mutter diese klein gehackt mit sehr viel Zucker ein, um sie damit letztlich erfolgreich in ein gut verkaufsfähiges Produkt zu verwandeln. Diese Marmelade wurde in ihrem Süßwarenladen zusammen mit anderen Marmeladen, die Jam genannt wurden, verkauft. Die sich schnell entwickelnde allgemeine Nachfrage ließ bald eine fabrikmäßige Produktion für die später berühmte schottische Bitterorangenmarmelade entstehen und 1797 gründete die Familie Keiller bei Dundee die erste Marmeladenmanufaktur der Welt.
Konfitüre ist die auf die geeignete gelierte Konsistenz (im deutschen Rechtals streichfähig bezeichnet) gebrachte Mischung von Zuckerarten, Pülpe oder Fruchtmark einer oder mehrerer Fruchtsorte(n) und Wasser. Abweichend davon darf Konfitüre von Zitrusfrüchten aus der in Streifen oder in Stücke geschnittenen ganzen Frucht hergestellt werden. Die für die Herstellung von 1.000 g Enderzeugnis verwendete Menge Pülpe oder Fruchtmark beträgt mindestens 350 g im Allgemeinen und 250 g bei Roten Johannisbeeren, Vogelbeeren, Sanddorn, Schwarzen Johannisbeeren, Hagebutten und Quitten. Bei der sogenannten Konfitüre extra muss bei 1000g das Fruchtmark im Allgemeinen mindestens 450g und bei den anderen oben genannten Früchten mindestens 350g betragen.
Marmeladinger ist eine in Ostösterreich geläufige despektierliche Bezeichnung für Deutsche, speziell für Norddeutsche, die sich von dem Umstand ableitet, dass die Soldaten des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg auf Butter und Schmalz verzichten mussten und als Brotaufstrich eine billige Marmelade bekamen. Sie trugen das mit grimmigem Humor und prägten die Ausdrücke „Heldenbutter“ und „Hindenburgfett“ – nach Paul von Hindenburg, der lange Zeit die strategische Leitung des Krieges innehatte. Ein „einrückend gemachter“ Münchner Kabarettist hat dazu sogar ein Spottlied verfasst: „Marmelade Marmelade / ist der beste Fraß / im deutschen Staate …“. Die Österreicher verspotteten die mit ihnen verbündeten Reichsdeutschen als Marmeladinger oder auch als Marmeladebrüder, entweder weil sie sich ebenfalls über die Marmelade als Fettersatz lustig machen wollten oder weil sie glaubten, die reichsdeutschen Soldaten äßen die Marmelade aus Leidenschaft. Marmeladinger ist nach Piefke oder Piefkineser in Ostösterreich der am häufigsten benutzte Spottname für Bundesdeutsche.
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