AUSSEHEN: Immergrüner, stark duftender Strauch. Blätter schmal lineal, ihre Ränder nach unten umgerollt, oben kräftig grün, unterseits weißfilzig. Die 2-lippige Blütenkrone blau, blassblau oder rosa, 10- 12 mm lang, mit 2 weit herausragenden Staubblättern.
VORKOMMEN: Immergrüne Gebüsche. Mittelmeergebiet, weiter als Zier-, Gewürz- und Heilpflanze angebaut.
WIRKSTOFFE: Wirkstoffe enthalten die Rosmarinblätter, die getrockneten Laubblätter, das Rosmarinöl, ein ätherisches Öl aus Blättern und beblätterten Stängeln. Ätherisches Öl vor allem mit Cineol, Campher, Borneol, Bornylacetat und Pinen, Lamiaceen-Gerbstoffe wie Rosmarinsäure, Flavonoide.
ANWENDUNG Für den innerlichen Gebrauch nimmt man Zubereitungen der Droge, die neben dem ätherischen Öl auch die Bitterstoffe enthalten. Durch vermehrte Sekretion der Verdauungssäfte gehören z. B. leichte, auch krampfartige Magen-, Darm- und Galle-Beschwerden. Verdauungsstörungen mit Völlegefühl, Blähungen und Appetitlosigkeit zu den Anwendungsgebieten. Auch bei Erschöpfungszuständen wie nach überstandenen Infektionskrankheiten und bei Kreislaufschwäche wird Rosmarin gern eingesetzt. Für äußerliche Anwendungen nutzt man überwiegend das ätherische Öl, das lokal durchblutungsfördernde und hautreizende Wirkung hat. Zahlreiche Zubereitungen gegen Muskel- und Gelenkrheumatismus, Nervenschmerzen und Durchblutungsstörungen enthalten Rosmarinöl, ebenso Bronchialbalsame, Gurgellösungen und belebende Badezusätze. Homöopathische Arzneimittel werden bei Magen-Darm-Störungen gegeben.
TEEZUBEREITUNG 1 TL Rosmarinblätter je Tasse mit heißem Wasser übergießen, 15 min ziehen lassen. 3-4 mal täglich 1 Tasse warm zwischen den Mahlzeiten trinken. Rosmarin zur Anregung des Kreislaufs: 20 g Droge in 1 l (Süd-)Wein 5-8 Tage lang unter gelegentlichem Umschütteln ausziehen (=einen Extrakt herstellen), dann abfiltrieren. Morgens und mittags jeweils 1 Gläschen (40 ml) trinken. Für ein Rosmarinbad 50 g Droge in 1 l Wasser bis zum Sieden erhitzen, dann 30 min bedeckt stehen lassen. Die abgeseihte Flüssigkeit dem Badewasser zusetzen. (Das Bad nicht am Abend nehmen, Rosmarin und Zubereitungen außer als Gewürz nicht während der Schwangerschaft anwenden.)