Vermeidung von Rückenschmerzen
Angesichts ihrer weiten Verbreitung, ihrer gravierenden Folgen und den unbefriedigenden therapeutischen Möglichkeiten sind so genannte „unspezifische“ Rückenschmerzen ein Störungsbild, bei dem sich vorbeugende Maßnahmen besonders empfehlen. Die meisten zur Vorbeugung und Prävention geeigneten Maßnahmen lassen sich schon mit ein wenig Eigeninitiative realisieren.
Zu viel Schonung, Schmerzvermeidung und Passivität verlängern nicht nur bereits eingetretene Rückenschmerzen, sondern fördern auch Ihre Entstehung. Alltagsaktivitäten, Bewegung und sogar Arbeit verringern hingegen die Entstehung von Rückenschmerzen. „Bleib aktiv und beweg Dich!“ lautet deshalb der wichtigste Rat, der sich aus aktuellen internationalen Recherchen und Leitlinien zur Vermeidung von Rückenschmerzen ergibt.
Gesundheit ist nicht alles,
aber ohne Gesundheit ist alles nichts
Die zur Prävention chronischer Rückenschmerzen geeigneten Maßnahmen sind aber mehr als nur einige Aktivitäts- und Bewegungsprogramme. Weitere sinnvolle Ansätze sind Schulungsmaßnahmen wie Rückenschulen, ergonomische Ansätze oder die Verwendung von Hilfsmitteln.
In den jeweiligen Untermenüs finden Sie Tipps und Hinweise zu den Maßnahmepaketen.
Vorbeugung durch Bewegung
Bewegung und Aktivität sind die wichtigsten Maßnahmen zur Vermeidung von Rückenschmerzen. Zahlreiche Institute und Fitnesscenter bieten entsprechende Trainings- und Übungsprogramme an, die teilweise auch sinnvoll durch Programme zur Muskelentspannung, Massagen oder andere Methoden ergänzt werden.
Mit dem Präventionsangebot „Rückenplus“ bietet beispielsweise die Techniker Krankenkasse (TK) ein Rückentraining in Fitness-Studios an. Der zehnwöchige Kurs ermöglicht, das Gerätetraining unter qualifizierter Anleitung zu lernen, ohne sich vertraglich an ein Studio zu binden. Andere Kassen haben ähnliche Angebote. Informieren Sie sich. Es lohnt sich!
Doch auch in den normalen Alltag lassen sich bereits sinnvolle Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur und der Wirbelsäule einbauen. Viele Krankenkassen und orthopädische Praxen versorgen Sie gerne mit Broschüren und Flyern, die einfache aber sehr effiziente Übungen enthalten, die sich auch „mal eben“ am Arbeitsplatz, im Stau des Berufsverkehrs oder zuhause leicht durchführen lassen. Noch besser ist es, den Rückenschmerzen mit einfachen aber regelmäßigen Übungen vorzubeugen.
Ob im Liegen oder Stehen: Zehn Minuten – möglichst mehrmals pro Woche – sind schon ausreichend. Entsprechende Broschüren mit ausführlichen Bebilderungen erhalten sie im Internet. Mit gezieltem Training und moderatem Muskelaufbau kann man nicht früh genug anfangen. So hätte ich auch nichts gegen unter guten Trainingsbedingungen durchgeführten Sport wie Judo – nicht nur für männliche Jugend, sondern auch für sportlich interessierte junge „Damen“, wie zum Beispiel diese junge 11 Jahre alte Judoka, meine Enkelin Felia Mimi Sophie, die mit ganzem Stolz ihre Urkunde als Siegerin präsentiert und bereits den gelben Gürtel besitzt.
Einige Beispiele:
Sportarten, die geeignet sind Rückenschmerzen zu vermeiden
- Aerobic
- Gehen
- Walking
- Wandern
- Radfahren
- Schwimmen
- Tanzen
Sportarten, die den Rücken belasten
- Badminton
- Gewichtheben
- Hockey
- Rudern
- Ski alpin
- Squash
Rückenschmerzen gehören zum Leben wie Falten und graue Haare. Wenn trotz Ihrer Bemühungen der Rücken einmal zwacken sollte, sollten Sie daher nicht verzagen, sondern weitermachen. Ihr Rücken wird es Ihnen danken.
Und wo sollte der Golfsport eingeordnet werden?
