Intempo in Benidorm
ist ein 47-stöckiges sowie 192 Meter hohes nur für Wohnzwecke errichtetes Gebäude in Benidorm, Spanien, womit es zu den höchsten Bauwerken Spaniens gehört und gleichzeitig eines der höchsten Wohngebäude Europas ist. In drei Untergeschossen sind Parkgaragen untergebracht.
Das Intempo besteht aus zwei Wohntürmen mit einem Abstand von 20 Metern, die zwischen der 33. und der 44. Etage durch einen umgekehrten Kegel miteinander verbunden sind, der selbst acht Geschosse enthält. Die Fassade in Form eines M ist ganz aus Glas, die Seitenwände aus Stahlbeton. Die Gebäudeteile sind durch insgesamt zehn Aufzüge erschlossen, von denen jeweils drei über die gesamte Höhe der beiden Türme führen. Für den Bau wurden rund 2.500 Tonnen Stahl und 29.000 Kubikmeter Beton verarbeitet. Das Gebäude wurde vom spanischen Architekten Roberto Pérez Guerras entworfen und ist für den alle vier Jahre vergebenen Preis für herausragende Betonbauten 2014 des Internationalen Betonverbands (FIB) nominiert.
Interessant ist folgende Geschichte: Laut der Darstellung des Nachrichten-Portals von T-Online beispielsweise sei der Einbau eines Aufzugs nicht bloß „vergessen“ worden, wodurch die oberen 27 Stockwerke „nur per Treppe zu erreichen“ seien, sondern die Erweiterung der Baupläne auf 47 Stockwerke sei sogar erst „drei Jahre nach Baubeginn“ aus „Gier der Investoren“ erfolgt.
Trotz mehrerer Dementis seitens der Eigentümer, der Bauleitung und der Vermarkter hielten zunächst auch etablierte Medien an der Behauptung fest, die eingebauten Aufzüge funktionierten nicht oder nicht planungsgemäß. Manche Medien korrigierten ihre ursprüngliche Berichterstattung später und verwiesen zum Beispiel auf eine angeblich „diffuse Quellenlage“, andere verzichteten auf eine Richtigstellung und entfernten ihre fehlerhaften Artikel vollständig.
INTEMPO in Benidorm
Laut Klarstellungen von ehemaligen und aktuellen Verantwortlichen funktionieren die sechs Aufzüge der Hochhaustürme einwandfrei, man könne sich die Falschmeldungen über den Planungsfehler und über die Funktionsmängel der Aufzüge nicht erklären. Die für die Planung verantwortlichen Architekten verlangten vom landesweiten Fernsehsender Antena 3, der die aus dem Ausland nach Spanien gelangten Falschinformationen ebenfalls ungeprüft verbreitet hatte, eine öffentliche Richtigstellung. Bereits im April 2013, und damit Monate vor Aufkommen der Gerüchte, hatte eine spanische Journalistin in ihrem Blog über ihren Besuch auf der Intempo-Baustelle und ihre (problemlose) Fahrt in einem Aufzug bis zum 45. Stock berichtet, entsprechende Fotos veröffentlicht und von insgesamt zehn Aufzügen geschrieben. Sechs Tage nach seiner ursprünglichen Veröffentlichung, der zahlreiche internationale Medien gefolgt waren, nahm auch der Autor des Blog-Beitrags auf Gizmodo seine Darstellung über die angeblich fehlenden Aufzüge zurück. Der für die Immobilie zuständige Verkaufsleiter gab einige Tage nach dem Höhepunkt der Medienberichte an, dass die Verkäufe von Wohnungen in dem auf diese unvorhergesehene Weise weltweit bekannt gewordenen Gebäude seitdem sehr gut liefen.