Dieses Kressengewächs, Tropaeolum majus, ist eine kriechende oder mit Hilfe der Blatt- und Blütenstiele kletternde, kahle Pflanze. Blätter sind schildförmig, etwas fleischig. Blüten rot, gelb oder orange, die 3 unteren Kronblätter gegen die Basis gefranst, 5 Kelchblätter, das untere mit 2-3 cm langem, geradem, nach hinten gerichtetem Sporn. Sie wird häufig als Zierpflanze kultiviert (seit über 350 Jahren), wird aber auch immer beliebter im Kräutergarten. Ursprünglich ist diese Kresse in Südamerika und Mittelamerika heimisch, dort vor allem im Gebirge von Mexiko bis Mittelchile und Argentinien.
Arzneipflanze des Jahres 2013 ist die Große Kapuzinerkresse. Die Arzneipflanze des Jahres wird seit dem Jahr 1999 jährlich durch den interdisziplinären Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg ausgerufen. Die Auswahl der Arzneipflanze des Jahres soll die Bedeutung der Pflanzen in der Medizin und ihre pharmazeutische Nutzung betonen.
Genutzt werden können von diesem Kapuzinerkressenkraut – Tropaeoli herba, die oberirdischen, frischen oder getrockneten Teile. Folgende Wirkstoffe sind erwähnenswert: Glucosinolate (Senfölglykoside), vorwiegend Glucotropaeolin, aus dem nach enzymatischer Spaltung Benzylsenföl (Benzylisothiocyanat) entsteht, Ascorbinsäure, Flavonoide, Carotinoide; in den Früchten Cucurbitacine.
ANWENDUNG in der Medizin: Der scharfe Geschmack der Pflanzen, der durch die darin enthaltenen Senfölglycoside verursacht wird, gab der Kresse ihren Namen, abgeleitet vom althochdeutschen Wort „cresso“ = scharf. Benzylsenföl zeigt ein relativ breites antibiotisches Wirkungsspektrum gegen verschiedene Bakterien, auch viren- und pilzhemmende Eigenschaften wurden erkannt. Darüber hinaus wird über eine immunstimulierende Wirkung diskutiert. Kapuzinerkressenkraut wird in der Regel in Kombination mit weiteren bakterienhemmenden Drogen wie Meerrettichwurzel zur unterstützenden Behandlung bei Infekten der Harnwege und Katarrhen der oberen Atemwege verwendet, äußerlich auch gelegentlich in durchblutungsfördernden Mitteln bei leichten Muskelschmerzen und Prellungen. Bisher konnte keine Entstehung resistenter Keime beobachtet werden. Im Haushalt nutzt man die kresseartig schmeckenden Blüten und Blätter als Salatbeigabe, die in Essig eingelegten Blütenknospen wie Kapern. Nach Einnahme größerer Mengen frischer Pflanzenteile kann es zu Schleimhautreizungen im Magen-Darm-Trakt kommen. Für die ärztliche Verwendung wird die Droge daher in magensaft-resistenten Kapseln angeboten. Säuglinge und Kleinkinder sollten genauso wie Personen mit Magen-Darm-Geschwüren und Nierenerkrankungen von der Behandlung mit Kapuzinerkresse ausgenommen werden. Nicht vergesen ist der LOTUS-Effekt der Blätter dieser Kresse. Und dass die Kapuzinerkresse als schmackhafes Kraut in einer Quarkspeise ein waher Genuss ist, habe ich schon viele Male ausprobiert.
„HEILPFLANZEN“ ist noch in Arbeit