Als ehemaliger Oberarzt in der Sportklinik Stuttgart, als Spezialist für Sportverletzungen, als langjähriger Manschaftsarzt der deutschen Handballnationalmannschaft Frauen (Weltmeisetr 1993) und ehemaliger Clubmeister des Golfclubs Deinster Mühle weiß ich, dass Golf richtig ausgeführt dieser Sport keineswegs ein ungesunder Sport ist. Durch einen ausgewogenen und effektiven Schwung lässt es sich ohne Probleme bis ins hohe Alter golfen. Wichtig ist hierbei eine angemessene Aufwärmphase vor der Golfrunde. Damit ist beim Golfsport kein schweißtreibender Auftakt gemeint, wie zum Beispiel vor einem Boxkampf. Jedoch sollte der Körper auf die kommende Belastung vorbereitet werden. Durch Dehnungsübungen sowie durch einige locker geschwungene Eisen ohne Ball kann dies in relativ kurzer Zeit erreicht werden. Wir können ebenfalls empfehlen, nach der Aufwärmphase zuerst mit den kurzen Eisen in das Training einzusteigen.Auch die körperlichen Voraussetzungen sollten geschaffen und regelmäßig trainiert werden. „Segmentale Stabilisierung“ ist hier das Zauberwort. Dies bedeutet ein ausgewogenes Training für Rücken und Bauchmuskulatur, da die Wirbelsäule nicht nur durch Rücken- sondern auch maßgeblich von der Bauchmuskulatur eingefasst und stabilisiert wird.Das Herzstück des Ganzen ist der Schwung und sollte von Experten auf die Biomechanik hin untersucht und überprüft werden. Häufig sind es kleine Veränderungen, die den Unterschied zwischen Schmerz und Schmerzfreiheit sowie schädlich und Präventiv ausmachen.
Die wichtigsten Punkte im Überblick
Ganz allgemein sollten die folgenden Punkte beachtet werden, um Rückenschmerzen im Golfsport vorzubeugen:
- Adäquate Aufwärmphase
- Aufrechte Position in der Ansprechposition, da sich diese Haltung durch den gesamten Schwung zieht
- Beim Rückschwung sollte kein extremer Overswing produziert werden. Rückschwung eher verkürzen und auf die Schulterdrehung achten
- Auch im Rückschwung sollte der Rücken gerade gehalten werden
- En-Bloc-Drehung, das bedeutet, dass sich der Rumpf und die Schultern synchron in Richtung Ziel drehen. Dazu gehört ebenso der Kopf, der nicht wie meist gelehrt fix auf der Balllage verharrt, sondern ebenfalls locker mit dem Körper Richtung Ziel dreht. Somit werden Dreh- und Scherbelastungen vermieden
- Entspannte Finishphase mit aufrechter Wirbelsäule
- leicht-gängiger E-Trolley, einstellbar auf die Größe des Spielers, z. B. von TiCad ®
Wenn Sie diese Punkte beachten, vermindern Sie die Belastungen auf Ihre Wirbelsäule enorm. Es lassen sich dabei weiterhin maximale Schlagweiten erzielen, sofern die kinetische Kette richtig ausgeführt wird.
Schulungsmaßnahmen
Ergonomische Ansätze
Die Ursache vieler Rückenbeschwerden liegt in der Wiederholung gleichförmiger, falsch durchgeführter, den Rücken belastender Bewegungen. Rückenschonende Bewegungen umfassen richtiges Liegen, richtiges Sitzen, richtiges Tragen und richtiges Heben – sowohl bei der Hausarbeit als auch im Beruf. Insbesondere die Berufsgenossenschaften haben sich das Thema „Ergonomie am Arbeitsplatz“ zu einem Schwerpunkt der Prävention von Rückenschmerzen gemacht. Ihre zuständige Berufsgenossenschaft versorgt sie sicher gerne mit dem entsprechenden Informationsmaterial zum richtigen Verhalten am Arbeitsplatz oder zu dessen Umgestaltung.Korrektes ergonomisches Verhalten lernen Sie auch in guten Rückenschulen.
Hilfsmittel
Rückenbeschwerden können auch durch falsches Heben und Tragen von zum Beispiel zu schweren Taschen verursacht werden. Rucksäcke oder Trolleys sind sinnvolle Alternativen.
Rucksäcke müssen jedoch zum Träger passen, um Schmerzen vorzubeugen, die Körperhaltung zu korrigieren und sogar die Rückenmuskulatur zu stärken.
Andere Hilfsmittel sind orthopädische Sohlen und Einlagen, an Ihre Körpergröße adaptierte Küchen- oder andere Möbel, Matratzen, Autositze und vieles mehr.
Die Industrie hält ein umfangreiches Angebot parat, das mit dem Label „rückenschonend“ versehen ist. Allerdings weist die Stiftung Warentest darauf hin, dass über 80% der in einem Test untersuchten
Produkte dieses Versprechen nicht halten können. Informieren Sie sich daher gründlich, bevor Sie viel Geld ausgeben. Ihr Orthopäde wird Sie sicher gerne beraten.
Sonstige Maßnahmen
Andere Maßnahmen betreffen ihr privates und ihr berufliches Umfeld. Falsche Lebensgewohnheiten wie beispielsweise das Essverhalten und berufliche Faktoren wie die Zufriedenheit am Arbeitsplatz haben maßgeblichen Einfluss auf die Entstehung von Rückenschmerzen.
Eine Prävention der Rückenschmerzen muss daher – wie auch die Therapie – fast immer Beruf und soziales Umfeld mit einbeziehen. Schließlich haben auch soziale Faktoren, Stress und Misserfolge Einfluss auf die körpereigene Schmerzentstehung und Schmerzlinderung.
Wenn sie gesund bleiben wollen, gelten Stressabbau und die Suche nach seelischem Gleichgewicht genau wie Bewegung oder Rückentraining als unabdingbare Eigenleistungen.
Individuelle Faktoren wie Arbeitszufriedenheit, Unterstützung durch Vorgesetzte, soziale Integration etc. sollten daher zur Vermeidung von Rückenschmerzen nicht vernachlässigt werden.
Erreichen oder halten Sie unbedingt ein normales Körpergewicht. Das schützt die Wirbelsäule vor dauernden Überlastungen. Die Reduktion „überflüssiger Pfunde“ ist eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme zur Vermeidung von Rückenschmerzen, insbesondere dann, wenn die Diät an knochengesunde Ernährung wie beispielsreiche kalziumreiche Kost gekoppelt ist. Auch die für eine ordentliche Gewichtsreduktion unabdingbare Aktivitätssteigerung ist ein wichtiger rückenschonender Aspekt.
Wo finden Sie Hilfe von anderen Betroffenen?
Rückenschmerzen sind ein zunehmendes, weit verbreitetes Beschwerdebild, dessen Auswirkungen weit in den Alltag hinein spürbar sind. Viele Patienten haben sich daher zusammengefunden und versuchen, Ihre Probleme und Fragen gemeinsam in Selbsthilfegruppen zu beantworten und zu lösen.
Rückenschmerzen sind kein eigentliches Krankheitsbild, sondern ein Symptom, dem viele Erkrankungen zugrunde liegen können. Deshalb existieren auch keine überregionalen Verbände, die sich speziell mit diesem Thema auseinandersetzen.
Gleichwohl finden Betroffene eine sehr große Zahl sehr aktiver, kleiner, Gruppen, die auf regionaler oder lokaler Ebene organisiert sind. Das Schwerpunktthema solcher Selbsthilfegruppen ist häufig das Thema Schmerz im Allgemeinen. Rückenschmerzen werden als Sonderform des Schmerzes besprochen und beraten.
Die Adressen solcher „Schmerzgruppen“ sind meistens in Ihrer Krankenkassenzweigstelle bekannt. Informieren Sie sich bei Ihrem zuständigen Sachbearbeiter.
Eine weitere Anlaufstelle zur Kontaktaufnahme mit Schmerzgruppen sind die Internet basierten Selbsthilfe-Datenbanken wie beispielsweise die NAKOS Datenbank oder die nach Ländern organisierten Datenbanken der AOK (z.B. Hessen).
NAKOS bietet Ihnen eine Gesamtübersicht von Adresszusammenstellungen mit dem neuesten Stand an Informationen zu den bundesweiten Selbsthilfevereinigungen (GRÜNE ADRESSEN) und den örtlichen Selbsthilfekontaktstellen (ROTE ADRESSEN) sowie die Möglichkeit der Betroffenensuche bei seltenen Problemen und Erkrankungen (BLAUE ADRESSEN).
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